Wirre Sprüche und bizarre Beleidigungen von Joshua, dann schleudert er Usyks WM-Gürtel aus dem Ring

Anthony Joshua, mit über seine Schultern gehängter ukrainischer Fahne, spricht wirr und bizarr zu Millionen TV-Zuschauern.

Schwergewichts-Thriller endet mit Skandal – AJ mit Fäkalsprache über das Mikrofon

Anthony Joshua wurde erneut von Oleksandr Usyk, in einem weiteren epischen Schwergewichts-Thriller klar nach Punkten besiegt – schaffte sich aber nach dem Kampf einen skandalösen wirren, wenn nicht gar irren und bizarren Abgang.

Der 32-jährige Brite wurde vor elf Monaten im Tottenham Stadion in London einstimmig von der 35-jährigen ukrainischen Box-Ikone entthront. Und auch in der zurückliegenden Nacht in Jeddah, Saudi-Arabien, hatte der ehemalige unumstrittene König im Cruisergewicht immer noch zu viel Erfahrung, zu viel Können und zu viel Durchhaltevermögen um dem 115 Kilo schweren Engländer auch nur den Hauch einer Chance zu lassen.

AJ ging direkt nach Verkündung des Urteils zu Usyk, nahm Usyks neu gewonnenen ‚Ring Magazin Gürtel‘ und seinen ‚WBA-Super-Champion-Gürtel‘, hob diese mit beiden Händen nach oben und warf sie dann aus dem Seilgeviert und ging wie ein Held aus dem Ring, nachdem er den Kampf mit einer Split Decision verloren hatte, wobei eigentlich die Wertung des amerikanischen Punktrichters Glenn Feldmann, der den Kampf für Joshua wertete, dann schon eher ein Straftatbestand als ein objektives Punkturteil war, bevor er zurück in den Ring kam und bizarre Tiraden ausführte. Man konnte nach diesem peinlichen Auftritt von AJ nur sagen, „wärst Du doch nicht wieder in den Ring zurückgekommen“ oder noch besser „lieber AJ hättest Du doch besser geschwiegen.“

Selbst AJs englischer Landsmann, Punktrichter Steve Grey hatte sich, auch wenn viel zu knapp mit seiner Wertung von 115-113 für Usyk entschieden.

Usyk und Joshua nach dem Kampf. Ein Foto aus dem Gang zu Usyks Kabine.

Aber machen wir weiter, was geschah als Anthony Joshua wieder in den Ring zurückkam? Joshua schnappte sich dann das Mikrofon eines Interviewers und begann eine vierminütige Tirade, die von Obszönitäten und bizarren Aussagen durchzogen war:

„Usyk ist ein beschissener, höllisch starker Fighter, gebt ihm Applaus! Oh Mann, das sind Emotionen. Ich bin kein beschissener Amateurboxer, der seit er 5 Jahre alt ist boxt und seit dem immer zur potentiellen Elite gehört.“ (gemeint war damit natürlich Usyk)

„Ich kam ins Gefängnis. Ich wurde gegen Kaution freigelassen und fing an, mir den Arsch abzutrainieren, denn wenn ich verurteilt worden wäre, hätte ich nicht kämpfen können. Die beschissene Leidenschaft, die wir in dieses Scheiß-Boxen stecken. Ich sage Euch, dass er mich heute besiegt hat, vielleicht hätte ich besser sein können, aber es zeigt wieviel Arbeit er da reingesteckt hat. Also bitte gebt dem Schwergewichts-Weltmeister einen Applaus.“

„Motherfucker, Motherfucker!“

„Ich bin kein 12-Runden-Kämpfer, guckt mich an. Alle diese Schwergewichte wie Mike Tyson, Sonny Liston oder Jack Dempsey …….oja, er bringt keine Kombinationen wie einst Rocky Marciano. Weil ich eben keine 90 Kilo wiege. Deswegen!“

Ich bin eine andere Rasse, ich wiege 115 Kilo und ich bin schwer. Dieser Kerl hier ist ein phänomenales Talent.“

Joshua fing dann an, über die Ukraine zu diskutieren – und bezeichnete den anhaltenden Angriff Russlands als „Bürgerkrieg“: „Ich habe die Ukraine und all die Champions studiert, die aus Ihrem erstaunlichen Land gekommen sind. Ich war noch nie dort, aber gleichzeitig ist das, was dort passiert, – ich weiß nicht, was passiert, aber am Ende des Tages ist es nicht schön “, sagte Joshua.

Und es ging ungebremst immer weiter und weiter.
Joshua beendete seine Tirade mit den Worten: „Bismillah [im Namen Gottes].“

Anthony Joshua hebt zwei von Usyks neu gewonnen WM-Belts in die Höhe und schmeißt sie gleich aus dem Ring.

Die Reaktion von AJ sagte sein Promoter Eddie Hearn noch in der Nacht zu Sky Sports: „AJ ist ein Mensch, so viel Druck. Er ist explodiert, er war am Boden zerstört“.

Nach dieser weitschweifigen Rede Joshuas, löste dieser bei einigen engen Joshua-Gefährden Gehirnerschütterung-Ängste aus und sicher fragten sich auch die Millionen von TV-Zuschauern was AJ mit diesem konfusen Gestammel ausdrücken wollte. Viele fragte sich aber auch sicher, ob einige Aussagen von ihm auch nicht eher ironisch und beleidigend zu verstehen sind. Aber die Nacht wurde noch emotionaler für Joshua, der bei der Pressekonferenz nach dem Kampf in Jeddah in Tränen ausbrach.

In dieser Nacht ließ Joshuas Verhalten viele Freunde, Bekannte und vor allem seine Fans, fassungslos zurück, einschließlich seinen Trainingspartner Frazer Clarke.

Der Bronzemedaillengewinner von 2020 in Tokio sagte: „Vielleicht hatte er eine Gehirnerschütterung. Ich hätte einen Hund genommen, um ihm das Mikrofon abzunehmen. Ich entschuldige mich für unser gesamtes Team, jemand aus dem Team hätte ihn retten sollen. Anthony ist ein guter Mensch, das war absolut untypisch. Es hätte Jemand  einspringen und ihn aufhalten sollen. Es waren falsche Worte zur falschen Zeit.“

Am heutigen Morgen nach dem Kampf sagte Anthony Joshua in einer Pressemeldung: „Ich kann mich nicht erinnern, was ich im Ring gesagt habe, weil es einfach so leidenschaftlich war. Aber ich möchte Usyk dafür danken, dass er auch an einem großen historischen Kampf teilgenommen hat. Es gehören immer zwei dazu. Ich war einfach so aufgeregt.“

Oleksandr Usyk gewinnt auch den zweiten Kampf gegen Anthony Joshua.
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