Eddie Hearn: „Die Veranstaltung in der ‚O2-Arena‘ findet statt!“

Hearn auf der Suche nach einem neuen Gegner für Anthony Joshua. Wird es Hrgovic oder doch nur Chisora?

Anthony Joshua steht nun für den nächsten Samstag ohne Gegner da, nachdem sein Kampf gegen Dillian Whyte heute abgesagt wurde.

Dillian Whyte gab „ungünstige analytische Ergebnisse“ in einem VADA-Drogentest zurück, verkündete Promoter Eddie Hearn am heutigen Samstag, eine Woche bevor der Kampf in der O2-Arena in London, England, stattfinden sollte.

Hearn bemüht sich, seiner eigenen Aussage zufolge, darum, einen alternativen Gegner für AJ zu finden, der vor einem möglichen 60 Millionen-Kampf mit Deontay Wilder, im Dezember oder Januar nächsten Jahres, in Saudi-Arabien, steht.

Anthony Joshua stand im Jahre 2019 schon einmal vor einem ähnlichen Problem, als damals sein WM-Herausforderer Jarrell Miller, zwei Monate vor seinem US-Debüt im New Yorker Madison Square Garden, aufgrund eines positiven Drogentests ausfiel und dann daraufhin, Andy Ruiz Jr. als Ersatzgegner verpflichtet wurde und der dann Joshua ausknockte und ihm den Weltmeister-Titel abnahm.

Doch nun, nur sieben Tagen bevor das Rematch gegen Dillian Whyte in der O2 Arena in London geplant war, hat Joshua jedoch nur wenige Gegner zur Auswahl, die als Ersatzgegner für den sich selbst disqualifizierten Dillian Whyte einspringen könnten.

Darüber hinaus hat sich Joshua in seinem Trainingslager einzig und alleine auf seinen bisherigen Gegner Dillian Whyte konzentriert vorbereitet.

Eine mögliche Option wäre jedoch die Nr.1 der IBF, der Schwergewichts-Titel-Anwärter Filip Hrgovic.

Der Kroate sollte sich dem unbesiegten Australier Demsey McKean auf der Undercard von Joshua vs Whyte stellen.

Ein weiteres Schwergewicht, das auf der Undercard antreten sollte, ist der 39-jährige Veteran Derek Chisora, der im selben Trainingslager zusammen mit Joshua aufgewachsen und seit dem eng mit ihm befreundet ist.

Nachdem Dereck Chisora nur einen seiner letzten fünf Kämpfe gewonnen hatte, einschließlich einer KO-Niederlage gegen Tyson Fury im Dezember letzten Jahres, sollte „Del Boy“ am kommenden Samstag in der O2-Arena gegen Gerald Washington antreten.

Es käme da auch noch der Hrgovic-Gegner, der in 22 Kämpfen unbesiegte Australier Demsey McKean infrage, aber McKean ist ein Rechtsausleger und den würde Joshua, ohne mehrwöchige Vorbereitung auf einen Rechtsausleger, sicher nicht akzeptieren, zumal McKean schon einmal als Joshua-Gegner im Gespräch war und der Kampf dann doch nicht stattfand.

Bliebe also der Kroate Filip Hrgovic, die Nr.1 der IBF und der offizielle Herausforderer von Weltmeister Oleksandr Usyk. Hrgovic erklärte sich schon einmal bereit gegen Joshua antreten zu wollen, als Hearn und AJ auf Gegnersuche waren. Aber schon damals hat Eddie Hearn abgewinkt. Ein Kampf Anthony Joshua gegen Filip Hrgovic wäre von der Qualität des Kampfes sicherlich noch viel höher zu bewerten, als der ursprüngliche Kampf Joshua vs. Whyte.

Während Filip Hrgovic den Kampf gegen Joshua ganz sicher annehmen würde, natürlich mit einer gehörigen Aufstockung seiner Börse, die er für den Kampf gegen McKean vereinnahmen würde, ist es so gut wie sicher, dass sowohl Eddie Hearn als auch AJ den starken Kroaten niemals als Ersatz-Gegner für Dillian Whyte akzeptieren würden. Denn beide wissen von der Gefährlichkeit Hrgovićs, der Joshua in seinem jetzigen Zustand wohl ausknocken könnte. Denn AJ ist nicht mehr der gleiche Boxer, der er vor einigen Jahren war, als er Wladimir Klitscho in einem spektakulären Kampf ausgeknockt hat.

Aber wenn es McKean und auch Hrgovic nicht wird, dann kann es doch eigentlich nur Dereck Chisora werden. Der ‚Del Boy‘ wäre eine leichte und machbare Aufgabe für Anthony Joshua und er würde auch seinen 60-Millionen-Kampf mit Deontay Wilder nicht gefährden. Was zudem ganz wichtig wäre, dass dann wieder zwei Engländer gegeneinander boxen würden, wie es auch beim Kampf Joshua vs. Whyte der Fall war, was dann der Garant dafür war, dass die O2-Arena schon nach Stunden ausverkauft war. Der sportliche Wert eines solchen Kampfes wäre dabei zwar in Frage gestellt, den Chisora ist mit seinen 39 Jahren und den vielen harten Kämpfen, inzwischen total ‚over the hills‘ und er sollte ganz schnell seine Handschuhe an den berühmten Nagel hängen. Aber die Engländer lieben Chisora und es würden mit ihm als Ersatzgegner, wohl kaum einer sein bereits gekauftes Ticket zurück geben.

Vielleicht aber ist auch unser deutscher Europameister Agit Kabayel noch im Training, denn er stand ja vor der Zusage von Dillian Whyte in der ganz engen Auswahl, Gegner von Anthony Joshua zu werden. Das wäre dann wirklich die ganz große Chance für Agit und sicher auch die höchste Börse seiner Karriere.