Canelo Alvarez: Erst Jermall Charlo, dann Terence Crawford?

Der mexikanische Undisputed Champion im Supermittelgewicht Canelo Alvarez hat viele Optionen – doch welche Gegner boxt er in 2024?

ESPN-Reporter: Canelo boxt 2024 erst gegen Charlo, dann Crawford

Im Jahr 2024 stehen, wie die Jahre zuvor auch, bereits zwei Termine fest, an denen Canelo (60-2-2, 39 KOs), sollte nichts dazwischen kommen, boxen wird. Zum einen wäre da der Cinco de Mayo bzw. das Wochenende, was den mexikanischen Feiertag umgibt und dann, wie einige Jahre zuvor auch, das Wochenende um den 16. September herum, denn da feiern die Mexikaner den Unabhängigkeitstag.

Canelo im Kampf gegen Jermell Charlo

Bereits seit geraumer Zeit war im Gespräch, dass der 33-Jährige Supermittelgewichtler, der alle Titel in dieser Division hält, als nächstes gegen Jermall Charlo (33-0, 22 KOs) antritt. Seinen Bruder Jermell Charlo, der für einen lukrativen Money-Fight gegen Canelo vom Superwelter ganze zwei Gewichtsklassen aufgestiegen ist, hat er bereits im September vergangenen Jahres besiegt. Es wäre daher vermarktungstechnisch durchaus machbar, auch den anderen Bruder zu boxen, der zwar wie Jermell kein Undisputed Champion ist, aber immerhin seit 2019 WBC Weltmeister im Mittelgewicht.

Wie der mexikanische Box-Reporter Salvador Rodriguez von ESPN nun auf X schreibt, könnte genau dieser Fight im Mai stattfinden. Doch er nennt auch einen weiteren Namen für dieses Jahr, der nach dem Duell gegen Jermall Charlo geplant wird: Terence Crawford! Der ehemalige zweifache Undisputed Champion (zuletzt im Weltergewicht) wird ebenfalls für einen potenziellen Showdown gegen Saul „Canelo“ Alvarez ins Gespräch gebracht. Für diesen Kampf müsste Crawford drei Gewichtsklassen aufsteigen und würde dann mit fast 10 kg mehr im Ring stehen.

Ob es jedoch tatsächlich zu diesem Gefecht kommt, ist fraglich und das aus zweierlei Gründen. Zum einen machte Canelo in der Vergangenheit bereits mehrfach klar, dass er kein Interesse an einem Crawford-Kampf hat. Zum anderen wäre da das sogenannte Rotationsprinzip bei vereinigten Weltmeistern. Steht kein Vereinigungskampf an, MÜSSEN die Champions, sofern sie ihre Titel behalten wollen, diese der Reihe nach, wie sie gewonnen wurden (bis auf wenige Ausnahmen), gegen ihre jeweiligen Pflichtherausforderer verteidigen. In Canelos Fall dürfte dies AGON Sports Supermittelgewicht William Scull sein. Der Kubaner hat sich die Mandatory-Position erarbeitet, allerdings einen entscheidenden Nachteil: er ist im internationalen Boxzirkus, speziell in den USA, ein eher unbekannter Mann.

Boxen: Agon Boxgala, Berlin, 12.11.2022
Abel Adria (ARG, rechts) – William Scull (CUB, links)
© Torsten Helmke

Im Profi(t)boxen geht es aber ums Geschäft, es geht um verkaufte Pay-per-View-Tickets und damit um Geld. Ein Kampf, der viel Geld bringen würde, eben weil zwei bekannte Ausnahmeboxer mit entsprechender Historie aufeinandertreffen, ist der zwischen Canelo und „Bud“ Crawford. Dieser Fight könnte dem kürzlich ins Boxen eingestiegenem Streamingdienst Amazon Prime erhebliche PPV-Einnahmen bescheren. Für Canelo wäre dies dann der letzte von drei vertraglich hoch dotierten Kämpfen bei Premier Boxing Champions (PBC), die mit Amazon einen neuen Übertragungspartner gewinnen konnten, nachdem Showtime im Dezember das letzte Event veranstaltet hat.

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