Frank Martin zieht sich, nach Einigung über eine Millionen-Kampfbörse, aus dem Kampf gegen Shakur Stevenson zurück.
Der Leichtgewichts-Anwärter Frank Martin zog sich aus einem Weltmeisterschafts-Kampf um den vakanten WBC-Titel im Leichtgewicht, der im Herbst diesen Jahres, gegen Shakur Stevenson stattfinden sollte, zurück, sagte Stevenson-Promoter Todd duBoef, der Präsident von Top Rank, am Samstag gegenüber ‚Fight Freaks Unite‘.
„Wir haben einen Vertrag mit TGB (Promotions) für Frank Martin abgeschlossen und stattdessen das Neun von einem Angsthasen bekommen“, sagte ein irritierter Todd duBoef. „Wir haben uns auf die Bedingungen für den Kampf geeinigt und ihnen den Kampfvertrag geschickt, und jetzt auf einmal will der Typ den Kampf nicht mehr.“
„Diese Jungs können in den sozialen Medien so viel reden, wie sie wollen, und dies und das sagen, dass sie Shakur den Hintern versohlen werden, aber sie wollen diese Kämpfe eigentlich gar nicht.“ Es ist eine Enttäuschung für den Boxsport. Überall zwitschern diese Kerle und schimpfen, und dann bekommt dieser Kerl die Gelegenheit, die er sich ein Leben lang gewünscht hat, wir schicken den Kampf-Vertrag, genau mit den Zahlen, wie wir es vereinbart haben und dann lehnt er einen siebenstelligen Betrag ab. „Gib mir eine Pause“, war seine Antwort. Es ist enttäuschend, aber es ist sein Problem, nicht meins. Wir werden einen neuen Gegner finden. Shakur wird auf jeden Fall um den WM-Titel kämpfen. Warum sollte er bestraft werden? Er ist bereit gegen jeden zu kämpfen. Jeder weiss das.“
Am Dienstag, Stunden vor einem WBC-Purse Bid zur Festlegung der Promoterrechte für den Stevenson vs. Martin Kampf, teilten Stevenson-Promoter Top Rank und Tom Brown von TGB Promotions im Namen von Frank Martin, Premier Boxing Champions der WBC mit, dass sie eine Einigung über die Börsenzahlung erreicht hätten und auch eine Vereinbarung mit Top Rank geschlossen haben, den Kampf zu promoten, woraufhin dann das Purse Bid annulliert wurde.
Top Rank plante den Kampf als Headliner einer Groß-Veranstaltung in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, für den 16. November, dem Donnerstagabend einer großen Sport-Woche in Las Vegas, die mit dem Formel-1-Grand-Prix von Las Vegas am 19. November ihren Höhepunkt findet.
Im vergangenen Monat hat die WBC Shakur Stevenson und Frank Martin, als die beiden Boxer nominiert, die um den vakanten WBC-Leichtgewichts-Tiel kämpfen zu dürfen. Shakur Stevenson war der Pflichtherausforderer des unangefochtenen Champions Devin Haney, aber dieser teilte der WBC mit, dass er ab sofort ins Junior-Weltergewicht aufsteigen wird, um den amtierenden Junior-Weltergewichts-Champion Regis Prograis herauszufordern. Damit wurde der WBC-Leichtgewichts-Titel vakant und Haney wurde als „Champion in der Pause“ im Leichtgewicht neu eingestuft.” Das würde bedeuten, dass wenn Haney gegen Prograis verlieren würde, dass er dann wieder ins Leichtgewicht zurückkehren könnte und durch seinen neuen Status, kurzfristig den neuen Champion herausfordern könnte.
Frank Martin hatte sich im Juli dieses Jahres, in einem Eliminator-Kampf gegen den deutschen Universum-Boxer Artem Harutyunyan, durch einen äußerst knappen Sieg, das Herausforderungsrecht für einen Titelkampf im Leichtgewicht gesichert.
Der frühere Champion Vasiliy Lomachenko, der nach seiner knappen Entscheidungsniederlage gegen Devin Haney im Mai dieses Jahres bekundete, den Rest des Jahres pausieren zu wollen, und Isaac „Pitbull“ Cruz, von dem viele glauben, dass er vor einem Rückkampf mit der „regulären“ Leichtgewichtstitelträgerin der WBA, Gervonta Davis, steht, lagen in der WBC-Rangliste noch vor Martin, aber als sie den Titelkampf gegen Shakur Stevenson aufgaben, so bekam Frank Martin die Chance gegen Artem Harutyunyan einen Eliminator zu bestreiten, was ihm dann die Ranglisten-Position 2 bei der WBC einbrachte.
Fran Martin akzeptierte offenbar das Angebot der WBC und zog sich dann zurück.
„Tom Brown hat mich angerufen und gesagt, dass der Junge den Kampf nicht mehr weiterführen möchte“, sagte Carl Moretti, Vizepräsident von Top Rank, der den Deal mit Brown ausgehandelt hatte. „Der Deal wurde vereinbart und der Vertrag wurde verschickt. Es ist nicht die Schuld von PBC. Es war alleine der Sinneswandel dieses Kindes.“
DuBoef fügte hinzu: „Es ist völlig in Ordnung zu sagen, dass du nicht gegen Shakur Stevenson kämpfen willst, aber sage doch bitte nicht, dass du gegen ihn kämpfen willst und dann stimmst du auch noch den Bedingungen zu, um sich dann völlig grundlos aus dem Kampf zurückzuziehen.“ Es ist enttäuschend und eine Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Nicht viele Boxer schaffen es, zudem noch in dieser leichten Gewichtsklasse, eine Börse im siebenstelligen Bereich dafür zu bekommen um einen Weltmeister-Titel boxen zu dürfen. Er wollte es wohl nicht. Der Typ zwitscherte inzwischen lautstark in den sozialen Medien und war angeblich bereit den Kampf zu machen. Aber er war eben nicht bereit gegen Shakur Stevenson anzutreten.“
Brown war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Der 26-jährige Shakur Stevenson (20-0-0, 10 KO-Siege), ein ehemaliger Federgewichts- und Junior-Leichtgewichts-Weltmeister aus Newark, New Jersey, USA, wurde zum Pflichtherausforderer, indem er im April diese Jahres, vorzeitig in der sechsten Runde, den damals noch ungeschlagenen japanischen Konkurrenten Shuichiro Yoshino, in einem Final-Eliminator-Kampf besiegte. Shakur Stevenson wird natürlich immer noch um den vakanten WBC-Leichtgewichts-Titel kämpfen, aber jetzt muss die WBC ihre Rangliste weiter nach unten gehen, um jemanden zu finden, der bereit ist, gegen Shakur Stevenson anzutreten.
„Shakur wird ganz sicher um den WM-Titel kämpfen und wir werden einen großen Abend daraus machen“, sagte Top Rank Vertreter Todd duBoef.
Der 28-jährige Frank Martin (18-0-0, 12 KO-Siege), aus Indianapolis, USA, erzielte am 15. Juli eine einstimmige, aber knappe Punkt-Entscheidung, gegen den Deutschen Artem Harutyunyan aus dem Universum-Boxstall in Hamburg.
