Der Brasilianer Hebert Sousa gewinnt die Goldmedaille im Mittelgewicht durch einen brutalen KO-Sieg in der dritten Runde

Hebert Sousa schlägt Oleksandr Khyzhniak mit einem brutalen linken Haken schwer zu Boden.

Es war „der“ Schlag des olympischen Boxturniers in Tokio, der dem Ukrainer Oleksandr Khyzhniak die schon sichere Goldmedaille wieder abnahm

Der Brasilianer Hebert Sousa hat möglicherweise DEN Schlag der Olympischen Spiele 2020 in Tokio gelandet und den Ukrainer Oleksandr Khyzhniak, der schon fast sicher auf dem Weg war die Goldmedaille zu gewinnen, in der dritten und letzten scher zu Boden geschlagen um doch noch Gold im Mittelgewicht zu gewinnen.

In den ersten beiden Runden dominierte der Ukrainer Oleksandr Khyzhniak seinen Gegner Hebert Sousa nach Belieben und gewann sowohl die erste als auch die zweite Runde jeweils bei jedem der 5 Punktrichter mit 10:9, so dass der Ukrainer zu Beginn der 3 Runde quasi uneinholbar in Front lag. Doch dann kam dieser Schlag!

Der Amateur-Weltmeister Oleksandr Khyzhniak, der schon im Vorfeld als sicherer ukrainischer Goldmedaillenanwärter galt und auch die Nr. 1 der Turnier-Setzliste im Mittelgewicht bei den Olympischen Spielen in Tokio war, ging mit der voller Überzeugung eines Sieges in diesen Finalkampf. Nach den ersten beiden Runden, die Oleksandr Khyzhniak auch klar dominierte lag der Ukrainer bei allen 5 Punktrichtern am Ring mit jeweils 20:18 Punkten uneinholbar in Führung. Khyzhniak – der wie ein heißer Anwärter auf die ‚Val Barker Trophy‘ aussah, die dem besten Boxer des Turniers bei den Olympischen Spielen verliehen wird – hätte nicht einmal nur seine Führung verteidigen können sondern er hätte die letzte Runde sogar nach Punkten verlieren können und hätte trotzdem Gold gewonnen.

Aber es kam alles ganz anders: Es war natürlich überhaupt nicht Khyzhniaks Stil, eine Runde im Rückwärtsgang oder in Doppeldeckung zu kämpfen und so war es auch nicht hier. In der dritten Runde traf Hebert Sousa den angreifenden Khyzhniak mit einem brutalen linken Aufwärtshaken am Knopf und schlug den Ukrainer schwer zu Boden, so dass dieser mit ausgestreckten Armen auf dem Rücken lag. Der Ringrichter brach darauf sofort den Kampf ab und erklärte den Brasilianer zum KO-Sieger. Als danach Khyzhniak wi auf wackligen Beinen wieder zum Stehen kam und lauthals protestierte, war sein Traum von Gold in Tokio ausgeträumt.

Das olympische Boxen hat wenig mit den Profis, zu tun, bei denen Khyzhniak möglicherweise eine Chance gehabt hätte, weiterzumachen, was er auch offensichtlich wollte. Sicherheit steht bei den Amateuren an erster Stelle und Khyzhniak war nicht schnell genug auf den Beinen. Der Ringrichter stoppte den Kampf und Hebert Sousas atemberaubender Haken wurde zu einer atemberaubenden Goldmedaille.

Goldmedaille für Hebert Sousa aus Brasilien.

Oleksandr Khyzhniak ist ohne Frage immer noch einer der Top-Amateurboxer, die wir in Tokio gesehen haben und Sousa hat auch während des Turniers seine Form enorm gesteigert. Allerdings ist die Silbermedaille für Khyzhniak tatsächlich die erste Box-Medaille für die Ukraine seit den Spielen in London 2012, als ein starkes Team insgesamt fünf Medaillen gewann, darunter Gold für Vasiliy Lomachenko und Oleksandr Usyk.

Der glückliche Goldmedaillengewinner Hebert Sousa.

Hebert Sousa würde wahrscheinlich Oleksandr Khyzhniak niemals mehr besiegen können, aber das ist halt Boxen: Ein richtiger harter Treffer kann ganz schnell einen Kampf beenden.

 

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