Miguel Madueno schockt Justin Pauldo auf ProBox

Justin Pauldo gegen Miguel Madueno im ProBox-Hauptkampf.

ProBox präsentierte ihre ikonischen Wednesday Night Fights. Im Hauptkampf sollte es zur Überraschung kommen.

ProBox ist derzeit in aller Munde. Nicht nur, dass es die ProBox Promotions gibt, die jeden zweiten Mittwoch eine Profiveranstaltung auf die Beine stellen, die kostenlos auf YouTube zu sehen ist – diese Veranstaltungen stellen qualitativ selbst große Promoter teilweise in den Schatten. Auch ist das Expertenteam eine Ansammlung von einer Qualität, die ihresgleichen sucht. Ob Chris Algieri, Timothy Bradley Jr., Paul Malignaggi, Juan Manuel Márquez oder auch Teddy Atlas, alle werden auf ProBox vereint. Neuerdings machte jedoch ProBox auch dadurch Schlagzeilen, dass sie das beliebte Boxonlineportal Boxingscene (nach Boxen1 sicherlich das erfolgreichste Boxportal der Welt *zwinker) übernommen haben. Nun sorgte ProBox am Mittwoch auch sportlich wieder für Furore, als eine actiongeladene Card präsentiert wurde.

Madueno gewinnt etwas überraschend einen ausgeglichenen Hauptkampf

Der hochklassige Hauptkampf lautete Justin Pauldo (17-2) gegen Miguel Madueno (31-2) im Leichtgewicht. Beide Boxer waren schon auf der Plattform aktiv und stets siegreich. Insbesondere die letzten beiden Siege von Pauldo waren verheißungsvoll, wodurch er als leichter Favorit in diesem spannenden Hauptkampf betrachtet wurde. Der mexikanische Gegner Madueno galt es allerdings nicht zu unterschätzen. Der sehr aktive und schlagstarke Mann verlor zwar den letzten Kampf in Kanada gegen Steve Claggett (38-7-2), was allerdings den meisten Boxern in dieser Gewichtsklasse passieren würde. Im tieferen Leichtgewicht wollte Madueno einen neuen Anlauf starten.

Der Kampf begann äußerst vielversprechend. Madueno war sehr aktiv, schlug immer wieder gelungene und harte Kombinationen zum Körper. Pauldo versteckte sich jedoch nicht, antwortete ebenfalls mit harten Powerpunches. Die ersten 3-4 Runden waren sehr ausgeglichen und man musste sich auf einen FOTY-Kandidaten einstellen. Das Tempo konnte in den darauffolgenden Runden nicht ganz gehalten werden, was aber nicht sonderlich verlustreich erschien. Weiterhin war der Kampf intensiv und auch spannend. Pauldo verstand es, Madueno etwas zu bremsen, indem er sich im Infight gut bewegte und akkurate Konter absendete. In Runde 5 bekam Madueno dann einen Punktabzug für das Hinterkopfschlagen, was etwas zu drastisch erschien und auch seine Siegeschancen stark minderte.

Dennoch gab Madueno nie auf, ging stets nach vorne und konnte den Kampf offen gestalten. Pauldo erschien präziser, Madueno dafür gewissermaßen aktiver. In der Schlussphase dieses wirklich attraktiven Kampfes war es dann eher Madueno, der mehr Akzente setzte. Pauldo schien sich seines Sieges schon sicher zu sein und flitzte etwas durch den Ring mit gelegentlichen Jabs und Kontern, was auf den Scorecards nicht gut ankam. Am Ende werteten die Punktrichter diesen sehr ausgeglichenen Kampf etwas überraschend für Madueno mit 95-94 und 97-92 – gegenüber standen 95-94 für Pauldo.

Lopez muss sich gegen einen gefährlichen Escudero strecken

Najee Lopez gegen Marcos Escudero.

Im Co-Mainevent kam es zum spannenden Aufeinandertreffen zwischen Najee Lopez (10-0) und Marcos Escudero (14-3) im Halbschwergewicht. Beide Boxer gelten durchaus als talentiert und auch schlagstark. Zwar war Lopez im Vorfeld durchaus favorisiert, allerdings zeigte Escudero eindrucksvoll auf, dass dies in der Deutlichkeit eher deplatziert erschien.

Lopez kam überzeugend in den Kampf hinein. Immer wieder brachte er seine gestochen scharfe Führhand, wodurch er Escudero beschäftigte. Es war durchaus ein gutes Gesamtpaket, was Lopez zeigte, doch Escudero wurde in der zweiten Hälfte des Kampfes dominanter. Immer wieder schlug sein linker Haken ein und hinterließ bei Lopez auch Schäden am rechten Auge, was ihn beeinträchtigte. Lopez konnte mit Gegenreaktionen einige Runden enger gestalten, doch die zweite Hälfte des Kampfes war durchaus ziemlich ausgeglichen. Am Ende gingen 10 harte Runden zu Ende, bei denen Lopez eine Mehrheitsentscheidung mit 95-95, 97-93 und 99-91 erhielt. Der Sieg ging sicherlich in Ordnung, obwohl die Wertung von 99-91 zu weit von der Wahrheit entfernt war. Ebenso erschien die 95-95-Wertung etwas zweifelhaft, wodurch die 97-93 so etwas wie die goldene Mitte darstellte.

Olympionike Erdenebat trotzt den physischen Nachteilen

Erdenebat gegen Soumaoro auf ProBox.

Als Opener dieser spannenden und kostenlosen ProBox-Card wurde das Leichtgewichtsduell zwischen Tsendbaatar Erdenebat (9-0) und Mohamed Soumaoro (14-3) ausgewählt. Beide hatten zuvor schon auf ProBox geboxt und waren siegreich gewesen. Insbesondere Soumaoro erwies sich als überraschend guter Boxer, weshalb man ihn hier nicht unterschätzen durfte. Erdenebat hingegen war ein hochdekorierter Amateurboxer und auch Olympiateilnehmer. Entsprechend sollte er seinem Vorschuss an Lob gerecht werden und einen physisch stärkeren Boxer bezwingen, so lautete der Plan.

Der Kanadier Soumaoro hatte seinen letzten Kampf verloren und war ins Leichtgewicht abgestiegen, wo er physisch deutlich überlegen schien gegenüber seinem mongolischen Kontrahenten. Dennoch war es überwiegend Erdenebat, der die harten Powerpunches landete. Immer wieder schlug er knackige Serien zum Körper, bewies ein gutes Auge und auch Variantenreichtum, um Soumaoro nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Ab der 6. bis 7. Runde wurde der Kampf jedoch zunehmend enger, weil auch Soumaoro aktiver wirkte. Insbesondere der kurze Uppercut im Infight war seine Waffe, die immer wieder erfolgreich war. Am Ende setzte sich jedoch die boxerische Klasse von Erdenebat durch, der damit bewies, dass er auch mit physischen Nachteilen starke Siege erringen kann. Die Punktrichter urteilten einstimmig für ihn mit 79-73 und 2x 80-72.

Kostenlose YouTube-Übertragung

ProBox veranstaltet alle zwei Wochen am Mittwoch ein Event, das auch komplett kostenlos auf YouTube verfolgt werden kann. Entsprechend wird am Mittwoch, den 13. März, die nächste Veranstaltung stattfinden, bei der der Hauptkampf im Halbschwergewicht zwischen Radivoje Kalajdzic (28-2) und Sullivan Barrera (22-4) ausgetragen wird. Beide Boxer haben bereits um die Weltmeisterschaft gegen Beterbiev und Bivol geboxt. Die vergangene Veranstaltung ist im unteren Video zu sehen.

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