Obwohl Tyson Fury schon mehrmals seinen Rücktritt vom Boxsport bekannt gegeben hat, führt ihn die WBC immer noch als Weltmeister.
Schon vor seinem letzten WM-Kampf or über 94.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion gegen seinen offiziellen Herausforderer Dillian Whyte, hat Tyson Fury angekündigt, dass dies sein letzter Kampf seiner mehr als erfolgreichen Karriere sein wird. Und auch nach seinem glorreichen Sieg über Dillian Whyte erklärte Fury immer und immer wieder, dass er nun endgültig seine Boxhandschuhe an den berühmten Nagel hängt.
Bei jedem anderen Boxer, der als amtierender Weltmeister seinen offiziellen Rücktritt bekannt gibt, wäre am folgenden Tag der Weltmeister-Titel vom zuständigen Welt-Boxverband als vakant erklärt worden. Nicht so bei der WBC im Falle Tyson Fury. Das World Boxing Council (WBC) mit seinem Präsidenten Mauricio Sulaiman scheint den Rücktritt von Tyson Fury einfach nicht akzeptieren zu wollen.
„Wir werden ihm die Zeit geben, die er braucht, um nachzudenken und sich zu entspannen. Er hatte gerade den Pflicht-Verteidigungskampf hinter sich, es gibt keinen Druck für ihn oder sein Team, eine Entscheidung zu treffen“, sagte WBC-Präsident Mauricio Sulaiman gegenüber ‚Planet Sport‘.
„Wir sind in Kommunikation mit Tyson Fury. Jetzt ist er mit seiner Familie im Urlaub. Ich möchte nicht sagen, dass wir drei Monate warten werden, es gibt für mich derzeit keine Begrenzung. Wir werden ohne Zweifel in naher Zukunft mit Tyson Fury sprechen. Wir werden uns darum kümmern die Situation, wenn er sich wirklich zurückzieht, aber im Moment geben wir ihm Zeit, seinen Urlaub zu genießen“, fügte er hinzu.
Ein Köder für Tyson Fury, dass er doch nicht in den Ruhestand geht, ist, dass es einen Vereinigungskampf im Schwergewicht geben könnte, nachdem Anthony Joshua und Oleksandr Usyk am 23. July um die WBA-, IBF- und WBO-Titel kämpfen. Es könnte dann der erste vereinte Champion seit Lennox Lewis im Jahr 1999 geben und die WBC hätte nichts dagegen.
„Wir waren konsequent flexibel und proaktiv bei der Förderung der Kämpfe, die die Fans sehen wollten. Wir sind offen dafür, jeden Vorschlag des WBC-Champions zu unterstützen“, sagte Sulaiman.
„Niemand wird Tyson Fury sagen, was er tun soll“, sagte Furys Promoter Frank Warren zur englischen Tageszeitung ‚The Mirror.‘ „Die einzige Person, die Tyson Fury sagen wird, was zu tun ist, wird seine Ehefrau Paris oder er selbst sein.“
„Es gibt für die WBC nichts zu beurteilen. Ich sehe keine Relevanz, weil es zur Zeit keine obligatorische Titel-Abgabe gibt, also worüber sollen die WBC entscheiden? Warum sollten sie ihm den Gürtel abnehmen? Er hat keine Pflicht-Verteidigung. Die einzige Möglichkeit, ihm den Titel abzuerkennen, wäre, wenn er eine Pflicht-Titelverteidigung nicht erfüllt, aber die hat er ja gerade erst in seinem letzten Kampf gegen Dillian Whyte erfüllt, das war’s.“
„Was immer Tyson Fury tun wird, wird er tun. Ich kann ihm nicht sagen, was er tun soll, weil er zu intelligent ist, als dass ich versuchen könnte, ihn zu beeinflussen. Er ist ein sehr kluger Mensch, ein sehr kluger Mann. Hören Sie, vielleicht entscheidet er sich um und sagt morgen: „Weißt du was, ich legen den WM-Titel nieder. Vielleicht möchte er das tun.“
Für den Fall, dass Tyson Fury bei der Idee in den Ruhestand zu gehen bleibt, würde sich Deontay Wilder dafür entscheiden, seinen Gürtel wiederzuerlangen , den er im Jahre 2020 im zweiten Kampf gegen den „Gipsy-King“ verloren hat.
„Wilder ist der Anwärter auf Nr. 1 auf der WBC Weltrangliste, Joe Joyce auf Platz 2 und Joseph Parker auf Platz 3. Es ist möglich, dass Joe Joyce und Joseph Parker um den WBO-Interims-Titel kämpfen, der Kampf ist aber bisher noch nicht bestätigt, aber wir werden sehen und abwarten müssen was passiert. Es gibt diesbezüglich einige Variablen.“
Es sieht nach alle dem so aus, dass weder WBC Präsident Sulaiman noch Furys Promoter Warren es wahr haben wollen, dass Tyson Fury wirklich seine Handschuhe an den Nagel hängt, was natürlich verständlich ist, hat doch Fury die Kassen der WBC mächtig aufgefüllt und Warren Multi-Millionen an seinen Kämpfen verdienen lassen. Nur wäre es jetzt, mit einem Abstand von bald einem Monat nach seiner mehrmaligen Rücktrittsbestätigungen, an der Zeit, dass die WBC reagiert und sich entscheidet den Titel für vakant zu erklären. Muss denn Fury erst notariell bestätigen, dass er mit dem Boxen aufhört oder was verlangt die WBC denn noch von ihm?