Boxen1 exklusiv: IBO lehnt Krasniqi Protest ab – Bösel bleibt Weltmeister

Nach 12 harten und knappen Runden hob der Ringrichter den Arm von Dominic Bösel, der damit der neue IBO Champion wurde.

IBO Präsident Ed Levine weist den Protest von Krasniqi-Anwalt zurück

In den letzten Wochen bombardierte der Manager von Robin Krasniqi und deren vertretender Rechtsanwalt die Redaktionen verschiedener europäischer Boxsport-Internetportale mit Schriftsätzen und angeblichen Beweisen, wohl in erster Linie dafür um in den Medien Stimmung zu machen gegen das – aus ihrer Sicht falsche Urteil – des IBO Weltmeisterschaftskampfes zwischen dem damaligen Titelverteidiger und IBO-Champion Robin Krasniqi vs. Dominic Bösel. Der Kampf fand am 9. Oktober 2021 in der GETEC-Arena in Magdeburg statt und endete mit einem knappen umstrittenen 2:1 Sieg von Dominic Bösel, der durch diese Entscheidung der neue IBO-Weltmeister wurde.

Die drei Punktrichter werteten den Kampf damals: Frank Michael Maass 115-114 | Marco Morales 112-116 | Karoline Pütz 114-115.

Dominiv Bösel freut sich mit seinem Trainer ob des Gewinns des IBO Titels.

Robin Krasniqi, dessen Manager Luan Dreshaj und deren deutscher Rechtsanwalt legten gegen diese Punktentscheidung Protest beim BDB und bei der IBO ein. Die Adresse des BDB war hier von vorne herein die falsche Adresse, da es sich hier um einen Kampf um die IBO-Weltmeisterschaft handelte, der unter der Aufsicht des Weltverbandes der IBO stand. Deshalb wäre der alleinige Ansprechpartner der Beschwerdeführer einzig die Adresse der IBO in Coral Gables, Florida, USA gewesen. Wobei dem Verfasser dieses Beitrages von vorne herein klar war, dass man das angefochten Urteil niemals, im Wege einer Beschwerde oder eines Protestes, aufheben würde, da es sich bei diesem Urteil um eine Tatsachenentscheidung handelte, die unaufhebbar ist.

Robin Krasniqi mit seinem Manager Luan Dreshaj

Das war auch der Grund warum sich Boxen1 aus diesen Streitigkeiten herausgehalten hat und bisher auch nicht darüber berichtet hatte.

Krasniqis Manager und dessen Anwalt haben dann wohl einen ganz großen Fehler gemacht und haben das Video des Kampfes – wohl von fünf handverlesenen GBA (?!) Punktrichtern – nachträglich noch einmal auswerten lassen, die dann angeblich alle fünf, nach ihrer Auswertung, Krasniqi als einstimmigen Sieger dieses Kampfes sahen. Damit machte sich die Beschwerdegruppe um Krasniqi letztlich eher lächerlich, als das dies ein Beweis für ein Fehlurteil dokumentieren hätte können. Wenn überhaupt, dann hätten dies lizensierte Punktrichter der IBO sein müssen, um deren Titel hier ja geboxt wurde.

Das wäre etwa das Gleiche als hätten die Anwälte von Deontay Wilder das Kampfergebnis gegen Tyson Fury im ersten Kampf rechtlich angegriffen, weil deren Ansicht nach Fury nach dem schweren Niederschlag in der 12. Runde dieses Kampfes, eigentlich KO war und der Kampf hätte abgebrochen werden müssen und hätten diesen Kampf dann als Beweis von Punktrichtern des georgischen Boxverbandes auswerten lassen, die dann zum gleichen Ergebnis gekommen wären, dass Fury eigentlich KO war und Wilder den Kampf durch KO gewonnen hat. Solch eine Maßnahme hätte die für diesen Kampf verantwortliche WBC wohl nicht einmal ein ironisches Lächeln abverlangt.

Der enttäuschte Robin Krasniqi nach dem Ende des Kampfes.

Genauso aber hat dies wohl auch der Präsident der IBO gesehen, denn Boxen1 liegt die Entscheidung des IBO Präsidenten Ed Levin zur Beschwerde vom Team Krasniqi vor und hier heißt es:

IBO Entscheidung im Fall Krasniqi

In die deutsche Sprache übersetzt heißt dies:

„Krasniqi hat sich nicht an die IBO-Regeln und -Vorschriften sowie an die Beschwerde- und Einspruchsverfahren gehalten. Zusätzlich und entgegen unseren Verfahren haben sie eine Neubewertung des Kampfes durch selbsternannte Funktionäre durchgeführt.

Dementsprechend betrachtet die IBO diese Angelegenheit aufgrund ihrer Nichteinhaltung nun als erledigt.

Ed Levine
IBO-Präsident“

Krasniqi und sein Berater- Anwalts-Team hätten sich eigentlich viele Kosten sparen können, in dem sie – wenn sie überhaupt Protest hätten einlegen wollten – einen US-Fachanwalt verpflichtet hätten, der sich mit den Statuten der IBO auskennt, wie dies z.B. auch der leider verstorbene Graciano Rocchigiani bei deiner Klage gegen die WBC getan hat und wie es jetzt auch der deutschen Boxer Mahmoud Charr in seiner Klage gegen Don King getan hat. Aber auch dann hätte man bei positivsten Ausgang wohl alleine nur einen sofortigen Rückkampf bei der IBO erwirken können, aber auch dann hätte man das Urteil (Tatsachenentscheidung) niemals geändert. Aber durch diese Entscheidung der IBO wird die IBO wohl auch keinen Rückkampf zwischen Bösel vs. Krasniqi mehr zulassen.

Es war ganz sicher ein harter und vor allem ein ganz knapper Kampf zwischen dem nun neuen IBO-Weltmeister Dominic Bösel gegen den Titelverteidiger Robin Krasniqi, den glaubte Krasniqi und Team gewonnen zu haben.

Was will/kann denn nun der Krasniqi-Anwalt nach dieser Entscheidung noch machen? Ich glaube gar nichts, es würde letztlich nur noch mehr Geld verbrennen. Einzig könnte Krasniqi nun die IBO in den USA gegen diese Entscheidung vor einem ordentlichen Gericht verklagen, aber das ginge nur mit einem amerikanischen Top-Anwalt und würde sicherlich ein Vermögen kosten und würde letztlich auch keine Umwandlung des angefochtenen Urteils von Magdeburg bringen.

Robin Krasniqi vs Dominic Bösel – Das Video des Kampfes

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