Tyson Fury: Wilder hat mich zu Boden geschlagen und ich weiß gar nicht wie ich wieder aufgestanden bin.

Wie nur konnte Tyson Fury diesen brutalen Knockdown in der 12. Runde überstehen? Jeder andere Ringrichter hätte nach diesem schweren Niederschlag erst gar nicht angefangen zu zählen sondern den Kampf sofort abgebrochen und den Ringarzt gerufen. Nicht so Ringrichter Jack Reis. Seiner großzügigen Entscheidung hat Fury es zu verdanken, dass er über die Runden kam.

Hier wird Fury schon im Fallen noch von einer weiteren Linken von Wilder getroffen.

Wie nur konnte Fury nach diesem schweren Knockdown in der 12. Runde wieder aufstehen?

Nach einer brutalen Rechten, die Fury von den Beinen reißt, trifft ihn Wilder im Fallen noch mit einer Linken am Kopf.

Es war die meist gestellte Frage der vielen Journalisten auf der Pressekonferenz nach dem denkwürdigen Fight um den WBC-Titel im Schwergewicht, am Sonntagmorgen im Staples Center in Los Angeles: „Wie nur hat es Tyson Fury, nach diesem brutalen Knockdown in der 12. Runde geschafft wieder auf die Beine zu kommen?

Tyson Fury stürzt schwer getroffen zu Boden.

Wilder, von dem viele in der Halle und an den TV-Geräten glaubten, dass er diesen dramatischen Kampf in der 12. und letzten Runde schon für sich entschieden hätte, traf Fury mit einer fürchterlichen Rechten am Kopf und schickte ihn mit einer weiteren harten Linken, die ihn noch im Fallen noch einmal am Kopf traf, brutal zu Boden. Fury lag ungefähr fünf Sekunden lang regungslos auf dem Rücken und für die meisten Zuschauer war der Kampf damit beendet, aber irgendwie stand dann dieser 2,06 Riese doch wieder auf und erlebte den Schlussgong dieses denkwürdigen Kampfes.

Gute Kondition? Gutes Kinn? Schicksalhafte Bestimmung? Göttliche Intervention? Wahrscheinlich spielte alles zusammen eine Rolle.

Tyson Fury stürzt wie ein gefällter Baum zu Boden.

„Das ist es, was wahre Champions ausmacht“, sagte Fury auf der Pressekonferenz nach dem Kampf am Sonntagmorgen in einem Hotel in der Innenstadt von Los Angeles. „Ich hatte zwei mögliche Entscheidungen, die ich treffen konnte, als ich da auf dem Boden lag: Bleib unten oder steh wieder auf. Und solange noch Leben in meinem Körper ist, werde ich immer wieder aufstehen und weiter kämpfen.“

“Mein Respekt an Deontay, er hat mich niedergestreckt. Aber ich bin wieder aufgestanden. Ich weiß zwar nicht mehr genau wie. Es war, als würde der Phönix aus der Asche auferstehen.“

Tyson Fury liegt regungslos auf dem Rücken. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl jeder andere Ringrichter den Kampf abgebrochen.

Auf die Frage, wie hart Wilder ihn den getroffen hätte, sagte er: „Man kann nicht Baden gehen ohne nass zu werden“, ein Hinweis auf die unvermeidlichen Schläge, die man im Ring hinnehmen muss, aber er hatte noch einen witzigen Nachtrag in Bezug auf die harten Treffer von Wilder: „Ich bin nicht nur nass geworden, er hat versucht mich unter Wasser zu drücken.“

Fury wurde gefragt, wie er denn nach solch einem Niederschlag überhaupt wieder aufstehen konnte?

„Ich habe mir genügend Zeit genommen, um mich zu erholen“, sagte er. „Wenn Du auf dem Rücken liegst, weißt du nicht, wie deine Beine reagieren werden wenn Du wieder aufstehst. Wenn du in einer oder zwei Sekunden wieder aufspringst, dann versagen deine Beine wahrscheinlich. Ich habe mich deshalb erst ein bisschen ausgeruht und danach waren meine Beine perfekt.“

Hier hätte eigentlich kaum ein anderer Ringrichter gezählt, die meisten Referees hätten in dieser Situation sicher diesen Kampf abgebrochen.

Fury zollte dem erfahrenen Ringrichter Jack Reiss, der diesen WM-Kampf geleitet hatte, größten Respekt. Die meisten anderen Ringrichter hätten Fury sicher nicht erlaubt, diesen Kampf fortzusetzen, mach diesem zweiten brutalen Knockdown. Ein anderer Ringrichter hätte wahrscheinlich nicht einmal mit dem Zählen begonnen, sondern den Kampf sofort abgebrochen und den Ringarzt gerufen. Aber Ringrichter Reiss gab Fury die Chance zu beweisen, dass er noch weitermachen konnte. Nach dem Vorfall vom gleichen Tag in Quebec, Kanada, wo WBC Halbschwergewichts-Weltmeister ähnlich schwer zu Boden ging und bis heute immer noch im Koma liegt und mit seinem Leben kämpft, war es – trotzdem letztlich alles gut gegangen ist – doch eine fragwürdige Entscheidung des Ringrichters.

Hier hebt Fury seinen Kopf wieder an und Ringrichter Jack Reis zählt weiter.

„Als ich wieder auf den Beinen stand sagte der Ringrichter zu mir: ‚Geh nach links, geh nach rechts. Kannst du weitermachen?´, sagte Fury auf der Pressekonferenz. „Ein ganz feiner Kerl dieser Jack Reiss. Er ist einer der besten Ringrichter, die ich je erlebt habe. Ein anderer unerfahrenerer Ringrichter hätte den Kampf sicher abgebrochen. Er sagte uns vor dem Kampf: ´Wenn jemand zu Boden geht, habt ihr die volle Gelegenheit, wieder aufzustehen. Und solange du mir sagst, dass es dir gut geht, werde ich dich weiter machen lassen.“

Hier versucht Fury aufzustehen und wieder auf die Beine zu kommen.

Und nur durch diese großzügige Entscheidung des Ringrichters Jack Reis konnte es dann letztlich überhaupt zu diesem, wohl in die Boxsport-Analen eingehenden, Unentschieden kommen.

Das Video des Knockdowns in Runde 12

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