Tyson Fury zerstört Deontay Wilder – „Gypsy King“ krönt sich zum WBC-Weltmeister!

Endlich ging es über die Bühne: Das heiß ersehnte Rematch zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury.

Tyson Fury lässt Worten Taten folgen!

Nicht nur beim offiziellen Wiegen am Vortag setzte Fury (gewichtsmäßig) einen drauf – auch beim Walkin in den Ring der MGM Grand Garden Arena sorgte der Brite für Aufsehen. Der Grund: Fury ließ sich von mehreren „Amazonen“ auf einem gigantischen Thron, der an den Sedia gestatoria des Papstes erinnert, in den Ring „tragen“. Schon beim Walkin wurde klar, dass es für Fury ein Heimkampf werden wird. Im Anschluss daran folgte der WBC-Champion Deontay Wilder, welcher in Glitzer-Robe samt Maske, unter Buhrufen den Ring betrat.

Als dann endlich der Gong zur ersten Runde im Kampf um den WBC-WM- sowie Lineal-Champion-Titel und Ring Magazine Gürtel ertönte, gab es auf beiden Seiten kein Abwarten. Sowohl Wilder als auch Fury legten direkt los, mit anfänglichen Treffern mit der Führhand auf beiden Seiten. Im Verlauf des ersten Durchgangs brachte Fury des öfteren gute Treffer ins Ziel, doch auch Wilder konnte mit einer Rechten landen. In der darauf folgenden zweiten Runde – jener in der Fury einen KO-Sieg angekündigt hatte – baute der „Gypsy King“ weiter den Druck auf, ehe er sich eine Schlaghand des Titelträgers fing. Furys Jab war oft Mittel zum Zweck, welchen er gut fintiert vorbereiten und landen konnte, ehe die Rechte hinterherflog und beim „Bronze Bomber“ Eindruck hinterließ.

Zwei Niederschläge: Tyson Fury dominiert Deontay Wilder

Der Druck für Wilder wurde auch in der dritten Runde nicht weniger! Fury trieb den US-Ami durch den Ring und setzte Wilder immer wieder heftig zu. Aktionen endeten häufig im Clinch, sobald Wilder mitschlug. Der erste Knockdown folgte im letzten Drittel des dritten Durchgangs! Nachdem Fury mit mehreren Treffern durchkam, machte der Titelverteidiger Bekanntschaft mit dem Boden und wurde angezählt! Mit nur noch wenigen Sekunden zur Rundenpause konnte sich Wilder – nun aus dem Ohr blutend – wieder aufrappeln.

In Runde 4 wurde es so allmählich unsauberer. Immer wieder fanden sich beide Schwergewichte im Clinch wieder und auch der Referee musste des öfteren ermahnen. Fury fand immer wieder gut sein Ziel beim Champion, setzte diesem weiter zu. Zu Beginn der fünften Runde landete Fury diverse Vollteffer beim Titelverteidiger, der immer mitgenommener wirkte, offenbar aufgrund eines gerissenen Trommelfells. Zur Mitte der fünften Runde ging Wilder ein zweites Mal zu Boden, nachdem Fury ihn hart zum Körper traf. Nach weiteren Treffern fiel Wilder in die Ringseile und musste weiter Bekanntschaft mit Furys Fäusten nehmen. Kurz vor Ende der fünften Runde zog Referee Kenny Bayless Tyson Fury einen Punkt wegen Haltens und Nachschlagen ab.

TKO-Sieg in Runde 7: „Gypsy King“ krönt sich zum WBC-Weltmeister!

Die 11. Titelverteidigung Deontay Wilders entwickelte sich immer mehr zum Desaster für den Mann aus Alabama. Der „Gypsy King“ machte in Runde 6 immer weiter Druck, agierte dominant im Ring und setzte dem Weltmeister des WBC immens zu. Fury kam immer wieder durch und ließ Wilder, der merklich Schwierigkeiten hatte, sich auf den Beinen zu halten, immer älter aussehen. Wilders Ohr blutete zunehmend stärker, was auch den Referee dazu bewegte, genauer hinzusehen.

Wenige Sekunden nach Beginn der zweiten Kampfhälfte, fing sich Wilder einen linken Haken. Fury machte unermüdlich da weiter, wo er in der Runde zuvor aufhörte und trieb Wilder, der starke Nehmerfähigkeiten zeigte, weiter durch den Ring. Seine Rechte, die sonst immer Mittel zum Zweck war, brachte der „Bronze Bomber“ so gut wie nie zum Einsatz. Als er seine Chance sah, fackelte Tyson Fury nicht lang. Nachdem er Wilder in der Ringecke gestellt hatte, fintierte Fury ihn mit zwei Jabs, ehe er die Rechte mitten ins Ziel schoss. Zwei weitere satte Treffer veranlassten Wilders Ecke, das Zeichen zur Aufgabe zu geben. Referee Kenny Bayless brach den Kampf – der für Wilder nicht schlechter laufen hätte können – endlich ab!

Tyson Fury krönte sich damit mit einem TKO-Sieg nach 1:49 min in Runde 7 in dominanter Art und Weise zum WBC-Weltmeister im Schwergewicht. Der „Gypsy King“ bleibt linearer Weltmeister und ist nun zudem Titelträger des Ring Magazine Gürtels. Fury steigt damit auf den Schwergewichtsthron und fügt Deontay Wilder dessen erste Niederlage als Profiboxer zu!

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