Conor Benn in den Fußstapfen seines Vaters, auf dem Weg nach Las Vegas.
Conor Benns Vater Nigel ging nach Las Vegas und gab 1990 eine massive Erklärung ab. Am Samstag, im Cosmopolitan in der berühmten Boxstadt, wird Conor Benn hoffen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, wenn er auf den in 16 Kämpfen ungeschlagenen Amerikaner Peter Dobson trifft.
Conor Benn hat den größten Teil seiner Boxkarriere damit verbracht, Vergleiche mit seinem Vater zu vermeiden. Nigel Benn verteidigte seinen WBO-Mittelgewichtstitel bei Bally’s Hotel in Las Vegas und stoppte damals Iran Barkley nach nur drei Sekunden in der Eröffnungsrunde. Es war eine üble, wilde, aber kurze Schlägerei. Nigel Benn wurde nie wieder eingeladen. Barkley gewann drei Kämpfe später einen anderen Weltmeistertitel und schlug dann Thomas Hearns. Der Sieg von Nigel Benn über Iran Barkley ist einer der am meisten übersehenen Kämpfe im britischen Boxsport.
Conor Benn war immer hart und er mochte es nicht, mit seinem Vater verglichen zu werden, und zu Beginn seiner Karriere war es besonders schädlich für ihn und seine Karriere. Conor Benn war roh, noch jung und er wurde in sorgfältig ausgewählten Kämpfen und mit bezwingbaren Gegnern aufgebaut. Es ist die bewährte Methode des professionellen Boxsports, aber die Söhne großer Boxer erhalten einfach nicht die gleichen Chancen. In den letzten Jahren mussten Chris Eubank Jr. und Campbell Hatton allesamt lächerliche Vorurteile überwinden. Die Vergleiche und die Kritik sind zu Beginn der Karriere viel schlimmer. Conor Benn wurde nach seinen frühen Kämpfen missbraucht und er kämpfte immer mit dem Druck, Nigels Sohn zu sein.
Conor begann gerade, seine eigene Karriere aufzubauen, ein Boxer mit der Fähigkeit, eine echte Attraktion im Hauptkampf einer Veranstaltung zu sein, und ein Mann, der in der Lage war, riesige Arenen zu füllen, als ein gescheiterter Drogentest alles ruinierte. Die Ironie ist, dass es während seiner letzten drei oder vier Kämpfe, vor diesem fehlgeschlagenen Test, klare Anzeichen aufzeigte, den Boxstil seines Vaters zu übernehmen.
Es war im Oktober 2022 und sein ausverkaufter Kampf gegen Chris Eubank Jr. wurde weniger als 48 Stunden vor dem ersten Gong abgesagt. Es war keine gute Zeit und Benn zog sich zurück, wütend und entschlossen, seine Unschuld zu beweisen. Seine Reise war schwierig und kostspielig und ist immer noch nicht vorbei. Er scheiterte 2022 an zwei Tests, einen im Juli und einen im September, als er positiv auf Clomifen getestet wurde. Das gab Verwirrung, es gab Anschuldigungen, und vom ersten Tag an bestand Benn darauf, dass er seinen Namen reinwaschen würde.
Conor Benn wurde von der UK Anti-Doping Agentur (Ukad) gesperrt, aber im Juli letzten Jahres hob das Nationale Anti-Doping-Panel das vorübergehende Box-Verbot wieder auf. Das britische Boxing Board of Control und die Ukad legten aber gegen die Entscheidung zur Aufhebung des Verbots Berufung ein. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, aber Benn hat keine Lizenz vom Vorstand des britischen Boxverbandes erhalten, und deshalb kämpft er nun in Las Vegas.
Conor Benn kämpfte im September 2023 in Florida und gewann über 10 Runden. Sein Gegner, Rodolfo Orozco, wurde später suspendiert, weil er einen Drogentest nicht bestanden hatte. „Es war nichts anderes als ein paar Routinerunden, um den Ringrost abzuhalten“, sagte Benn nach diesem Kampf.
Nach dem Sieg über Orozco gab es mutige Gespräche über einen Kampf mit Chris Eubank Jr., möglicherweise in Abu Dhabi oder im Tottenham Hotspur Stadium am kommenden Samstag, aber sie verblassten beide, als der Vorstand zu seiner Entscheidung stand, Benn seine alte Lizenz nicht zurückzugeben. Der Kampf gegen Eubank Jr. bleibt eine große Attraktion, ihre Väter kämpften vor über 30 Jahren in einem Thriller, die Blutfehde existiert weiter.
Der Kampf mit Pete Dobson am kommenden Samstag in Las Vegas, der in 16 Kämpfen unbesiegt ist und dabei neun seiner Gegner vorzeitig ausgeknockt hat, wird Conor Benn beschäftigen. Pete Dobson ist im Ring allerdings noch ziemlich ungetestet, hat aber den Ruf, ein harter Typ zu sein. „Wir werden sehen“, sagte Benn.
Dies ist das neunte Jahr, in dem Conor Benn ein professioneller Boxer ist und er ist in 22 Kämpfen ungeschlagen und die letzten vier oder fünf seiner Kämpfe, in britischen Ringen, waren beeindruckend. Die gescheiterten Tests haben seinen Weg ruiniert und er hat jetzt einen langen, langen Weg zurück. Ein guter Sieg gegen Pete Dobson würde ihm helfen. Die Erinnerung an seinen Vater, der Barkley ausgeknockt und gestoppt hat, wird die ideale Motivation sein. Das ist kein billiger Vergleich, es ist ein großer und vernünftiger Schritt.
