Oleksandr Usyk stört sich nicht an Furys Beleidigungen: „Ich bekomme jedes Wort was er spricht übersetzt, aber ich achte einfach nicht darauf was er sagt.“
Der Chef von Top Rank, die Promoter-Legende Bob Arum, hat gesagt, dass die Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury und Oleksandr Usyk vereinbart haben, in ihrem nächsten Kampf gegeneinander zu kämpfen – ohne Zwischenkämpfe.
Bob Arum, der Tyson Fury gemeinsam mit Frank Warren, Chef von Queensberry Promotion, vermarktet, arbeitet noch an den Details für einen Kampf der Beiden, bei dem es um die Weltmeistertitel von IBF, IBO, WBA, WBC und Super-Champion der WBA geht.
„Die beiden Kämpfer haben vereinbart, als nächstes gegeneinander zu kämpfen“, sagte Bob Arum in einem Interview gegenüber Sky Sports.
„Bei Tyson Fury und Oleksandr Usyk haben wir es mit zwei erwachsenen Personen zu tun, die keinen Müll reden. Oleksandr Usyk ist ein guter Freund von mir, er ist sehr intelligent und Tyson Fury ist Superman, sowohl als Athlet als auch als Intellekt.“
„Beide wollen den Kampf und daher wird es, wenn überhaupt, nur sehr wenig herumalbern geben. Also werden wir in der Lage sein, diesen Kampf auch zu verwirklichen. Ich bin sehr, sehr zuversichtlich. Wie ich schon sagte, die Boxer haben beide zugestimmt, als nächstes ohne Zwischenkämpfe gegeneinander zu anzutreten.“
Anfang dieses Monats war Oleksandr Usyk im Tottenham Hotspur Stadium am Ring, um zu sehen, wie Fury, seinen Freund und Veteranen Derek Chisora in ihrem Trilogie-Kampf besiegte und vorzeitig stoppte.
Nach dem Kampf standen sich dann Fury und Usyk an den Ringseilen gegenüber, um Worte auszutauschen.
Der Kampf soll nach wie vor Anfang 2023 im Nahen Osten stattfinden.
„Jetzt ist die Frage, welches Datum und welcher Ort an dem der Kampf stattfindet“, sagte Arum. „Aber dieser Kampf wird definitiv stattfinden und er wird in den ersten vier Monaten des nächsten Jahres stattfinden.“
„Wir wägen inzwischen schon ein paar lukrative Angebote aus dem Nahen Osten ab, aber es besteht auch die Möglichkeit, den Kampf in England, im Wembley Stadion mit 95.000 Zuschauern, zu promoten.“
„Boxer haben ein relativ kurzes Leben und Geld ist dabei ganz wichtig. Wenn also das Geld, das uns aus dem Nahem Osten angeboten wurde, echt ist, muss das berücksichtigt werden. Zurück nach Wembley zu gehen und vor 95.000 Menschen zu kämpfen, rührt mich allerdings bis aufs Blut. Es wäre verrückt. Es wäre einfach wunderbar. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Wir werden alles klären. Ich hoffe vielleicht sogar schon bis Ende des Jahres.“
Oleksandr Usyk: „Mich interessiert sein Trash-Talk und seine Beleidigungen nicht, obwohl ich jedes Wort was er sagt übersetzt bekomme.“
Als sich Oleksandr Usyk, der vereinte WBO-, WBA-, IBO- und IBF-Schwergewichts-Champion aus der Ukraine und der WBC-Titelträger Tyson nach dem Ende des Kampfes Fury vs. Chisora, in der Ecke des Ringes Auge in Auge gegenüberstanden und Fury den Ukrainer mit einer Litanei aus Drohungen und Beleidigungen beschimpfte, dachten wohl viele der Menschen die das (auch am TV) mitbekamen, dass es wohl besser sei, dass Usyk nicht alles verstanden hätte, was Fury ihm da verbal entgegen schleuderte.
Boxfans erhielten eine Vorschau auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten unmittelbar nach Furys dominantem Stopp gegen Derek Chisora Anfang dieses Monats im Tottenham Hotspur Stadium in London. Während ihres spontanen Duells im Ring bellte Fury den Ukrainer an und schleuderte eine Verleumdung nach der anderen, während Usyk ruhig und steinern blieb.
In einem kürzlichen Interview gab Usyk an, dass ihn Furys unaufhörliches ‚Trashtalking‘, das unter anderem auch reißerische Anschuldigungen bezüglich Usyks Steroidkonsums beinhaltete, kaum stört.
„Jemand sagt, es wäre vielleicht besser, nicht zu verstehen, was Fury da immer wieder für Lügen hinausposaunt“, sagte Usyk in einem Video, das auf seinem YouTube-Kanal ‚USYK17‘ gepostet wurde. „Aber ich bekomme alles was immer er sagt Wort für Wort übersetzt. Aber es interessiert mich eigentlich gar nicht.“
„Dieses Trashtalking beeinflusst weder mein Training noch motiviert es mich“, fuhr Usyk fort. „Fury schleudert mir Beleidigungen entgegen, aber ich weiß, was ich im Ring zu tun habe. Wenn ich auf jemanden achte, der versucht, mich zu beleidigen, nähre ich letztlich nur meine Wut. Aber Wut hilft beim Kämpfen nicht, sonst verschlechtert nur den Zustand.“
Oleksandr Usyk, der frühere unangefochtene Champion im Cruisergewicht, ist seit seinem zweiten Sieg über Anthony Joshua im September fest davon überzeugt, dass Tyson Fury sein oberstes Ziel ist. Der Rechtsausleger Usyk hört allerdings immer wieder, dass er in diesem Kampf möglicherweise der klare Außenseiter ist – das stört ihn jedoch nicht.
Aber auch Fury ist inzwischen aufgrund des schnellen Alterungsprozesses langsamer geworden.
Er bewegt sich nicht mehr wie die Gazelle, die Wladimir Klitschko im Jahre 2015 besiegte. Furys Stil besteht jetzt darin, einzelne Treffer zu landen, gefolgt von immer wieder klinschen und sich auf den Gegner lehnen und den dann nach unten zu drücken. Er boxt inzwischen eher wie ein Anti-Superman. Für viele Fans allerdings ist Tyson Fury immer noch der unbezwingbare Super-Champion. Wenn man aber weiß, wie oft Tyson Fury alleine in der Wilder Tryologie zu Boden geschlagen wurde, dann muss man sich doch Gedanken machen, wie lange das noch gut geht.