Felix Sturm – Ein Neuanfang im Spätherbst der Karriere?

Felix Sturm - Foto von Devad Handanovic
Felix Sturm (Foto: Devad Handanovic)

Morgen Abend steigt Felix Sturm wieder in den Boxring. Mit 43 Lebensjahren will es der mehrfache Ex-Weltmeister noch einmal wissen! In der Dortmunder Westfalenhalle wird Sturm um den IBO-Intercontinental-Gürtel gegen Istvan Szili aus Ungarn boxen.

Sturm-Comeback: Hurricane – oder nur noch laues Lüftchen?

Felix Sturm (42-5-3, 18 Ko’s) war bereits ganz oben – und das mehrfach! Die bedeutenden WM-Titel nach Version der WBO, IBF und WBA waren einst in seinem Besitz. In sportlicher Hinsicht wäre es also nachvollziehbar, wenn sich der inzwischen 43-Jährige in den Ruhestand begäbe. Dennoch wird der frühere Champion morgen Abend wieder die Fäuste fliegen lassen. Geboxt wird in der Dortmunder Westfalenhalle gegen den 39-jährigen Istvan Szili (Ungarn/25-2-2, 14 Ko’s).

Felix Sturm kehrt zurück auf die Boxbühne! (© Torsten Helmke)

Doch vor dem Supermittelgewichts-Gefecht, bei dem der IBO-Intercontinental-Gürtel auf dem Spiel steht, stellt sich die Frage nach dem Warum? Warum geift ein Mann, der in seiner Karriere des Öfteren auf dem WM-Thron saß, im Spätherbst seiner Box-Laufbahn wieder nach den Sternen? Dass Felix Sturm das Boxen nicht verlernt hat, hat der frühere Vorzeigeboxer aus dem seinerzeit renommierten Universum-Boxstall bereits bewiesen!

Nach seinem vorerst letzten WM-Kampf, im Februar 2016 (knapper Punktsieg gegen Fedor Chudinov), stand Sturm fast fünf Jahre nicht mehr im Seilquadrat. In den letzten fünfzehn Monaten präsentierte sich der Modellathlet – zum Erstaunen vieler Fans und Experten – gleich zweimal in Wettkampfeinsätzen: Gegen die bis dahin ungeschlagenen Widersacher, Timo Rost und James Kraft, gab es jeweils einstimmige Punktsiege.

Nun folgt also der dritte Streich! Gegen Istvan Szili, einem durchaus ernstzunehmenden Kontrahenten, muss Felix Sturm einen überzeugenden Auftritt liefern, um seinem Comeback Glaubwürdigkeit zu geben. Denn sowohl Sturm als auch dessen Umfeld frohlockten schon – im erhofften Siegesfall – mit weiteren Titelkämpfen in naher Zukunft. Man hat also (offenbar) immer noch sportliche Ziele.

Sein größter Fight: Felix Sturm (rechts) lieferte im Juni 2004 eine Gala-Vorstellung gegen Oscar De La Hoya (links).

Doch jene „böse“ Kritiker, die bereits anprangerten, dass Felix Sturm Auseinandersetzungen mit Gennady Golovkin, Arthur Abraham und Jürgen Brähmer aus dem Wege ging, unterstellen dem früheren Weltmeister vor allem finanzielle Beweggründe für seine Ring-Rückkehr! Sturm, der einst vor 18 Jahren von der Presse gefeiert wurde, als er in Las Vegas gegen Box-Legende Oscar De La Hoya der Bessere war – und letztlich zu Unrecht verlor, stand in den letzten Jahren jedoch ebenso oft im medialen Kreuzfeuer.

Felix Sturm, der mit bürgerlichem Namen Adnan Catic heißt, kann seine Kritiker wohl nur mit eindrucksvoller sportlicher Leistung zum Schweigen bringen. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich das Sturm-Comeback am Ende zum „Hurricane“ entwickelt – oder lediglich ein laues Lüftchen in den Fach-Gazetten hinterlassen wird!

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