Beide Parteien hoffen noch auf eine Einigung im Freiverkehr
Der Kampf der beiden derzeitigen Top-Schwergewichts-Konkurrenten, Michael Hunter und Filip Hrgovic sollte eigentlich gestern mit einem Purse Bid enden, bei dem entschieden werden sollte, wer den Kampf promotet und wann und wo er stattfindet.
Für den IBF-Titeleliminator zwischen Michael Hunter und Filip Hrgovic wurde aber nun seitens der IBF eine verlängerte Verhandlungsfrist eingeräumt, die am Dienstag seitens der IBF bestätigt wurde. Beide Seiten forderten bei der IBF um mehr Zeit in der Hoffnung, eine Einigung im Freiverkehr zu erzielen.
„Der neu festgelegte Termin soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden“, sagte die Sanktionsstelle der IBF gegenüber allen von der IBF registrierten Veranstaltern.
Der Kampf wurde erstmals am 23. Februar von der in New Jersey ansässigen Sanktionsbehörde der IBF angeordnet, damals mit einer 30-tägigen Verhandlungsfrist. Beide Seiten waren anfangs optimistisch, eine Einigung zu erzielen, nur dann fand man innerhalb dieses Zeitrahmens eben keine Einigung.
Das Team Sauerland, das sich seit Neuesten mit Wasserman Boxing zusammengeschlossen hat, beantragte im Namen von Filip Hrgovic (12-0-0, 10KO-Siege), eine Anhörung zum Purse Bid. Gemäß den Regeln der Sanktionsstelle kann jede Seite eines angeordneten Kampfes, zu jedem Zeitpunkt der Verhandlungen, eine Anhörung zum Purse Bid Angebot verlangen, insbesondere wenn eine der Parteien der Ansicht ist, dass keine Fortschritte erzielt werden.
Die IBF kam einer solchen Anfrage nach und gab einer Anhörung am 6. April (gestern) statt, die über eine Zoom-Telefonkonferenz abgehalten und von ihrem Hauptsitz in Springfield, New Jersey, durchgeführt wurde.
Gleichzeitig wurde die für gestern anberaumt Sitzung für die Purse Bid Abgabe abgebrochen, nachdem darauf hingewiesen wurde, dass zusätzliche Zeit wahrscheinlich dazu führen könnte, dass eine Einigung beider Lager erzielt wird.
Wäre es gestern zum Purse Bid gekommen, hätte Michael Hunter (19-1-1, 13KO-Siege) Anspruch auf den günstigeren Teil einer 60/40-Aufteilung des des Purse Bids, da Hunter der höherrangig Platzierte der IBF Rangliste ist. Hunter – ein Boxer der zweiten Generation aus Las Vegas, dessen verstorbener Vater Mike ‚The Bounty‘ Hunter in den 1980er und 1990er Jahren selbst ein Titelanwärter im Mittelgewicht war – wird von der IBF auf Platz vier gerankt, während Filip Hrgovic die derzeitige Nummer fünf der IBF Rankings ist.
Ein Kampf zwischen Hunter und Hrgovic wird den IBF-Pflichtherausforderer für den IBF Weltmeister Anthony Joshua bestimmen, der immer noch auf dem Weg zu einem Kampf im als unumstrittener Schwergewicht-Champ gegen seinen Landsmann den WBC-Champion Tyson Fury (30-0-1, 21 KO-Siege) ist. Wie Boxen1 gestern berichtete soll dieser Kampf nun im Juli dieses Jahres stattfinden. Dies könnte natürlich dazu führen, dass dann das Herausforderungsrecht nicht mehr an die Adresse von Anthony Joshua geht sondern dann Tyson Fury der Adressat ist.
Hunter und Hrgovic haben beide mehrere KO-Siege eingefahren.
Filip Hrgovic knockte Rydell Booker, Detroit, USA innerhalb von fünf Runden im vergangenen November in Hollywood, Florida, aus und errang damit seinen fünften vorzeitigen Sieg in Folge.
Michael Hunter stoppte Shawn Loughery innerhalb von vier Runden im vergangenen Dezember in Galveston, Texas. Davor endete sein Kampf gegen Alexander Povetkin, im Rahmen der Joshua vs Ruiz Revanche in Saudi Arabien, mit einem Unentschieden nach 12-Runden.
Mit dem offiziell angeordneten und von der IBF sanktionierten Eliminator-Fight, darf weder Michael Hunter noch Filip Hrgovic in der Zwischenzeit einen weiteren Kampf gegen einen anderen bestreiten.