Jarrell „Baby“ Miller möglicher Gegner für Anthony Joshua im April 2019

Unterschreibt der in 22 Kämpfen ungeschlagene Jarrell „Big Baby“ Miller in Kürze einen Promoter-Vertrag bei Joshua-Promoter Eddie Hearn und öffnet ihm das die Tür für einen Titelkampf im kommenden Jahr, am 13. April 2019, gegen Anthony Joshua? Es scheint so, dass der Weg zu einem Titelkampf gegen Joshua nur über einen Promoter-Vertrag mit Eddie Hearn führt.

Eddie Hearn kurz vor Abschluss eines Vertrages mit Jarrell Miller für sein US-DAZN-Team

Wer vorgestern die Pressekonferenz in New York, für den Kampf von Anthony Joshua gegen seinen Pflichtherausforderer Alexander Povetkin miterlebt oder die Berichte darüber in den Medien mitverfolgt hat, braucht sich jetzt nicht mehr zu fragen, warum wohl der dort anwesende Weltranglisten-Boxer Jarrell „Big Baby“ Miller, mit einem solchen provozierenden Palaver Weltmeister Anthony Joshua angegangen ist und ihn provoziert hat (Boxen1 berichtete darüber).

Es sah eher nach einem professionellen Wrestling-Sketch zwischen zwei Wrestlern aus. Keiner der beiden sah wirklich aufgebracht aus. Es war klar, was da vor sich ging. Miller und Joshua wollten die Boxfans für einen Kampf zwischen ihnen im April kommenden Jahres begeistern. Da Hearn kein Interesse daran hat, Wilders Pauschalgebühr von 15 Millionen Dollar auf einen Prozentsatz zu erhöhen, der ihn letztlich bei einem Fight der Beiden eine enorme Menge Geld weniger vereinnahmen ließe, ist die Entscheidung für AJs Kampf am 13. April im Wembley-Stadion wohl nun auf Miller gefallen. Joshua sagte dann zu Miller: „Mit wem sprichst du? Halt die Klappe und geh von der Bühne, du kleine Bitch. Ich werde dich verprügeln. Habe ein bisschen Respekt.“

Dem normalerweise immer höflichen Joshua ist es sicher schwergefallen ganz entgegen seinem eigentlichen Charakter zu agieren, denn Joshua ist normalerweise ziemlich emotionslos und hölzern wenn er spricht. Er sah aus, als würde er in einem schlechten Film eine Rolle spielen, und es war tatsächlich schon mehr als komisch. Miller sagte dann zu Joshua: „Gib ihnen doch, was sie wollen.“ Und es war allen klar was er damit sagen wollte, es sollte ein klares Signal dafür sein, dass die Boxfans anspringen und von sich aus fordern, dass sie im April kommenden Jahres gegeneinander kämpfen werden.

Povetkin, um dessen Pflichtherausforderung es eigentlich ging, wurde dabei völlig ignoriert und sah mehr wie ein Statist, als wie der kommende Gegner von Joshua, aus. Er stand da auf der Bühne und wurde total ignoriert. Unnötig zu sagen, es war ein großartiges Theater, einfach ein Spektakel wie man das in den USA vor Big Fights schon kennt. Nur ging es hier ja eigentlich um den Joshua vs Povetkin Fight. Die Fans waren begeistert von Miller und Joshua, obwohl Povetkin derjenige ist, der als nächstes gegen AJ antreten wird.

Was das bedeutet, ist natürlich offensichtlich. Miller wird derjenige sein, der am 13. April gegen Joshua kämpfen soll und es wird wohl jetzt schon klar sein, dass es nicht Deontay Wilder sein wird, der der übernächste Gegner von AJ sein wird. Hearns Pauschalangebot von 15 Millionen Dollar an Wilder, das er diese Woche noch einmal wiederholte und dass er nicht bereit ist zu verbessern, ist ein Signal dafür, dass er nicht daran interessiert ist, den Joshua vs Wilder-Kampf im April 2019 zu promoten.

Jarrell „Big Baby“ Miller stürmte die Bühne der Pressekonferenz für den Joshua vs Povetkin Fight und übte schon Mal ein Face to Face mit dem Weltmeister

Wie heute verlautete steht Joshuas Promoter Eddie Hearn kurz davor mit „Baby“ Miller einen Promoter-Vertrag für sein künftiges US-DAZN-Team abzuschließen. Ferner wurde bekannt, dass Miller bereit steht, am 13. April kommenden Jahres gegen Joshua anzutreten, wenn nicht doch noch Deontay Wilder bis Januar kommenden Jahres den Kampfvertrag gegen Joshua unterschreibt.

Anthony Joshua mit „Matchroom“-Boss Eddie Hearn

Diese Kenntnis lässt nun auch vermuten, dass genau das der Grund ist, warum Jarrell Miller seinen geplanten und schon versteigerten Eliminator-Fight gegen die Nr. 1 der IBF Kubrat Pulev abgesagt hat. Warum sollte Miller auch riskieren gegen Pulev zu verlieren und dann aus dem Rennen um einen Titelkampf gegen Joshua zu sein, wenn er die Möglichkeit bekommt ohne Eliminator-Fight im April kommenden Jahres gegen Joshua das große Geld verdienen zu können.

Natürlich wird diese sich für Miller bietende Chance davon abhängig sein, dass er vorher bei Eddie Hearns Matchroom Promotion Firma einen langjährigen Promoter-Vertrag unterschreibt. Eddie Hearn entwickelt sich immer mehr zu einem mit allen Wassern gewaschenen Top-Promoter, ihm wäre es sicher am Liebsten und sicher auch wäre dies für einen Top-Schwergewichtler die größte Chance, einen Kampf gegen Joshua zu bekommen, wenn eben der künftige Joshua Gegner schon vorher auch einen Promoter-Vertrag bei Hearn unterschreibt. So hat das übrigens Don King über viele Jahre ebenfalls praktiziert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass man immer den amtierenden Weltmeister unter Vertrag hat.

Unterschreibt auch Manny Pacquiao bei Eddie Hearn und DAZN?

Manny Pacquiao
Unterschreibt der Pac-Man jetzt auch bei Hearn?

Übrigens steht Hearn auch in Verhandlungen mit dem neugekürten WBA Weltergewichts-Weltmeister Manny Pacquiao und es sieht so aus, als würde auch Pacquiao in Kürze bei Eddie Hearn und dessen DAZN US-Team unterschreiben. Was man doch mit einer Milliarde Dollar alles erreichen kann…

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