Am Samstag: Hamzah Sheeraz und Anthony Yarde im Einsatz

Fightposter zum Event Sheeraz vs. Williams.

Frank Warren veranstaltet am Samstag in London. Neben Hamzah Sheeraz gegen Liam Williams meldet sich auch Anthony Yarde zurück.

Der kommende Hauptkampf von Frank Warrens Queensberry Promotions lautet Hamzah Sheeraz (18-0) gegen Liam Williams (25-4-1) in London. Am Samstag findet dazu ein Event in der Copper Box Arena statt. Es gehört sicherlich zu den besseren Events in dieser Woche, wodurch sich ein Blick auf die Card durchaus lohnt. Sheeraz hat sich mit einigen starken vorzeitigen Siegen zuletzt in den Fokus gekämpft, nun soll er den Schritt in das Elitesegment baldig vollziehen. Als erster Prüfstein dahin tritt er gegen das walisische Schlachtross Williams an.

Sheeraz – eine physisch starke KO-Maschine

Hamzah Sheeraz trifft River Wilson-Bent.

Der physisch äußerst starke Sheeraz wird gegen Williams seinen Commonwealth-Titel verteidigen sowie einen WBC Silver-Titel. Auf Boxrec befindet sich der schlagstarke Mann aktuell auf Platz 11, bei den Weltverbänden ist er bei der WBC und WBO jeweils in den Top 5 gerankt. Williams hingegen ist die aktuelle Nummer 8 der WBC und 6 der WBO, wodurch der Sieger in den beiden Weltverbänden einen Quantensprung nach vorne vollziehen wird.

Sheeraz blickt aktuell auf 12 vorzeitige Siege am Stück, was bei gestiegener Gegnerqualität schon mehr als beachtlich erscheint. Dabei war der Engländer nicht immer als KO-Maschine bekannt. Zum Anfang seiner Karriere ging er überwiegend über die Runden gegen zähe Aufbaugegner, erst im Verlauf seiner aufkommenden Profikarriere machte er sich mit den vorzeitigen Siegen ebenfalls einen Namen. Trotz aller positiven Aussichten hat Sheeraz bisher noch keine wirklichen Topmänner herausgefordert. Mit Williams wartet nun zumindest der erste namenhafte Boxer auf ihn.

Liam Williams – der schlagstarke walisische Arbeiter

Liam Williams.

Wenn es um die großen Herausforderungen geht, hat Liam Williams im Vergleich zu Sheeraz deutlich mehr Erfahrung gesammelt. Der Waliser war britischer Meister und kämpfte anschließend um die WBO-Weltmeisterschaft gegen Demetrius Andrade (32-1), wo er jedoch chancenlos blieb. Im Anschluss gab es noch einen kuriosen Kampf gegen Chris Eubank Jr (33-3), bei dem Williams einige Flash-Knockdowns einsteckte und deshalb gegen einen offensivschwachen Eubank Jr. verlor.

Obwohl Williams sich zuletzt im Mittelgewicht nicht erfolgreich gegen die Weltspitze behaupten konnte, kann er immerhin auf die Erfahrung zurückblicken, gegen diese gekämpft zu haben. Sheeraz hat diesen Schritt noch nicht vollzogen, weshalb es sicherlich ein spannender Prüfstein sein wird, zunächst gegen Williams anzutreten. Beide Boxer können insbesondere im Infight viel arbeiten und harte Treffer setzen. Hierbei dürfte jedoch Sheeraz im Vorteil sein, da er physisch deutlich stärker erscheint.

Sheeraz ist technisch durchaus anfällig, was man in vorherigen Kämpfen teilweise schon gesehen hat, doch seine KO-Power konnte bisher diese Eindrücke zumeist ersticken. Williams wird jedoch tendenziell eher nicht den Kampfstil an den Tag legen, um Sheeraz in diesem Bereich den Zahn zu ziehen, wodurch man davon ausgehen kann, dass in einem harten Kampf Sheeraz‘ Physis und Schlagstärke sich auf Dauer durchsetzen werden.

Anthony Yarde meldet sich zurück

Anthony Yarde gegen Artur Beterbiev.

Auf der Undercard wird das Halbschwergewicht Anthony Yarde (24-3, 23 KO) erneut im Ring stehen. Der Puncher lieferte sich im Januar 2023 eine unerbittliche Schlacht gegen den Boxstar Artur Beterbiev (20-0, 20 KO). Zwar verlor Yarde den harten und mitreißenden Kampf, doch er bewies zugleich, dass er mit seinem fulminanten Boxstil in der Weltspitze ein Thema ist und gegen alle Boxer gefährlich sein kann. Seine Anwesenheit auf der Veranstaltung dürfte deshalb von großem Interesse sein.

Nach der Beterbiev-Niederlage gab es im September einen Aufbaukampf, nun erfolgt sein zweiter Einsatz. Als Gegner wurde der numerisch interessante Serbe Marko Nikolic (32-3) ausgewählt. Dabei sei jedoch erwähnt, dass Nikolic praktisch nur Aufbaukämpfe bestritten hat und bei stärkerer Gegnerwahl prompt Niederlagen einstecken musste. Entsprechend ist nicht davon auszugehen, dass Yarde im Kampf größere Probleme haben wird, was leider nicht besonders spannend ist.

Undercard mit 9 weiteren Kämpfen

Foto: Queensberry Promotions

Auf der weiteren Undercard finden noch 9 zusätzliche Kämpfe statt, darunter ein Leichtgewichtsduell zwischen den ungeschlagenen Sam Noakes (12-0) und Lewis Sylvester (13-0) um den Commonwealth-Titel, was ansprechend klingt. Auch der schwächelnde Juniorenolympiasieger Karol Itauma (11-1) wird einen Kampf im Halbschwergewicht bestreiten. Er trifft auf den Italiener Eros Seghetti (10-0-1), der jedoch keine KO-Power aufweist, was wahrscheinlich eine bewusste Ansetzung ist. Erwähnenswert ist auch das potentielle Bridgerweight-Duell zwischen Aloys Youmbi (5-1) und Milosav Savic (9-6-1), das in Bezug auf Ausgeglichenheit positiv hervorsticht.

Die weitere Undercard ist jedoch vor allem mit schwach gematchten Aufbaukämpfen gespickt, was die Gesamtqualität der Undercard wohl passend widerspiegelt. Auf der Insel wird TNT Sports das Event übertragen, während es in den USA auf ESPN+ zu sehen ist. Eine Übertragung bei uns ist voraussichtlich nicht vorhanden.

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