Jahresrückblick im Weltergewicht mit Nathanael Lukoki

 

Quelle: Nathanael Lukoki

Für Nathanael Lukoki war 2022 ein erfolgreiches Jahr. Im Sommer hat sich der Weltergewichtler seinen AGON-Vertrag erkämpft. Seitdem hat der 27-jährige zweimal geboxt und zweimal gewonnen. Im Augenblick befindet sich der bekennende Christ auf Mallorca im Trainingslager. Für Boxen1 nahm sich der Kölner Zeit, um über sein Jahr, seine Gewichtsklasse und die Pläne für das kommende Jahr zu sprechen.

Boxen1: Befindest du dich schon im Weihnachtsurlaub oder bist du aktuell im Training?

Nathanael Lukoki: Ich bin gerade im Trainingslager auf Mallorca. Anfang des kommenden Jahres werde ich wieder boxen. Der aktuelle Plan ist, dass ich am 24.02. in Berlin boxe. Ein Gegner steht aber noch nicht fest.

Boxen1: Für diejenigen Boxfans, die dich noch nicht so gut kennen. Wo hast du als Amateur geboxt? Welche Erfolge konntest du erzielen?

Nathanael Lukoki: Ich habe meine komplette Amateurkarriere beim SC Colonia geboxt. Ich war mehrfacher NRW-Meister. Ich bin mehrfach zu deutschen Meisterschaften mitgefahren und dort immer ins Viertelfinale oder Halbfinale vorgestoßen. Außerdem habe ich für die Nationalmannschaft mehrere internationale Vergleichskämpfe bestritten.

Boxen1: Dein Kampfname ist „Son of God”?  Eine Hommage an Andre Ward?

Nathanael Lukoki: Ja, könnte man meinen. Ich habe den Namen aber eigentlich komplett unabhängig von Andre Ward. Der Name kommt daher, dass ich sehr christlich aufgewachsen bin. Meine Freunde und mein Team haben das schon früh mitbekommen und haben mir dann diesen Spitznamen gegeben.

Quelle: Nathanael Lukoki

Boxen1: Du hast 2022 dreimal geboxt. Wie bewertest du dein persönliches Jahr 2022 aus sportlicher Sicht?

Nathanael Lukoki: Viel besser als ursprünglich erwartet. Ich war 2021 nach meinem Kampf um die BDB-Meisterschaft lange verletzt, weil ich mir in dem Kampf die Hand gebrochen habe. Mein erster Kampf 2022 war dann gegen den Franzosen Batoura Guirassy in Erding. Das war sozusagen mein Probekampf für AGON. Ich habe den Kampf gewonnen und damit habe ich den AGON-Vertrag bekommen. Danach habe ich in Wuppertal gegen den Italiener Luca Maccaroni geboxt. Und den letzten Kampf hatte ich vor ca. einem Monat gegen den Polen Jakub Laskowski gewonnen. So arbeiten wir uns erfolgreich in den Rankings hoch.

Quelle: Nathanael Lukoki

Boxen1: Du stehst gemäß Boxrec aktuell auf Rang 7 im Weltergewicht in Deutschland. Welche deutschen Boxer aus deiner Gewichtsklasse hast du im Blick?

Nathanael Lukoki: Ehrlicher Weise verfolge ich das deutsche Ranking gar nicht, weil ich andere Ziele habe. Wenn überhaupt, interessiert mich der Beste aus dem deutschen Ranking und das ist Sebastian Formella. Ein Kampf gegen ihn wäre natürlich sehr interessant für mich. Er hat viel international gegen Weltklasse-Gegner geboxt. Es ist auch mein Ziel, mich mit den Besten weltweit zu messen.

Boxen1: Was müsste im deutschen Boxen passieren, damit die Fans mehr Duelle deutscher Top-10 Boxer zu sehen bekommen?

Nathanael Lukoki: Erstens wäre es interessant, wenn Boxer wie Sebastian Formella – die sich schon international gemessen haben – nun auch wieder gegen Boxer aus den deutschen Rankings boxen würden. Das wäre ein guter Maßstab dafür, wo wir im Augenblick stehen. Zweitens könnte man den deutschen Meistertitel aufwerten, z.B. indem man auf den internationalen deutschen Meister verzichtet. Dann wären die Kämpfe um die deutsche Meisterschaft wieder interessanter und nicht so langweilig wie jetzt. Drittens könnte man einfach mehr Kämpfe mit Topleuten ansetzen, wie z.B. Abass Baraou gegen Jack Culcay.

Boxen1: Angenommen im kommenden Jahr findet ein Round Robin Turnier mit 4 deutschen Boxern aus deiner Gewichtsklasse statt. Welche 3 Boxer außer dir sollten mit dabei sein?

Nathanael Lukoki: Sebastian Formella – 100%. Rico Müller und Artur Mamberger, weil die auf Rang 2 und 3 stehen. Aber auch Ilhami Aydemir oder Edison Zani fände ich spannend. Beide kenne ich noch von den Amateuren, obwohl Zani damals im Leichtgewicht geboxt hat.

Boxen1: Welche deutschen Boxer im Weltergewicht sind deiner Meinung nach überschätzt oder in den Rankings zu weit oben?

Nathanael Lukoki: Ich finde, dass einige falsch eingeranked sind. Aber ich will hier keine Namen nennen (lacht).

Boxen1: Wie oft planst du im kommenden Jahr zu Boxen? Was sind deine Ziele für 2023?

Nathanael Lukoki: Ich möchte kommendes Jahr mindestens dreimal, idealerweise viermal boxen. Schön wäre es, wenn ich Ende des kommenden Jahres um einen Interconti-Titel eines großen Weltverbands boxen könnte.

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