Lokalmatador Kubrat Pulev schlägt Hughie Fury einstimmig nach Punkten und ist nun Pflichtherausforderer von Anthony Joshua bei der IBF

Nach über 18 Monaten der Inaktivität und einiger Kampfabsagen, standen sich nun in einem Eliminator um die Krone im Schwergewicht „die Cobra“ aus Sofia, Kubrat Pulev und der Cousin von Tyson Fury, Hughie Fury gegenüber.

Verhaltener Beginn zieht sich leider über den gesamten Kampf

Beide Kontrahenten gingen in den ersten Runden keine Risikos, vor allem die Inaktivität des Mannes aus Manchester, sorgte früh dafür, dass sich Pulev keine größeren Sorgen um den Kampfausgang machen musste. Spätestens jedoch ab dem zweiten Durchgang zeigte Pulev warum wenige gegen den bereits 37-jährigen in den Ring steigen wollten. Nach einer ansatzlosen Linken des ehemaligen Sauerland Schützlings öffnete sich unterhalb des Auges von Fury ein größerer Cut.
Im weiteren Verlauf  suchte der ehemalige Gegner von Joseph Parker, Hughie Fury sein Heil in der Offensive und kam zu einigen Treffern, doch Pulev fand auch hier zunehmend Mittel, diese vielen Heumacher zu unterbinden indem er sich immer wieder auf seine gute Führhand verlassen konnte. Fury baute sich auch immer wieder ungeschickt in der Halbdistanz des Bulgaren auf. Gerade die fünfte Runde zeigte die Schwächen des Briten sehr deutlich. Mangelnde Bewegung bei der Beinarbeit und cleveres abschneiden der Wege sorgte dafür, dass die „Cobra“ ihn an den Seilen immer wieder gut Treffen konnte. Nichtsdestotrotz bewegte sich dieser Kampf auf keinem hohen Niveau, das zeigte die Tatsache, dass die hier dargebotenen Leistungen kein Maßstab für den Klitschko Bezwinger Anthony Joshua sein dürften.

Pulev im Mittel etwas schwächer, doch zum Ende mit verdientem einstimmigen Punktsieg

Den Ausschlag über die Runden gab wohl die größere Erfahrung des Bulgaren und der frühe Cut beim Briten, der ihn immer mehr behinderte. Die ersten unsauberen Aktionen Fury´s sorgten ebenfalls für Unmut bei Publikum und Ringrichter. Doch die Runden Sieben und Acht boten dann wieder einige sehr gute Aktionen. Vor allem Fury traf unter anderem öfter zum Kopf des Lokalmatadoren. Pulevs größter Pluspunkt war jedoch die Tatsache, dass er über die weitaus bessere Technik verfügte und sich so gegen die vielen Unsauberkeiten Furys zur Wehr setzen konnte. Die sogenannten Championschip-Rounds verbuchte Kubrat Pulev dann letztlich mit solider technischer Arbeit, einigen sehenswerten Treffern und sauberem Boxen für sich. Hier sah man auch größtenteils das vorhandene Können des Bulgaren.

Nach 12 Runden werteten die Kampfrichter einstimmig mit 118:110, einem 117:111 und einem 115:113 für den ehemaligen Klitschko Herausforderer, Kubrat Pulev. Der Schützling von Ulli Wegner hat sich damit das Recht erkämpft den Weltmeister der IBF, Anthony Joshua herauszufordern. Aus finanzieller Sicht ist der Kampf für die Cobra in diesem Alter mehr als lukrativ, doch ob wirklich Siegchancen bestehen, dürfte manchem Experten ein Schmunzeln abringen.

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