Sensation in Wuppertal: Vincenzo Gualtieri krönt sich zum IBF-Weltmeister

Foto: Torsten Helmke

Deutschland hat wieder einen Boxweltmeister. Der Wuppertaler Vincenzo Gualtieri konnte sich in seiner Heimatstadt gegen den Brasilianer Esquiva Falcao durchsetzen und gewann den IBF-Titel im Mittelgewicht.

Einstimmiger Punktsieg: Gualtieri gewinnt IBF-Weltmeisterschaft

Die Anspannung war Ingo Volckmann deutlich anzumerken. Im Mai hatte der von BOXEN1 als „Promoter des Jahres 2022“ ausgezeichnete AGON-Boss für 410.000 Dollar die Austragungsrechte für den Kampf um die vakante IBF-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht ersteigert und seinem Boxer Vincenzo Gualtieri (21-0-1, 7 KOs) den Heimvorteil gesichert. Schließlich sollten die Rahmenbedingungen stimmen für den 30-jährigen Gualtieri, der sich bei seiner ersten WM-Chance in der Unihalle Wuppertal mit dem Brasilianer Esquiva Falcao (30-1-0, 20 KOs) auseinandersetzen musste. Der von Top Rank promotete Falcao reiste mit einer Empfehlung von 30 Siegen in 30 Profikämpfen sowie einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London nach Deutschland. Folglich hatte man sich im AGON-Lager im Vorfeld auf eine harte Auseinandersetzung eingestellt.

Und diese Befürchtung sollte sich bewahrheiten. Falcao zeigte sich ab der ersten Sekunde des Kampfes aktiv, während Gualtieri ein wenig brauchte, um in die Begegnung zu finden. In der zweiten Runde zeigte er sich aber hellwach, traf Falcao hart zum Kopf und sorgte mit einem Niederschlag für gehörigen Lärm in der Halle. Dies schien dem Selbstbewusstsein des 30-jährigen gut zu tun, der sich in der Folge deutlich entschlossener präsentierte. Aus dem Rückwärtsgang zeigte er flüssige Meidbewegungen und Auslagenwechsel. Falcao übte zwar permanent Druck aus und konnte Gualtieri einige Male an den Seilen in Bedrängnis bringen. Oftmals ging der Boxer von Startrainer Robert Garcia aber zu geradlinig vor, wodurch Gualtieri mit präzisen Kontern und schnellen Gegenangriffen immer wieder Nadelstiche setzen konnte.

Foto: Torsten Helmke

Zwei Niederschläge sorgen für Klarheit auf den Punktezetteln

Nachdem Falcao im fünften Durchgang nach einem Kopftreffer Wirkung zeigte, ging er in der siebten Runde erneut zu Boden – dieses Mal jedoch nach einem klaren Tiefschlag. Nach einer recht langen Unterbrechung nahm das Gefecht aber schnell wieder Fahrt auf. Falcao hielt an seiner offensiven Kampfesführung fest, während Gualtieri in dieser Phase oft zu passiv agierte. In der zehnten Runde sorgte er aber für ein deutliches Ausrufezeichen, als er Falcao mit einem linken Aufwärtshaken zum Kopf wieder zu Boden beförderte.

Diese gelungene Aktion schien dem ehemaligen Schützling von Graciano Rocchigiani wieder die notwendige Sicherheit zu geben. Mit hängender Deckung tänzelte er durch den Ring und erstickte die letzten Angriffsbemühungen von Falcao im Keim. Bereits kurz bevor die Glocke zum Kampfesende ertönte, riss Gualtieri unter lautem Jubel der anwesenden Zuschauer die Arme in die Höhe.

Foto: Torsten Helmke

Und sein Gefühl sollte ihn nicht trügen. Mit Wertungen von 116:110, 117:109 und 116:112 entschieden sich die Punktrichter am Ende recht deutlich für den Wuppertaler, der im größten Kampf seiner Karriere eine absolute Topleistung abrufen konnte. Und so gab es nach der Urteilsverkündung eine herzliche Umarmung zwischen Gualtieri und seinem Promoter Ingo Volckmann, der neben Jack Culcay nun ein weiteres deutsches Aushängeschild in seinem Team hat.

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2 Kommentare

  1. Agon ist nicht besser als Universum.Der Kampf war gekauft.Hier hat der Verlierer wenigsten gut geschauspielert.

    • Schau dir den Kampf vielleicht einfach nochmal an… Der Brasilianer könnte mit dem WM-Titel und TopRank im Rücken Millionen in den USA verdienen. Und er soll sich dann gekauft haben lassen?! Selten so einen Blödsinn gelesen!

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