Tyson Fury fast 30 Kilo schwerer als Sefer Seferi

Ohne Vorkenntnisse hätte man beim Anblick der Szenen vom Wiegen heute Nachmittag wohl niemals daran gedacht, dass es sich dabei ums Profiboxen handelt.
Ohne Vorkenntnisse hätte man beim Anblick der Szenen vom Wiegen heute Nachmittag wohl niemals daran gedacht, dass es sich dabei ums Profiboxen handelt.

Fury nach 31-monatiger Pause noch sichtlich übergewichtigIMG-20180608-WA0024

Wer das Geschehen rund um den selbsternannten „Gypsy King“ Tyson Fury in den letzten Tagen und Wochen hautnah verfolgt hat, wird mitbekommen haben, welch Mythen sich um die angebliche Form des Ex-Weltmeisters rankten. Körperlich sei er schon auf dem besten Weg zu dem, was er in der ominösen Düsseldorfer Nacht im November 2015 präsentierte, als er den alternden Schwergewichts-Dominator Wladimir Klitschko 12 Runden lang wie eine Schuljungen vorführte und alle dessen WM-Titel in Besitzt nahm. Beim heutigen Wiege in der britischen Nordmetropole Manchester sah die Realität dann doch ein wenig anders aus.

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Der in der Schweiz lebende Albaner (begleitet von Promoter Erol Ceylan), der Fury am Samstag herausfordert oder zumindest so tut, zeigte sich in formidabler körperlicher Verfassung, auch wenn er ob seiner fürs Schwergewicht geringen Körpergröße lediglich etwa 95,3 kg auf die Waage brachte. Sage und schreibe 30 Kilogramm schwerer war hingegen der Star des Abends, Tyson Fury, mit 125,2 kg. Für Fury ist dies das höchste Gewicht seiner gesamten Profilaufbahn. Lediglich bei seinem Kampf gegen den US-Amerikaner Joey Abell im Frühjahr 2014 stieg der 29-jährige Brite mit ähnlich vielen Pfunden in den Ring. Dementsprechend deutlich zu sehen waren die „Rettungsringe“ um Furys Bauch sowie das hängende Gewebe, welches den drastischen Gewichtsverlust von rund 50 kg in 6 Monaten dokumentiert.
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Während hinsichtlich der körperlichen Form noch Nachholbedarf besteht, waren die Späße schon wieder Preisverdächtig. Bei der Gegenüberstellung packte Fury seinen Gegner spontan und trug ihn auf Händen wie sonst wohl nur seine Ehefrau Paris. Auch Seferi durfte nochmal ran und hob den pfundigen Fury zum Gelächter des Manchester Publikums und der Presse in die Höhe. Danach folgten noch innige Umarmungen der Kontrahenten, die das Bild der sich hassenden Boxer gekonnt ins Gegenteil verkehrten. Es zeigt aber auch, dass scheinbar keiner diesen Kampf mit voller Ernsthaftigkeit behandelt und alles anderen als ein relativ früher vorzeitiger Erfolg Fury eine Überraschung darstellen sollte.
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Flanagan und Hooker boxen um vakanten WM-Titel

Der boxerisch anspruchsvollste Kampf der Veranstaltung findet aber definitiv zwischen Lokalmatador Terry Flanagan und dem US-Amerikaner Maurice Hooker statt. Die ungeschlagenen Super-Leichtgewichtler erhalten die Chance, sich den WM-Gürtel der WBO zu sichern, der bis vor kurzem von Terence Crawford gehalten wurde, bevor dieser hoch ging ins Weltergewicht und den Titel niederlegte. Beide Männer erschienen in Topform beim Wiegen und unterboten das Gewichtslimit von 63,5 kg. Die Fans in der Manchester Arena wird morgen mit Sicherheit ein hochklassiges Duell erwarten.
Tyson Fury vs Sefer Seferi

Schwergewichts-Talent Nathan Gorman vor schwerer Prüfung

Etwas weniger austrainiert präsentierten sich die Schwergewichtler Nathan Gorman (117 kg) und Sean Turner (118,4 kg). Gorman, der Ende letzten Jahres den talentierten Hamburger Mohammed Soltby überzeugend schlug und von Englands Boxlegende Ricky Hatton trainiert wird, hat hier wohl die bis dato schwerste Aufgabe seiner Karriere vor der Brust, kann der 27-jährige Turner doch auf eine lange Karriere im starken irischen Amateursystem zurückblicken und beachtliche Leistungen gegen Supertalent Filip Hrgovic oder Ex-Haye-Gegner Arnold Gjergjaj vorweisen. Letzteren schlug Turner sogar KO.
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Fury vs. Seferi- Das offizielle Weigh-In Video

He is back

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