Der Doping-Prozess gegen den ehemaligen mehrfachen Weltmeister Felix Sturm ist vorerst vom Tisch.
Doping-Prozess geplatzt – Felix Sturm plant Comeback
Wie der Kölner Express berichtet, ist der Doping-Prozess gegen den Kölner Ex-Weltmeister im Mittel- und Supermittelgewicht, Felix Sturm, vorerst vom Tisch. Der 39-jährige feiert damit einen „juristischen Punktsieg“, wie das Blatt schreibt. Laut Informationen des Express lehnte die 8. Große Strafkammer die Eröffnung des Verfahrens ab. Als Grund gab man das Fehlen eines hinreichenden Tatverdachts im Bezug auf das Anti-Dopinggesetz an.
Sturms Anwalt Gottfried Reims sagte gegenüber dem Express: „Das Gericht ist der Argumentation der Verteidigung gefolgt, wonach ein viel zu spät vorgenommenes Gutachten zu dem Schluss kommt, dass keine dopingrelevanten Spuren vorhanden sind.“ Sturm wurden nach seinem Kampf gegen den Russen Fedor Chudinov 2016 Spuren der verbotenen Substanz Stanozolol nachgewiesen. Nachdem auch die B-Probe positiv war, stellte die Nada (nationale Anti-Doping Agentur) Strafanzeige. Erst im Mai letzten Jahres wurde Sturm zudem wegen Körperverletzung angeklagt.
Folgt jetzt das Comeback gegen Arthur Abraham?
Bis heute beteuert der 39-Jährige seine Unschuld und bekräftigt immer wieder, nicht wissentlich gedopt zu haben. Auch der Doping-Fahnder Wilhelm Schänzer sprach
Ende 2016 von einer sehr niedrigen Konzentration des anabolen Steroids: „Die Möglichkeit eines mit Stanozolol kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels kann nicht ausgeschlossen werden.“, zitiert ihn der Express. Im Fall von Felix Sturm soll es sich demnach um keine „dopingrelevante Menge“ gehandelt haben (2500x geringer).
Verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel können demnach als mögliche Ursache in Betracht kommen, so die Kammer. Eine Verurteilung kann somit nahezu ausgeschlossen werden. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft angekündigt, Beschwerde beim Oberlandesgericht einzulegen. Einem Comeback gegen Arthur Abraham, was seit einigen Tagen bereits im Gespräch ist (wir berichteten), würde nun nichts mehr im Wege stehen.