Zeuge schlägt Parker zu Boden, verliert am Ende nach Punkten

Bei Frank Warrens „Magnificent 7“-Veranstaltung in Birmingham wollte sich Tyron Zeuge auf internationalem Parkett beweisen, blieb am Ende jedoch hinter seinen Möglichkeiten.

In Runde 2: Zeuge schickt Parker auf die Bretter

Zeuge und Parker begannen das Duell wechselnd aus der Ringmitte. Parker wirkte im Vergleich zu Zeuge frischer und boxte mit mehr Tempo als der Berliner Ex-Weltmeister. Mit Auslagenwechseln versuchte Parker Zeuge das Leben schwer zu machen. Der erfahrene Boxer der Fides Sports ließ sich davon zwar nicht beeindruckenden, hatte jedoch seine Probleme mit der Schnelligkeit des Briten.

Zeuge, der im Vorfeld des Fights -Gerüchten zu Folge- zwei Wochen krank gewesen sein soll, was seine Gewichtsprobleme erklären dürfte, erwischte Parker in der Zweiten mit einem Big Shot zum Kopf! Der Brite musste durch Zeuges rechten Haken auf die Bretter, wurde angezählt und war angeschlagen. Tyron Zeuge versuchte, den in Schwierigkeiten befindlichen Parker, zu finishen, was ihm allerdings nicht gelang. Der Boxer von Frank Warrens Queensberry Promotions erholte sich jedoch und konnte seinerseits Treffer landen. Zeuges Selbstbewusstsein steigerte sich, während er harte Einzelhände schlug und nun auch begann, die Auslage zu wechseln. Kurz vor der Rundenpause erwischte Zeuge Parker erneut mit einer harten Rechten.

Der Berliner Ex-WBA-Weltmeister, der seinen Titel vor gut 6 Jahren an den Briten Rocky Fielding verlor, sicherte sich in der Dritten erneut die Ringmitte, von wo aus er den Auslagen wechselnden Parker vor sich hertrieb. Zach Parker setzte viel auf seinen Jab, versuchte Zeuge so fernzuhalten. Der Brite taute in der Vierten weiter auf. Mit stetigem Arbeiten hielt er den Fides Boxer beschäftigt, ließ ihn so nicht zur Entfaltung kommen. Zeuge kassierte viele Jabs des nun recht dominanten Parker, brachte selbst jedoch kaum Treffer ins Ziel.

Konditionsprobleme bei Zeuge lassen Parker Runde um Runde gewinnen

Der Berliner schien konditionelle Probleme zu haben, als er Parker im fünften Durchgang zwar vor sich herschob, allerdings kaum Angriffe startete und sich stattdessen mehr hinter seiner Doppeldeckung verschanzte. Parker schlug weiterhin viel, bleib beweglich und sicherte sich so klar die Runde. Parker jabte in der darauffolgenden Runde wechselnd aus der Normal- und Rechtsausleger und erarbeitete sich weiter Dominanz im Ring. Vom Ex-Weltmeister kam nur wenig – vor allem mit Einzelhänden versuchte er seine Momente zu finden.

Zach Parker schlug wechselnd zu Körper und Kopf Zeuges und blieb weiterhin der klar aktivere Boxer. Der Brite wechselte in den Vorwärtsgang und trieb nun Zeuge vor sich her, der kaum Akzente setzte und mit offenem Mund hinter seiner Doppeldeckung agierte. Zeuge blieb zwar gefährlich, allerdings konnte er beim konzentrierten Parker nicht die erhofften Wirkungstreffer landen und schlug häufig am Ziel vorbei, da der Mann aus Woodville geschickt mied.

Parker hielt seinen Widersacher permanent beschäftigt und störte diesen immer wieder dabei, seine Balance zu finden. Mit stetigen Jabs setzte er Zeuge zu, der sichtliche Probleme in der achten Runde hatte. Zu Beginn der neunten Runde unterbrach der Ringrichter den Kampf kurz und hielt beide Boxer dazu an, sauber zu boxen, da es davor immer wieder unschöne Szene mit Drücken und Halten gab. In der neunten Runde sah alles danach aus, als würden dem Berliner die Felle davonschwimmen. Sein erster Kampf im Ausland lief nicht wie angekündigt. Zach Parker dominierte Zeuge, der einst als eines der größten deutschen Boxtalente galt, nun nach Belieben.

In der finalen zehnten Runde konnte Zeuge nur noch durch Knockout gewinnen – Parker lag auf den Punktzetteln bereits mit großem Abstand vorn. Der Berliner musste alles in die Waagschale werfen, um den Kampf noch zu drehen, doch Parker ließ ihm fast keine Möglichkeit dazu. Angriffe Zeuges endeten im Clinch oder wurden durch den britischen Switch Hitter bereits erstickt, ehe sie zur Entfaltung kommen konnten. In den letzten 30 Sekunden versuchte es Tyron Zeuge nochmal über die Kraft, sollte jedoch nicht belohnt werden.


Schlussendlich werteten die Unparteiischen den Kampf, bei dem Zeuge mit mehr Kondition zu einer besseren Performance imstande gewesen wäre, mit 96-94, 97-92 und 98-91 zugunsten des verdienten Siegers Zach Parker.

 

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