Mit diesem Auftritt gestern Nacht stehen Isaac Cruz künftig große Kämpfe bevor.
Isaac „Pitbull“ Cruz überließ im Vorfeld des Kampfes Rolando „Rolly“ Romero das ganze Trash-Talken, wobei Cruz lediglich sagte, dass er seinen Teil im Ring sagen würde.
Und genau das tat er, als er Romero in einem einseitigen Kampf regelrecht überrollte und ihn dann in der achten Runde stoppte. Dieser hatte zuvor geprahlt, dass „das ein einfacher Kampf für ihn wird“. Mit diesem tKO-Sieg in der 8. Runde gewann Isaac Cruz den WBA-Titel im Halbweltergewicht im Co-Feature des ersten Premier Boxing Champions-Events mit dem neuen Partner „Prime Video“ am gestrigen Samstagabend in der T-Mobile Arena in Las Vegas.
„Ich bin sehr glücklich, ich bin sehr gesegnet, ich bin sehr demütig“, sagte Cruz über einen Dolmetscher. „Ich bin sehr stolz, dies nicht nur für mich, sondern für meine Familie und für ganz Mexiko zu getan zu haben.“
„Ich war darauf vorbereitet. Ich war nicht hier, um einfach nur zu kämpfen. Ich war hier, um ihn zu erledigen und ihm alles zu zurückzugeben, was er je über mich gesagt hat. Ich habe meine Worte hier im Ring gesprochen. Es wird ein Langzeit-Championat in der Halb-Weltergewichts-Klasse werden.“
Cruz tat von Anfang an das was er normalerweise tut: Er setzte seinen Gegner von Beginn an unter Druck und verfolgte ihn. Er war auch schnell bei Romero und landete einen harten linken Haken an dessen Kopf, der ihm schon in der ersten Runde schwere Verletzungen zufügte.
Romeros Beine waren weich wie Gummi und er wäre beinahe zu Boden gegangen, als Cruz weiter auf ihn einschlug. Er hielt sich an Cruz fest und schaffte es, aufrecht zu bleiben, aber er war verletzt und schaffte es gerade noch, in dieser einen Runde bis zum Gong durchzuhalten, sodass einer der drei Punktrichter diese Runde mit 10:8 wertete, obwohl es keinen Niederschlag gab.
Rolly Romero landete ein paar rechte Haken und Konterschläge, aber Cruz, der aus dem Leichtgewicht ins Halb-Weltergewicht aufstieg, zuckte nicht einmal zusammen und drängte weiter nach vorne. Ein Uppercut den Cruz landete zwang Romero wieder in den Überlebens-Status und er schaffte es gerade noch die dritten Runde zu überstehen.
Romero hielt auch in der fünften Runde durch und Ringrichter Thomas Taylor zog ihm für ein Regelvergehen, gegen Ende der Runde, einen Punkt ab. Nach dem Abzug beendete Cruz die Runde, indem er mehrere Treffer klare landete und sich immer dominanter präsentierte.
Der 25-jährige, von Manny Pacquiao geförderte, Isaac Cruz (26-2-1, 18 KO-Siege), aus Mexiko, brachte Rolly Romero (15-2-0, 13 KO-Siege), aus Las Vegas, gegen Ende der siebten Runde erneut in ernsthafte Schwierigkeiten, als er ihn mit mehreren harten Treffern erschütterte und ihn fast niederschlug. Es sah aus, als wäre Ringrichter Taylor kurz davor, einzugreifen, aber Romero überlebte und schaffte es nur knapp aus dieser Runde.
Aber er schaffte es nicht durch die achte Runde, da Cruz ihn sofort wieder angriff und mit Schlägen überhäufte. Zuerst landete Cruz einen heftigen rechten Treffer, der Schaden anrichtete, und ließ dann 10 unbeantwortete Power-Schläge folgen. Romero fiel fast durch die Seilen, als Ringrichter Taylor nach 56 Sekunden in der 8. Runde eingriff und den Kampf stoppte.
Die angekündigte Zuschauermenge von 14.726 Boxfans, die größtenteils aus Mexikanern und Cruz-Anhängern bestand, tobte, als der Kampf abgebrochen wurde, und Cruz genoss diesen Sieg in sich.
Isaac Cruz führte zum Zeitpunkt des Knockouts bei zwei der Punktrichter mit 69-63 und 68-64, während Ringrichter Chris Flores Romero unfassbarerweise mit 66-65 in Führung sah.
Rolly Romero, der zuvor in einem Leichtgewichtstitelkampf durch KO gegen Gervonta Davis verloren hatte – Cruz verlor ebenfalls gegen Davis, aber nur durch Punkt-Entscheidung – verteidigte seinen Halb-Weltergewichtstitel zum ersten Mal. Romero gewann den damals vakanten Gürtel im vergangenen Mai durch einen höchst umstrittenen KO-Sieg gegen Ismael Barroso in der neunten Runde, wobei Ringrichter Tony Weeks mehr als voreilig den Kampf abgebrochen hatte. Romero war seitdem wegen einer Verletzung des unteren Rückens nicht mehr im Einsatz.
„Ich komme wieder“, sagte Romero. „Ich möchte allen Frohe Ostern wünschen.“
Die WBA hatte zuvor entschieden, dass der Sieger als nächstes gegen den Interimstitelträger Barroso (25-4-2, 23 KO-Siege) antreten müsse, einen 41-jährigen Rechtsausleger aus Venezuela, der den Titel im Januar durch einen KO in der ersten Runde gegen Ohara Davies holte, als Romero noch außer Gefecht war.
Isaac Cruz erwähnte Barroso aber gar nicht, nannte aber die Namen anderer, bekannterer Boxer, gegen die er gerne antreten würde.
„Ich bin nicht nur als sehr gefährlicher Boxer hier. Ich habe jetzt einen Weltmeister-Titel, also ist jeder, der verfügbar ist – WBC-Titelträger Devin Haney, Gervonta Davis oder WBO-Champion Teofimo Lopez – ich bin hier.“
Quelle: Dan Rafael.