Ohne Probleme: Katie Taylor bezwingt Miriam Gutierrez nach Punkten

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In der SSE Arena in Wembley, London gab es am Samstagabend gleich drei WM-Kämpfe mit weiblicher Beteiligung zu bestaunen. Im Main Event konnte Katie Taylor ihre Titel erfolgreich verteidigen. 

Taylor bleibt unangefochtene Weltmeisterin 

Vor nicht einmal drei Monaten stand Superstar Katie Taylor (17-0-0, 6 KOs) das letzte Mal im Seilgeviert. Dort hatte sie keinen leichten Abend, als sie erneut gegen die Belgierin Delfine Persoon bestehen musste. Das mag wohl auch ein Grund dafür gewesen sein, warum das Promotion-Team um Matchroom Boxing nun eine Etage tiefer gegriffen hat, was die Qualität der Gegnerschaft betrifft. Die Spaniern Miriam Gutierrez (13-1-0, 5 KOs) stellte allenfalls durch ihre Robustheit so etwas wie eine Hürde dar. 

Die irische Leichtgewichtlerin drückte von Beginn an mächtig aufs Gaspedal und deckte Gutierrez mit pfeilschnellen Kombinationen ein. Zudem traf sie immer wieder mit ihrem linken Haken aus der Meidbewegung heraus – eine der besten Hände in ihrem Repertoire. In der dritten Runde konnte sie ihre Gegnerin damit erstmals ins Wanken bringen, doch erst mit dem Ringgong am Ende des vierten Durchgangs brachte ihr eine Rechts-Links-Kombinationen einen Niederschlag ein. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Gutierrez bewies infolge aber gute Nehmerfähigkeiten und ein großes Herz. Taylor traf weiter konstant und ließ die Gegenangriffe zumeist ins Leere laufen, konnte den Deckel aber nicht mehr vorzeitig draufmachen. So ging es – obwohl es zwischenzeitlich nicht danach aussah – doch über die komplette Distanz von zehn Runden. Mit 100-89, 100-90 und 99-91 fielen die Wertungen mehr als deutlich für die alte und neue Weltmeisterin im Leichtgewicht aus. 

Nun stellt sich nur noch die Frage, was die Zukunft für Katie Taylor bereithält. Folgt womöglich ein Aufstieg ins Weltergewicht und ein daraus resultierendes Rematch gegen Jessica McCaskill? Oder geht man sogar das Projekt „Cross-Over-Kampf“ an und stellt ein Duell mit einer bekannten MMA-Kämpferin auf die Beine? Die Boxfans dürfen gespannt sein. 

Terri Harper zerlegt Katharina Thanderz

Nach ihrem schmeichelhaften Unentschieden gegen Natasha Jonas, durch das sie ihre WM-Titel im Super-Federgewicht nach Version des WBC und IBO behalten durfte, musste sich Weltmeisterin Terri Harper (11-0-1, 6 KOs) einiges an Kritik gefallen lassen. Um diese wieder stumm werden zu lassen, musste die Britin bei ihrer Titelverteidigung gegen Katharina Thanderz (nun 13-2-0, 2 KOs) eine überzeugende Darbietung abliefern. Letztere ging als ungeschlagene Ex-Europameisterin in den Kampf und stellte demnach eine Gefahr dar. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Harper machte jedoch von der ersten Runde an klar, dass es dieses Mal keine Zweifel geben würde, wer den Ring als Siegerin verlässt. Ihre starke Führhand erstickte nahezu alle Offensivversuche Thanderz‘, die bevorzugt über Konteraktionen agierte. Runde für Runde wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden Boxerinnen offensichtlicher. Harper attackierte auch immer wieder den Körper ihrer Kontrahentin, was sich letztlich bezahlt machte. Sichtlich von diesen mitgenommen, hatte der Ringrichter in der neunten Runde ein Einsehen und nahm Thanderz aus dem Kampf. 

Rachel Ball sichert sich Interims-WM-Titel

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Rachel Ball (7-1-0) hätte einen wesentlich entspannteren Abend haben können, als er letztlich ablief. Dafür hätte die 29-jährige Britin lediglich ihre enormen Größen- und Reichweitenvorteile nutzen müssen. Stattdessen marschierte sie stringent nach vorne und begab sich in eine Distanz, wo ihre 18 cm kleinere Gegnerin Jorgelina Guanini (9-2-2, ein KO) durchaus zu guten Aktionen kam. Also war der physische Druck Balls erforderlich, um die Argentinierin so zu schwächen, dass in den hinteren Runden schlicht kaum noch Gegenwehr kommen konnte. So entwickelte sich der Kampf schlussendlich auch und nach zehn geboxten Durchgängen werteten die drei Offiziellen einstimmig für Ball (99-91, 99-91, 99-92), die sich nun WBC-Interims-Weltmeisterin im Super-Bantamgewicht nennen darf. 

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