Er war Olympiasieger, Boxlehrer – und einer der erfolgreichsten deutschen Trainer: Manfred Wolke. Heute feiert der frühere Coach von Henry Maske und Axel Schulz seinen 80. Geburtstag.
„Der Box-Professor“: Manfred Wolke wird 80!
Manfred Wolke zählt zweifellos zu den ganz Großen des deutschen Boxsports. Wolke, der am 14. Januar 1943 in Potsdam-Babelsberg zur Welt kam, schaffte es sowohl als Aktiver als auch als Trainer in die obere Liga. Seinen größten Sieg feierte er 1968 in Mexiko, als er im Finalkampf den Kameruner Joseph Bessala bezwang und sich somit zum Olympiasieger im Weltergewicht krönen konnte.
1972 war er Fahnenträger der DDR bei den olympischen Spielen in München. Kurze Zeit später wechselte er ins Trainerfach. Seinen Boxer Rudi Fink führte er 1980 ebenso zur olympischen Goldmedaille. Acht Jahre später gelang ihm dies wiederum mit Henry Maske, den er außerdem 1989 zum Amateur-Weltmeister formte. Mit Maske wagte er schließlich 1990 den Schritt zu den Profis.
Im März 1993 führte er Henry Maske zum IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht. Jenen WM-Gürtel sollte der „Gentleman“ insgesamt zehnmal erfolgreich verteidigen. Mit Axel Schulz wäre ihm fast ein noch größerer Triumph gelungen: Wolke bereitete den deutschen Schwergewichtler u.a. auf seinen legendären WM-Kampf gegen George Foreman vor. Jenes Gefecht verlor Schulz, 1995 in Las Vegas, nur äußerst umstritten – obwohl ihn die meisten Beobachter als Sieger sahen.
Anfang der 2000er-Jahre führte Manfred Wolke Supermittelgewichtler Danilo Häußler zum Europameister. Ebenso arbeitete er mit Timo Hoffmann, Kai Kurzawa oder Enad Licina zusammen. Als „Box-Professor“ oder „Feingeist des Faustkampfes“ wurde Wolke von der Fachpresse einst geadelt. Auch Axel Schulz gratuliert seinem früheren Lehrmeister zum runden Ehrentag.
„Manfred Wolke hat mich – in sportlicher Hinsicht – zu einhundert Prozent geprägt. Ich habe ihm viel zu verdanken. Er war ein hervorragender Pädagoge, der einem vor allem Disziplin beibrachte.“, sagte Schulz gegenüber BOXEN1. Selbst Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke schließt sich den Glückwünschen an und würdigte Wolke als einen „der ganz Großen des Boxsports“. Manfred Wolke lebt mit seiner Familie zurückgezogen in Frankfurt (Oder).