Wird der WM-Kampf zwischen Tyson Fury vs. Deontay Wilder ein historisches Ereignis im Schwergewicht?

Experten sprechen vom bedeutendsten Schwergewichtskampf der letzten zwei Jahrzehnte

Am 22. Februar stehen sich der amerikanische WBC Weltmeister Deontay Wilder und der Engländer Tyson Fury in einem Rematch um den WBC-Titel im Schwergewicht gegenüber.

Das bedeutet, dass Tyson Fury zum ersten Mal seit 2015 wieder regulärer Weltmeister werden könnte und sich nicht mehr, was für viele Boxfans irreführend und unverständlich ist, „linealer Champion“ nennen müsste.

Am 22. Februar kommt es in der MGM Grad Garden Arena in Las Vegas zu heiß erwarteten Rematch zwischen Deontay Wilder vs Tyson Fury

„Ich denke, es ist der größte Schwergewichts-Kampf seit Evander Holyfield und Lennox Lewis im Jahr 1999“, sagt BBC Sport-Boxkorrespondent Mike Costello zu diesem Rematch.

Eigentlich wurde nach dem Unentschieden der Beiden im ersten Kampf, der am 1. Dezember 2018 im Staples Center, Los Angeles stattfand, erwartet, dass Fury und Wilder in einem sofortigen Rückkampf wieder gegeneinander antreten. Doch Tyson Fury hat nach dem ersten Kampf gegen Wilder bei dem legendären amerikanischen Boxpromoter Bob Arum und dem größten US-Sport TV-Sender ESPN, einen Co-Promoter- und TV-Vertrag unterschrieben und sowohl Arum als auch ESPN wollten Fury, der bis dahin in den USA relativ unbekannt war, erst noch einmal medienwirksam bekannt machen. So haben sowohl Fury als auch Wilder in der Zwischenzeit beide noch zwei weitere Kämpfe ausgetragen und beide haben jeweils zwei Siege eingefahren, was bedeutet, dass sie beim Rematch in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas am 22. Februar weiterhin ungeschlagen sind.

Im ersten Kampf trennten sich Deontay Wilder und Tyson Fury mit einem Unentschieden, obwohl Wilder Fury zwei Mal schwer zu Boden schlug.

Anthony Joshua hält die anderen drei großen Schwergewichts-Titel, so dass der Gewinner dieses Rematch die Option hat mit Joshua und dessen Promoter Eddie Hearn zu verhandeln um dann um alle vier WM-Titel boxen zu können um der uneingeschränkte Weltmeister aller Klassen und Weltverbände werden kann. Ein Kampf zwischen Anthony Joshua und dem Sieger aus Wilder gegen Fury würde dann auch wieder ein Fight der Superlative werden und immense Einnahmen generieren.

BBC Sport-Boxkorrespondent Mike Costello fragt offen: „Wie groß ist dieser Kampf?“ ​​Bob Arum, der Promoter von Fury, spricht davon, dass dieser Kampf wohl der bedeutendste Schwergewichtskampf der letzten 20 Jahren wäre. „Dem stimme ich zu“, sagt Costello dazu.

Auch viele andere Experten sehen diesen Kampf als den größten Kampf seit dem Rückkampf von Holyfield gegen Mike Tyson im Jahr 1997, wobei auch die beiden Kämpfe zwischen Lewis und Holyfield für die Analen des Schwergewichts von enormer Bedeutung waren.

Man hat auch das Rematch zwischen Joshua gegen Andy Ruiz im Dezember letzten Jahres in Saudi-Arabien für einen der größten Fights der letzten Jahre eingestuft, aber dieser Kampf hat nicht das gehalten was er im Vorfeld versprochen hat.

Dieser Fight hat zwar monumental Auswirkungen auf Joshuas Karriere gehabt, weil er ihn eben gewonnen hat. Rückkämpfe sind im Boxsport immer enorm wichtig und interessant und werden oft zu Monster-Anlässen, eben wegen der Story um den ersten Kampf.

Steve Bunce, Live-Box-Analyst beim englischen Boxing TV-Sender BoxNation, sagt: „Ich würde den Kampf von Mike Tyson gegen Lennox Lewis im Jahr aus dem Jahr 2002 als den letzten ganz großen Kampf im Schwergewicht sehen. Obwohl es sich damals nur noch um eine Hülle von Tyson handelte, aber dieser Kampf fühlt sich immer noch groß an. Dieser Kampf ist irgendwie mit dem anstehenden Kampf zwischen Wilder vs Fury verbunden.

Es gab seit dem ersten Kampf der Beiden Momente, wo man anfing zu zweifeln ob es denn überhaupt zu einem Rematch kommen würde, einfach weil es so viele Alternativen, Wege und enorme Einnahmequellen gegen andere Gegner gibt.

Bob Arum hat in einem Interview gesagt, dass er davon ausgeht, dass der Kampf in den USA mehr als zwei Millionen Mal im Pay-per-View-Fernsehen gekauft werden wird.

Der 88-jährige amerikanische Promoter glaubt, dass der Wettbewerb mit Hilfe der großen US-amerikanischer Netzwerke bei vielen Sportfans und nicht nur bei einem Hardcore-Boxpublikum Anklang finden wird.

„Wir haben als Megaphone Fox und ESPN“, sagt Arum. „Sie decken so viel von den großen amerikanischen Fußball-, Basketball- und anderen Sportarten ab, die in den USA Massen an Fans haben und sie werden von nun an unerlässlich über diesen Kampf sprechen, bis er denn endlich stattfindet.“

Das wird die Aufmerksamkeit aller Sportfans auf sich ziehen. Beide Kämpfer werden am 2. Februar in der Fox-Sendung des Super Bowl zu sehen sein. Das sitzen 80 bis 90 Millionen Zuschauer in Amerika vor ihrem TV-Gerät – eine ziemlich gute Belichtung für das anstehende Rematch.

Deontay Wilder schlug im ersten Kampf in Los Angeles, Fury zweimal schwer zu Boden, aber viele der Fans glaubten, Fury hätte in den anderen Runden genug getan, um den Kampf zu gewinnen. Andere wieder sind der Meinung, dass der Ringrichter, den Kampf nach dem zweiten schweren Niederschlag von Fury eigentlich hätte sofort abbrechen und gar nicht mit dem Zählen hätte beginnen dürfen.

Der 31-Jährige Tyson Fury – der seit Jahren beim Engländer Frank Warren unter Vertrag stand, unterschrieb drei Monate nach dem ersten Kampf einen Promoter-Vertrag bei Bob Arums Top-Rank Boxpromotion, um seine Karriere in den USA hierdurch anzukurbeln. Seitdem hat er den Deutschen Tom Schwarz und den Schweden Otto Wallin geschlagen, zwei nicht gerade Weltklasse-Gegner.

Der 34-jährige Deontay Wilder besiegte seinen Landsmann Dominic Breazeale und stoppte den Kubaner Luis Ortiz, im November letzten Jahres, mit einer spektakulären rechten Hand in der 7. Runde. Wilders Gegner nach dem ersten Kampf der Beiden, waren sicherlich von einem ganz anderen Kaliber als es die Gegner von Fury waren.

„Bob Arum sagt, er würde Fury zum Star machen und er hat genau das getan, was er versprochen hatte“, fügte Bunce hinzu. „Er hat Tyson Fury zu einem Schwergewichts-Star in den USA gemacht.“

Bob Arum hat das Gesicht von Fury in Amerika verändert. Die britischen Fans haben es vielleicht verpasst, Fury letztes Jahr in England boxen zu sehen, aber das Boxen selbst hat davon profitiert.

Dieses Rematch ist der eigentliche Start in das neue Box-Jahr. Viel Insider dachten noch im letzten Jahr und vor allem nach der schweren Augenverletzung, die sich Fury im Kampf gegen den Schweden Otto Wallin zugezogen hatte, dass der Kampf ganz sicher nicht vor Mai dieses Jahres Mai stattfinden würde, aber er wird nun doch wohl am 22. Februar stattfinden.

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