Vor gut drei Wochen musste EC Boxpromotions Schwergewichtler Victor Faust eine schmerzliche Niederlage hinnehmen und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Darum wurde Victor Fausts Kampf abgebrochen!
Was war passiert? Der gebürtige Ukrainer kämpfte in San Antonio, USA gegen seinen bisher stärksten Widersacher: den gebürtigen Kubaner Lenier Pero. Es entwickelte sich ein enges, hochklassiges Duell zweier begnadeter Boxer. Faust führte auf den Punktzetteln, doch dann traf eine satte Rechte auf den Körper des ehemaligen Amateur-Europameisters.
Victor Faust blieb wie angewurzelt stehen, drehte sich weg, verteidigte sich nicht und kassierte weitere Treffer. Ringrichter Rafael Ramos, der seit über 30 Jahren aktiv ist und mehr als 500 Kämpfe geleitet hat, musste das Duell abbrechen. Nach elf erfolgreichen Duellen riss die Siegessträhne und Faust ging erstmals seit Beginn seiner verheißungsvollen Profikarriere 2020 als Verlierer aus dem Ring. Was folgte war vor allem Spott und Häme. Faust habe aufgegeben, kein Herz gezeigt. Für den Wahl-Hamburger waren dies bittere Anschuldigungen.
Jetzt brach er allerdings sein Schweigen und das, obwohl er sich nicht rechtfertigen wollte. „Schon in Runde 5 schmerzte meine linke Seite. Nachdem mir Pero in der achten Runde eine satte Rechte auf die Rippen verpasste, durchdrang ein heftiger Schmerz meinen Körper. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Weder die Arme konnte ich heben, noch konnte ich auf die Knie gehen, damit ich angezählt werde. Ich konnte mich nur an die Ringseile drehen. Was zu diesem Zeitpunkt aber keiner wusste: Lenier Pero hatte mir drei Rippen gebrochen!“
Cutman und Lungenchirurg Tim Kuchenbuch: „Victor entging nur knapp einer lebensbedrohlichen Lage“
Jemand der dies nur wenige Minuten nach dem Abbruch-Sieg zugunsten Peros sofort erkannte, war Cutman Tim Kuchenbuch. Der 51-jährige Hamburger ist Chefarzt für Lungenchirurgie – Spezialgebiet: Rippenserien- und Brustbeinfrakturen. „Nachdem ich Victor aufforderte, sich zu setzen und er dies verneinte, konnte ich beim Abtasten seines Thorax ein Knirschen spüren. Da ich jeden Tag solche Verletzungen vor mir habe, wusste ich sofort, dass er sich mindestens zwei Rippen gebrochen hatte.“
Der Chefarzt und leitende Arzt für Thoraxchirurgie forderte noch in den USA ein Röntgenbild, um sicherzustellen, dass Faust die Heimreise antreten kann: „Wäre die Lunge beschädigt gewesen, also teilweise eingefallen, hätte der Heimflug im schlimmsten Fall tödlich verlaufen können. Auf dem Röntgenbild sahen wir allerdings noch nicht, wie übel der Bruch wirklich war. Erst nach gut einer Woche sind Rippenbrüche auf diese Art erkennbar. Außerdem ist der Herzschatten auf der linken Seite. In Deutschland kam er dann zur Untersuchung zu mir, wo ich mittels Ultraschalls einen dreifachen Rippenbruch diagnostiziert habe.“
Kuchenbuch weiter: „Es ärgerte mich daher besonders, dass man Victor verurteilte und sich teilweise sogar über ihn lustig machte. Durch den Rippenbruch erlitt er eine schwere Lungenprellung. Dies führte zur Bewegungsunfähigkeit. Der Körper war gar nicht in der Lage zu reagieren, auch wenn Victor es wollte.“
Fausts Promoter Erol Ceylan: „Die Enttäuschung über die Situation und die Art und Weise, wie Victor den Kampf, nach Punkten führend, verlor, war natürlich zunächst groß. Dank Tim Kuchenbuch wussten wir aber, dass Victor nicht aufgegeben hat, weil er Schmerzen hatte und nicht mehr wollte – er konnte einfach nicht! Wir werden nun daran arbeiten, seinen Boxstil umzustellen.“
Faust-Entdecker Peter Hanraths attestiert: „Ich bin mir sicher, dass Victor gestärkt zurückkommen wird. Wir schreiben unseren Boxer nicht ab!“
Text: EC Boxpromotion