Die Seriosität und Glaubwürdigkeit des Boxverbandes steht dieser Tage mal wieder auf dem Spiel.
Verwirrung um Dopingtests vor Wilder-Fury Showdown
Noch etwa 7 Wochen sind es hin, bis der Mega-Fight zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury über die Bühne gehen soll. Die Boxer waren letzte Woche schon auf groß angelegter Pressetour, die von London bis nach Los Angeles ging. Nun wurde durch die Präsidentin der VADA (Voluntary Anti-Doping Association), Dr. Margaret Goodman, jedoch bekannt, dass Fury noch nicht für das Doping-Testprogramm angemeldet ist, was einige Fragezeichen aufwerfen dürfte.
Wie konnte der Kampf überhaupt angesetzt werden, wenn die Regularien des von der WBC vor rund zwei Jahren gestarteten „Clean Boxing Program“ besagen, dass niemand um einen Titel der WBC boxen darf, wenn er nicht Teil dieses Programms ist, sich also regelmäßigen Dopingtests der VADA unterzieht? War es ein Versehen oder hat man aufgrund der finanziell lukrativen Voraussetzungen des Kampfes ein Auge zugedrückt?
Mauricio Sulaiman will von nichts gewusst haben
WBC-Präsident Mauricio Sulaiman war die Angelegenheit rundum Furys Nicht-Anmeldung laut eigener Aussage gänzlich unbekannt: „Er hat sich mir persönlich gegenüber verpflichtet, sich für das Programm anzumelden. Ich werde ihn jetzt benachrichtigen – sollte er sich nicht anmelden, wird der Kampf von der WBC nicht angesetzt“, so Sulaiman auf Nachfrage von ESPN.
Interessant an der ganzen Sache ist, dass Fury in der Vergangenheit Erfahrungen mit positiven Dopingtests gemacht hat. Nach seinem Sieg über Christian Hammer Anfang 2015 wurde das anabole Steroid Nandrolon in einer von Furys Proben festgestellt, was erst über ein Jahr später, nachdem der Brite Wladimir Klitschko entthront hatte, an die Öffentlichkeit kam. Fury wehrte sich gegen die Vorwürfe und gab als Begründung an, dass die Substanz durch den Verzehr von möglicherweise kontaminiertem Wildschwein in sein System geriet.