BOX-OUT macht es möglich

80-Jährige lassen es am Sandsack krachen

Ein Bericht von Wolfgang Weggen

Was ist denn hier los? Die Besucher rieben sich verwundert die Augen – da standen doch im BOX-OUT-Gym zwei alte Männer mit Boxhandschuhen an den Fäusten vor den Sandsäcken, beide sicher einiges über 80 Jahre alt – und sie wollten offensichtlich richtig loslegen…

Natürlich täuschte dieser Eindruck. Tatsächlich wollten die alten Herrschaften nur einmal spüren wie es ist, Boxhandschuhe zu tragen. Sie wollten einfach nachempfinden, was Boxer und Boxerinnen wohl fühlen, wenn sie zum Kampf in den Ring steigen. Die Erklärung ist also ganz einfach: Die älteren Menschen aus der Hamburger „Pflege und Wohnen-Einrichtung“ waren Gäste von BOX-OUT. „Wir wollen die Jungen und Alten zusammenbringen, generationsübergreifend, sie können und sollen einander bereichern“, sagt Hannes F. Kamm, Geschäftsführer der Einrichtung.

Der 53-jährige Kamm ist sicher, dass der Sport Alt und Jung zumindest näher, wenn nicht gar zusammenbringt. Er weiß wovon er redet, schließlich war er selbst Leistungssportler. Als Vorstopper spielte er 1986 mit seinem bayerischen Klub Großhadern in der Fußball-Oberliga. Als Jugendlicher hatte er sich vorher schon beim Eishockey versucht. Nicht so erfolgreich. „Nach der zweiten Gehirnerschütterung zeigten mir meine Eltern die rote Karte“!

Abwechselung, Spaß, Spannung für die Oldies! BOX-OUT-Geschäftsführer Christian Görisch nennt einige Beispiele, wie das in Zukunft funktionieren kann: „Im Rahmen des Sommerfestes der Alten werden Jugendliche ein komplettes Boxtraining absolvieren! Zu BOX-OUT-Kampftagen werden interessierte Oldies eingeladen, abgeholt und wieder zurück gebracht! Ein regelmäßiges Boxtraining mit Box-Out-Aktiven soll/kann in den 12 Hamburger Einrichtungen durchgeführt werden! Für die Oldies als Zuschauer bedeutet das mit Sicherheit Abwechselung vom häufig eintönigen Alltagsgeschehen – und wer von ihnen noch genügend Mumm hat, kann auch ruhig mal gegen den Sandsack hauen. Die Mitarbeiter von „Pflege und Wohnen“ sind selbstverständlich auch eingeladen – zum so genannten Fitness-Boxen“.

Übrigens macht „Pflegen und Wohnen“ (12 Einrichtungen in Hamburg, 2800 Plätze und 1600 Mitarbeiter) auch selbst einiges für die Jugend. Geschäftsführer Thorsten Friedrich von BOX-OUT weiß das zu schätzen: „Pflege und Wohnen hat zurzeit bei uns fünf Schul-Patenschaften übernommen. Für uns eine große finanzielle Hilfe. Danke“! Die Zusammmenarbeit zwischen Jung und Alt ist also ein Geben und Nehmen im besten Sinne.

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