Matchroom Schwergewichtsboxen: Luis Ortiz vs. Malik Scott

Foto: Golden Boy Promotion
Foto: Golden Boy Promotion

Kuba-Koloss Luis Ortiz gibt sein Europa-Debüt gegen Malik Scott . Mit einer K.o.-Quote von über 80 Prozent ist der Kuba-Koloss einer der gefürchtetsten Schwergewichtler der Welt – aus gutem Grund.

Luis Ortiz vs. Malik Scott – live auf ranFIGHTING

Luis Ortiz (25-0) gilt als einer der gefährlichsten Schwergewichtler der Welt. Trotzdem ist der zweifache Interims-Champion hierzulande eigentlich nur eingefleischten Boxfans bekannt. Dabei zählt er mit seinen 37 Jahren wahrlich nicht mehr als Newcomer.

Dass Ortiz bislang nicht im Konzert der Großen mitmischen durfte, hat mehrere Gründe. Erstens: Wie viele Kubaner blickt Ortiz auf eine lange, erfolgreiche Amateurkarriere (343 Siege bei nur 19 Niederlagen) zurück. Erst mit 30 Jahren gab er sein Profi-Debüt. Zweitens: Nach dem Gewinn der WBA-Interims-WM 2014 wurde ihm wegen eines positiven Dopingtests der Titel aberkannt. Ortiz musste wieder von Null anfangen. Und Drittens: Für viele Titelaspiranten ist der Rechtsausleger schlichtweg ein zu großes Risiko. Gegen Ortiz kämpfen wollen sie alle. Allerdings nur in einen Titel-Fight. Auf großer Bühne. Gegen jede Menge Cash. Das Risiko muss ja schließlich auch vergütet werden.

Weil sich die Suche nach adäquaten Gegnern bislang als schwierig erwies, traf „King Kong“ mit Bryant Jennings und Tony Thompson erst auf zwei wirklich namhafte Boxer, von denen Letzterer aber zum Zeitpunkt des Kampfes längst seinen Zenit überschritten hatte. Aufgrund finanzieller Querelen trennte sich Ortiz im Sommer von seinem langjährigen Promoter Golden Boy und schloss sich Eddie Hearns Matchroom-Imperium an. Damit beginnt nun eine neue Zeitrechnung für den 37-Jährigen. Denn Hearn ist ein Garant für spektakuläre Kämpfe, nimmt auch Niederlagen seiner Boxer in Kauf, wenn die

Am 12. November gibt Ortiz nun beim Matchroom-Event im Fürstentum Monaco sein Europa-Debüt. Stilgemäß. Die Nummer eins der WBA-Rangliste bekommt es mit Malik Scott (38-2-1) zu tun. Der Amerikaner zählt zwar nicht zur allerersten Garde in der Division, dennoch ist er ein ernst zu nehmender Prüfstein. Mit dem Gewinn des vakanten WBA Interconti Titels würde sich Ortiz für einen WM-Fight in Stellung bringen. Ex-Champion Lucas Browne und Oldie Shannon Briggs kämpfen Anfang 2017 um den vakanten regulären WBA-Titel. Beide Boxer wären für Ortiz lösbare Aufgaben. 

Ortiz bringt fast alles mit, was man sich von einem Weltklasse-Boxer wünscht: Er hat Power in den Fäusten, eine herausragende Beinarbeit und Technik – ganz nach alter kubanischer Schule.

Er ist trotz seines massigen Körpers verhältnismäßig schnell und leichtfüßig und verfügt über ein sehr gutes Auge. Außerdem hat der Kuba-Koloss trotz seiner eher durchschnittlichen Körpergröße von 1,93 Metern eine größere Reichweite als Wladimir Klitschko. Einziger Schwachpunkt könnte Ortiz‘ Ausdauer sein. Die hat er bei einer Knockout-Quote von über 80 Prozent noch nicht allzu oft benötigt. Doch gerade im Kampf über sieben Runden gegen Jennings offenbarte der Kubaner Konditionsschwächen. Das Fachportal „Badlefthook“ verglich ihn damals mit „einem 50 Jahre alten Kettenraucher“ – allerdings nur, wenn der Kampf lange genug dauert. Das Ziel von Gegner Scott muss daher sein, die ersten Runden irgendwie zu überleben. Dann hat der Außenseiter eine Chance, die Überraschung zu schaffen.

Kommentar: Alexander von der Groeben, 12. Nov. ab 20.00 Uhr live auf ranFIGHTING.de – im BlackPass inklusive.

Quelle: ranFIGHTING

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