Hassan Mwakinyo gelingt „Upset des Jahres“
Eigentlich sollte es für Super-Weltergewichtler Sam Eggington ein lockeres Warm-Up vor einem möglicherweise größeren Kampf werden. Der 24-jährige, der in Birmingham als Lokalmatador auftrat, hatte die Rechnung jedoch ohne Hassan Mwakinyo aus Tansania gemacht. Der junge Mann, der zuvor in der Boxwelt nicht groß in Erscheinung getreten war und bereits zwei Niederlagen zu verbuchen hatte, suchte sein Glück und fand es – sehr zur Überraschung des britischen Publikums in der Halle.
Eggington hatte wohl nie im Leben damit gerechnet, dass sein Gegner aus Afrika wie die Feuerwehr loslegen und aus allen Rohren auf ihn feuern würde. Der lange Brite schien perplex und zeigte nicht mal ein Mindestmaß an defensiver Finesse, um den wütenden Attacken seines Gegenübers zu entgehen. So blieb Ringrichter Kevin Parker nichts anderes übrig, als den Kampf zu stoppen, nachdem Eggington in Runde 2 zahlreiche klare Treffer nahm, ohne sich intelligent zu verteidigen. Für Mwakinyo war dies der mit Abstand größte Erfolg der Karriere, für Eggington hingegen die größte Blamage. Große Pläne wird es für ihn erstmal nicht mehr geben.
Welborn bezwingt Langford nach spektakulärer Schlacht
Nachdem Jason Welborn im Mai diesen Jahres Tommy Langford überraschend den British Title im Mittelgewicht abnehmen konnte, stand nun das Rematch an. Welborn hatte dabei einen brillanten Start, denn er brachte seinen Kontrahenten bereits in der Eröffnungsrunde zu Boden. Der boxerisch im Prinzip überlegene Langford fing sich immer wieder harte Einzeltreffer und offenbarte eine mäßige Widerstandsfähigkeit. So war im dritten Durchgang fast Schluss, als Langford wieder runter ging und sich nur mit Müh und Not in die Ringpause rettete. Welborn lauerte in der Folge aber zu sehr auf den einen großen Treffer, was Langford dazu befähigte, wieder in den Kampf zu finden.
Demnach war es am Ende der 12. Runde wahnsinnig eng. Einer der Punktrichter sah Tommy Langford 115-114 vorne, die restlichen zwei Offiziellen hatten allerdings den Titelverteidiger mit jeweils 114-113 in Front, sehr zur Enttäuschung von Langford. Nach diesem phänomenalen Gefecht kann man fast auf eine dritte Auflage hoffen, welche dann hoffentlich einen eindeutigen Sieger kürt.
Scott Fitzgerald rettet sich in letzter Minute
So schwer hatte es sich Scott Fitzgerald mit Sicherheit nicht vorgestellt. Zwar begann der Sieger der Commonwealth Games 2014 gut, jedoch konnte ihm Gegner Craig Morris mit der Zeit immer mehr seinen Stil aufzwingen. Dieser zeichnete sich durch eine enorme Workrate aus, wodurch Morris gleich mehrere Runden für sich entscheiden konnte und nach 9 Runden auf dem Punktzettel vom Ringrichter sogar vorne lag. Keine Minute vor Ende des Kampfes brachte Fitzgerald einen harten linken Haken ins Ziel, der Morris sichtlich zusetzte. Eine Rechte folgte, die Morris in die Ringseile taumeln ließ und den Referee dazu brachte, den Kampf ohne Anzählen sofort abzubrechen.
In Anbetracht des Kampfverlaufs eventuell etwas verfrüht, wobei die Beine von Morris schon sichtlich beeinträchtigt waren. Super-Weltergewichtler Fitzgerald könnte als nächstes gegen den 2016er Olympia-Teilnehmer Anthony Fowler in den Ring steigen.