Daniel Dietz überzeugt boxerisch und schlägt Felix Langberg

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Es war das Duell zweier Puncher im Schwergewicht, doch am Ende stand ein überraschendes Resultat zu Buche.

Daniel Dietz (12-0, 11 KO) und Felix Langberg (13-2, 12 KO) trafen am Samstag in Karlsruhe aufeinander. Gekämpft wurde unter anderem um den Europameisterschaftstitel der IBF und IBO. Für beide Boxer stand viel auf dem Spiel, denn nur der Gewinner konnte einen großen Schritt in Richtung erweiterte Weltspitze vollziehen. Mit Spannung wurde dieses nationale Schwergewichtsduell erwartet, denn beide Boxer brachten eine KO-Garantie mit in den Ring. Doch wer einen KO erwartete, sollte an diesem Abend enttäuscht werden.

Dietz von Beginn an bestimmend

Daniel Dietz kam sehr gut in den Kampf hinein. Der 2,04m große Hüne bewies dabei nicht nur Schlagstärke, sondern konnte auch boxerisch sowie athletisch überzeugen. Er bewegte sich klug im Ring, konnte Langberg über die Führhand auf Distanz halten und landete gut getimte Uppercuts. Langberg musste insbesondere in den ersten Runden einiges einstecken und wirkte etwas überfordert.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Ab der dritten und vierten Runde stellte sich Langberg jedoch besser auf die offensiven Vorträge von Dietz ein. Er schloss die Mitte konsequenter, was die Uppercuts weniger ertragreich erscheinen ließ. In die richtige Distanz fand er dennoch zu selten, weil Dietz mit seiner Beinarbeit und dem konstanten Jab einfach zu gut agierte, um das zu ermöglichen. Der Kampf blieb dennoch interessant, da hinter Dietz‘ Kondition ein Fragezeichen stand.

Langberg bewies ein Kämpferherz – Dietz eine gute Kondition

Felix Langberg bei seiner Niederlage gegen Daniel Dietz.

Auch wenn die Runden ziemlich eindeutig an Dietz gingen, weil er boxerisch überzeugender war, konnte man seine Kondition im Vorfeld nur schwerlich einschätzen. Zuvor hatte er niemals vollständige 2 Profirunden in einem Kampf bestritten, wodurch die volle Distanz von 10 Runden absolutes Neuland darstellen sollte. Es bestand die berechtigte Hoffnung, dass Langberg in diesem Bereich Dietz hinten heraus noch zusetzen könnte, was sich jedoch nicht entscheidend einstellte.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Dietz blieb von der ersten bis zur letzten Runde fokussiert und bestimmend, was eine reife und gute Leistung bedeutete. Langberg, der am Ende fast jede Runde verlieren sollte, bewies dennoch viel Kämpferherz und konnte hinten heraus vermehrt auch selbst Treffer landen, die Dietz jedoch nicht mehr entscheidend beeindrucken konnten.

Am Ende sollten es zehn volle Runden im Schwergewicht werden. Die Punktrichter werteten den Kampf 2x 99-91 und 100-90 für Dietz. Er hat zwar in dem Kampf seine 100% KO-Quote verloren, bewies jedoch eine gute Kondition, bewegliches Boxen und starke Grundlagen. Er ist also bei weitem mehr als nur ein KO-Schläger, was vielversprechend für die Zukunft aussieht.

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