Erol Ceylan feierte in der Universal Hall Geburtstag

Die Boxer schenkten ihrem EC-Boss Siege

Ein Bericht von Wolfgang Weggen / Fotos: Klaus Frevert

Was schenken Boxer ihrem Chef zum Geburtstag? Dicke Augen? Eher nicht! Kaputte Nase? Auch nicht. Die Lösung ist ganz einfach: Die Jungs schenken ihrem Chef Siege…

Am Donnerstag, am Tag des Wiegens vor der Fightnight in der Berliner Universal Hall, feierte EC-Boss Erol Ceylan seinen 43. Geburtstag. Es gab viele Glückwünsche und eine fette Torte. Am Freitag dann die wahren Präsente. Im Boxring wurden sie verteilt. Alle vier EC-Fighter feierten überzeugende Siege – und der Boss freute sich: „Besser als jedes andere Geschenk“!

Zum Auftakt der Geburtstagsparty vor rund 1000 Zuschauern, die von Promoter Alexander Alekseev professionell gesteuert wurde, gleich ein Knaller. Halbschwergrewichtler Igor Michalkin besiegte den Schweizer Mohamed Belkacem durch einen Punktsieg in der 8. Runde. Der Kampf war von Ringarzt/Ringrichter gestopppt worden, nachdem beide mit den Köpfen zusammengerasselt waren, wobei Belkacem sich stark am linken Auge verletzte. Die Auswertuung der Punktzettel ergab einen klaren Sieg (79:73, 80:72, 80:72) für den EC-Fighter, der sich jetzt offiziell Europameister nennen darf.

Cruisergewichtler Nuri Seferi hatte es da ein ganzes Stück schwerer, um Gusmyr Perdomo niederzuhalten. Der Mann, der demnächst gegen Marco Huck um den WM-Titel kämpfen wird, bezwang den ehemaligen Universum-Fighter aus Venezuela, der sogar einmal in Dänemark gegen Weltmeister Mikkel Kessler gekämpft hatte, knapp, aber eindrucksvoll nach Punkten.

Davon konnte/wollte sich auch der WBO-Champion selbst überzeugen. Auf seinem Platz im Ehrenbereich staunte Marco Huck (häufig mit offenem Mund) nicht schlecht, wie der mehr als 10 Zentimeter kleinere „Albanian Tyson“ seine Aufgabe unter der Regie von Trainer Oktay Urkal löste. Auch Huck-Trainer Uli Wegner saß am Ring, beobachtete den zukünftigen Gegner seines Schützlings aufmerksam.

Seinen ganz schweren „Hammer“ hatte WBO-Europameister Christian Hammer offensichtlich in Hamburg gelassen. Das Schwergewicht glaubte wohl, den Witte-Schützling Konstantin Airich mit einem Hämmerchen besiegen zu können. Schaffte er auch über 10 runden, aber Christian hatte einige brenzlige Situationen zu meistern, wenn Airich ihn mit seinem knallharten linken Haken traf. Aufmerksamer Beobachter am Ring: Denis Boytsov aus dem Sauerland-Stall.

Anders als Hammer trat Adrian Granat auf. Der 2,02-Meter-Schwede (109 Kilo) aus Malmö musste den Berliner Aziz Baran (121 Kilo) im wahrsten Sinne des Wortes niederfighten, um zu einem T.k.o.-Erfolg in der 2. Runde zu kommen. Ringrichter Wiemann brach das ungleiche Duell nach einer Schlagserie ab. Adrians dritter vorzeitiger Sieg in Folge als Profi. Strahlte Geburtstagskind Ceylan: „Ich sage doch, der Adrian wird eine richtige Granate“!

Und noch ein Geburtstagskind hatte etwas zu feiern. Schwergewichtler Burak Sahin wurde am Kampftag 23 Jahre alt/jung. Für seine türkischen Fans gab es nach dem T.k.o.-Sieg in der 2. Runde über Marko Angermann aus Halle (Saale) – es war Buraks vierter vorzeitiger Sieg in Folge – kein Halten mehr, sie stürmten den Ring, feierten ihren Helden mit Rosensträußen.

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