Wie die WBA mitteilt, steht der Interims-WM-Kampf zwischen dem Kölner Manuel Charr und Odlanier Solis nicht fest.
Interims-WM zwischen Charr und Solis unklar
Die World Boxing Association soll dem für den 11. März geplanten Interims-WM-Kampf zwischen Manuel Charr und Olympiagoldmedaillist Odlanier Solis noch nicht zugestimmt haben. Laut WBA soll noch kein neuer Interims Titelkampf zugelassen sein. Grund dafür dürfte vor allem sein, dass die WBA im Schwergewicht derzeit keinen Weltmeister führt.
Eigentlich ist es aus derzeitiger Sicht nicht möglich um einen Interims-WM-Titel zu boxen, wenn es in dieser Gewichtsklasse bei der WBA gar keinen amtierenden Weltmeister gibt. Hier ist das Reglement der großen Boxverbände bezüglich einer Interims-Meisterschaft nahezu gleich.
So kann der Weltverband eine Interims-Meisterschaft ausnahmsweise dann sanktionieren, wenn der amtierende Weltmeister etwa durch Krankheit verhindert ist oder weil dieser einen Vereinigungskampf bestreitet und er dadurch nicht fristgemäß seinen WM-Titel gegen den offiziellen Herausforderer (die Nr. 1 der Verbandsrangliste) verteidigen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre das mehrmalige Verschieben des WM Kampftermins, ohne das der Grund beim Herausforderer liegt.
Eine Interims-Meisterschaft ist deshalb immer eine Ausnahmegenehmigung des Verbandes und kein „normaler“ Titel der ausgeboxt werden kann, wie etwa der Silber-Titel beim WBC. Es soll so nur verhindert werden, dass eben durch Gründe die der offizielle Herausforderer nicht selbst zu vertreten hat, diesem Nachteile entstehen.
In der Regel ist es dann so, dass der amtierende WM spätestens drei Monate nachdem der Interims-WM-diesen Titel gewonnen hat, seinen WM Titel gegen den Interims-Champion verteidigen muss, macht er das nicht, kann der Interims-Champion auch kampflos zum Weltmeister werden.
Interims-WM laut Reglement derzeit nicht möglich
Nur da es bei der WBA in der Schwergewichtsklasse gegenwärtig überhaupt keinen amtierenden Weltmeister gibt und der WBA WM Titel somit vakant ist, ist es gemäß Reglement dem Weltverband auch eigentlich gar nicht möglich einen Interims-WM Kampf zu sanktionieren. Allerdings hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass bei der WBA inzwischen alles möglich ist.
Letztlich ist bei der WBA aber alles auch eine Preisfrage, denn eigentlich sollte ja Shannon Briggs vs. Fres Oquendo um den vakanten WBA WM-Titel im Schwergewicht boxen und dieser Kampf war schon von der WBA zur Versteigerung ausgeschrieben, aber es kam hier nur zu einem Gebot vom Briggs-Promoter in Höhe von 400.000 Dollar. Die WBA hat aber den Zuschlag deshalb nicht erteilt, weil dieser Betrag denen für einen WM-Kampf zu wenig war und man hat dann ein Mindestgebot von einer Million Dollar vorgegeben, ohne das sonst kein Zuschlag erteilt wird.
Sicher würde die WBA auch einen WM-Kampf Charr gegen Solis oder Charr gegen Fres Quendo oder Charr vs. Briggs sanktionieren, wenn denn die Börsen der Kämpfer mindestens eine Million Dollar betragen würden. Nur dürfte dies ohne das große Geld eines übertragenden TV-Senders schwer zu realisieren sein.
Bisher hatte die WBA zugestimmt, dass Wladimir Klitschko und Anthony Joshua um den Superchampion Titel boxen dürfen, während der vom Verband geführte „reguläre“ Weltmeistertitel zwischen Fres Oquendo und Shannon Briggs ausgetragen werden soll. Hierfür kommt es am 23. Februar erneut zur Kampfversteigerung, nachdem keine der beiden Parteien bereit war, die angesetzte Summe von mindestens 1 Million US-Dollar zu bieten.
Die WBA führt derzeit in acht Gewichtsklassen lediglich einen Weltmeister und will dies auch für die restlichen der 17 Gewichtsklassen durchsetzen.