Gold in Montenegro: Stefanie von Berge gewinnt Europameisterschaft

Foto: DBV

Am letzten Tag der Europameisterschaft der Frauen im montenegrinischen Budva schlug die Kölnerin Stefanie von Berge die Polin Aneta Rygielska in einem packenden Finalkampf nach Punkten. Die Goldmedaille im Weltergewicht (bis 66 kg) ging damit an die Athletin vom Olympiastützpunkt Rheinland in Köln.

Erster Durchgang ging noch an die polnische Athletin

Es war ein spannender Kampf, in dem Stefanie von Berge zunächst noch etwas im Hintertreffen war: Mit 3:2 Punktrichterstimmen ging das erste Drittel nämlich an die an Größe und Reichweite unterlegene Polin, die den Kampf etwas aktiver begann und damit die Mehrheit der Punktrichter auf ihre Seite ziehen konnte.

Zweite Runde liegt Stefanie von Berge vorn

Stefanie von Berge fand jedoch ab der zweiten Runde immer besser in den Kampf, hielt klug mit einer aktiven Führhand und wacher Beinarbeit die Distanz und vermochte mit genau platzierten Schlaghänden zunehmend das Geschehen im Ring zu bestimmen. Eine Entwicklung, die den Unparteiischen nicht verborgen blieb, die diese zweite Runde mit 3:2 für Stefanie von Berge gaben.

Nach zwei Dritteln des Kampfes ist noch alles offen

Damit stand es am Ende des zweiten Durchgangs so ausgeglichen, wie ein Kampf nur ausgeglichen sein kann: Drei Punktrichter hatten ein 19:19 auf dem Zettel und zwei ein 20:18 – jedoch sah jeder dieser beiden Punktrichter die jeweils andere Sportlerin vorne. Es sollte also nun entscheidend auf die dritte Runde ankommen. In diesen verbleibenden drei Minuten galt es, bei den Unparteiischen noch einmal den besseren Eindruck zu hinterlassen.

Stefanie von Berge baut den Vorsprung aus

Die Tendenz der zurückliegenden Runde sollte sich im letzten Drittel des Gefechts fortsetzen: Stefanie war häufiger als ihre Kontrahentin in der Vorwärtsbewegung, hielt öfter die Ringmitte und sicherte sich klug und mit Übersicht mit Distanz sowie einem steigenden Schlaghandanteil die Kontrolle über das, was im Seilviereck geschah.

Verdienter Punktsieg ebnet weg auf die oberste Stufe des Siegerpodestes

Der Vortrag überzeugte: Vier der fünf Punktrichter gaben diese letzte Runde an die Kölner Athletin. In der Summe rechneten sich die einzelnen Rundenurteile der Unparteiischen zu einem verdienten 4:1‑Punktsieg zusammen, der einen spannenden Kampf beendete und Stefanie von Berge den Weg ganz nach oben auf das Podest ebnete.

Der Schritt ganz nach oben auf das Podest: Stefanie von Berge gewinnt Gold bei der Europameistershaft in Montenegro. / Foto: DBV

Ein Stück Boxgeschichte: die erste Europameisterin Deutschlands

Mit ihrem Sieg in Montenegro hat Stefanie von Berge nicht nur für sich selbst einen großen Erfolg erreicht. Ihre Goldmedaille schreibt zugleich auch ein neues Kapitel in der deutschen Boxgeschichte: Zum ersten Mal gewann eine Boxerin des Deutschen Boxsport-Verbandes Gold bei einer Europmeisterschaft.

Die EUBC übertrug auch die Finalveranstaltung auf ihrem YouTubekanal: https://www.youtube.com/c/EubcboxingOrg

Text: Ralf Elfering/DBV

4.8/5 - (29 votes)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein