Am Samstag, den 27. Juli treffen die beiden Ex-Weltmeister in der Royal Farms Arena in Baltimore, USA, aufeinander
Am kommenden Samstag steigt der in Deutschland bekannte Kubaner Yuriorkis „El Ciclon de Guantanamo“ Gambo (29-2-0, 17 KO-Siege) wieder in den Ring. Der inzwischen 37-jährige Gamboa, der im Federgewicht die WM-Titel der IBF und der WBA gewann, lebt seit längerer Zeit in Miami, Florida, USA.
Ende 2006 setzte sich Yuriorkis Gamboa mit seinen Box-Kollegen Odlanier Solís und Yan Barthelemi, bei einem Trainingslager in Venezuela, von der kubanischen Mannschaft ab und unterschrieb beim Hamburger Boxstall Arena Box-Promotion einen Profivertrag. Im April 2007 gab er in Hamburg sein erfolgreiches Profidebüt und überzeugte durch eine herausragende Boxtechnik und schnelle Reflexe. Seine ersten Profikämpfe bestritt er in Deutschland, bevor er nach Florida, einer Hochburg von Exilkubanern, umzog und seitdem auch vornehmlich in den USA boxte.
In seinem 15 Profikampf und weniger als zwei Jahre nach seinem Profidebüt gewann Gamboa die Interimsweltmeisterschaft der WBA im Federgewicht. Er besiegte den 37-jährigen Venezolaner José Rojas durch technischen K.o in der zehnten Runde.
Am 10. Oktober 2009 besiegte er Whyber Garcia durch technischen KO in der 4. Runde und wurde damit offizieller WBA-Weltmeister. Am 11. September 2010 gewann er durch einen einstimmigen Punktsieg gegen Orlando Salido (der einzige Boxer der Lomachenko besiegen konnte), zudem auch noch den IBF-Weltmeistertitel. Daraufhin wurde sein WBA-Titel zum Super-WM-Titel aufgewertet.
Am 26. März 2011 wurde ihm der IBF-WM-Titel wieder entzogen, da er bei seiner Titelverteidigung gegen Jorge Solís nicht zum zweiten Wiegen erschienen war und man ihm eine Überschreitung des Gewichtslimits angelastet hatte. Am 11. Juni 2011 wurde ihm dann auch der WBA-SuperWM-Gürtel entzogen, da er durch den Verlust des IBF-Titels nicht mehr die Auflagen des WBA-Verbandes zum Besitz des Super-WM-Titels erfüllte.
Nach einer Pause von fast sechs Monaten, gewann er am 10. September 2011 in Atlantic City gegen Ex-Weltmeister Daniel Ponce de León (41-3-0). Schon von der ersten Runde an bestimmte der Kubaner das Kampfgeschehen und traf Ponce de Leon nach Belieben. In der achten Runde knallten die beiden Boxer mit den Köpfen zusammen, was zur Folge hatte, dass der Mexikaner über dem linken Auge eine stark blutende Platzwunde hatte, die nach 1:24 in der 8. Runde zum Abbruch des Kampfes führte. Nach Auswertung der Scorecards war Gamboa der klare Sieger des Kampfes. Im selben Jahr schlug er im Dezember den PhilippinenMichael Farenas. Im Juni 2013 gewann er dann einstimmig gegen Darleys Pérez (28-0-0).
Ende Juni 2014 trat Gamboa, ungeschlagen in 24 Kämpfen gegen den Ausnahmeboxer Terence Crawford (23-0-0), im Kampf um den WBO-Titel im Leichtgewicht, an. In diesem Kampf erlitt Gamboa die erste Niederlage seiner Karriere, indem er Crawford in der 9. Runde durch tKO unterlag.
Lange galt der Olympiasieger im Fliegengewicht von 2004 in Athen, als einer der besten pound-for-pound Fighter weltweit. Gamboa boxte neun Mal um die Weltmeisterschaft und gewann hier die Titel der WBA und der IBF. In seinem letzten Kampf, im November letzten Jahres besiegte Gamboa den Mexikaner Miguel Beltran Jr. überlegen nach Punkten und möchte es nun noch einmal wissen, wenn er jetzt am kommenden Samstag in Baltimore, USA gegen Ex-Champion Roman Martinez (30-3-3, 18 KO-Siege) in den Ring steigt.
„Ich fühle mich großartig und bin in der idealen Verfassung für diesen Kampf“, sagte Gamboa. „Es hat immens geholfen, dass ich im November 2018 gekämpft habe und Ende Januar 2019 gleich wieder ins Fitnessstudio gegangen bin. Ich habe Anfang Mai 2019 mit dem Trainingslager für diesen Kampf begonnen um mich für Martinez in die bestmögliche Form zu bringen.“
„Ich muss wieder mein bestes Boxen zeigen und ich weiß, dass ich wieder der Beste sein werde. Ich werde keine langen Pausen mehr einlegen, wie ich es in den vergangenen Jahren getan habe und ich bin meinem Team dankbar, das mich in diese Position gebracht hat, um gleich wieder oben angreifen zu können.“
In Martinez trifft Gamboa auf einen weiteren ehemaligen Champion, der sich erneut für einen WM-Kampf qualifizieren möchte. Keiner der beiden Fighter kann sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt seiner Karriere eine Niederlage leisten, dies wird eine zusätzliche Brisanz in einem aufregenden Kampf mit hohen Einsatz sein.
„Ich erwarte, dass dieser Kampf zunächst ein sehr zerebraler Kampf wird“, sagte Gamboa. „Mit Martinez und mir stehen sich zwei ehemalige Weltmeister mit sehr viel Erfahrung gegenüber. Das wird ein sehr unterhaltsamen Fight für alle Zuschauer werden. Die Fans werden Boxen auf höchstem Niveau erleben.“
Gamboa war im Laufe seiner Karriere mit einer Vielzahl von Champions und Konkurrenten konfrontiert. Im Kampf gegen Martinez sieht Gamboa Ähnlichkeiten mit seinen früheren Siegen gegen die ehemaligen Champions Orlando Salido und Daniel Ponce De Leon.
„Ich sehe Ähnlichkeiten in Martinez mit meinen früheren Fights gegen Salido und Ponce De Leon“, sagte Gamboa. Beide waren hart und robust und kamen immer wieder nach vorne. Wir alle wissen, dass Martinez ein hartgesottener Fighter ist der bedingungslos nach vorne marschiert und der niemals nachgibt. Da ich mich in der Vergangenheit diesen beiden Gegnern gestellt habe, wird mir das in diesem Kampf sehr helfen.“
Gamboa kämpft als Co-Hauptkampf der WBA Weltmeisterschaft im Superfedergewicht von Gervonta Davis, der seinen WM-Titel in seiner Heimatstadt gegen seinen Pflichtherausforderer Ricardo Núñez verteidigt. Wenn Davis und Gamboa am 27. Juli beide ihre Kämpfe gewinnen, würde Gamboa ein zukünftiger Showdown gegen den WBA-Weltmeister winken.
„Nachdem ich diesen Kampf gewonnen habe, bin ich für jeden Weltmeister im Super-Feder- oder im Leichtgewicht bereit für einen Titelkampf,“ sagte Gamboa bei der heutigen Pressekonferenz. „Gervonta Davis ist eine sehr gute Fighter und hat in seiner Karriere als Super-Federgewichts-Champion einen fantastischen Job gemacht. Wenn Gervonta es möchte, lasst uns im Ring treffen und sehen was passiert.“
„Im Gegensatz zu meinem Kampf mit Terrence Crawford mit 61,3 Kilo, wäre ich der größere Mann im Ring, wenn es gegen Gervonta geht. Ein Sieg gegen Martinez ist eine wunderbare, große Chance für mich und ich werde sie nicht vergeuden, da mich ein Sieg wieder an die Spitze der Rangliste katapultieren wird. Meine Fans können von mir noch einige große Kämpfe erwarten.“