TKO-Pleite bei IBO-WM: Leon Bunn unterliegt Padraig McCrory

Halbschwergewichtler Leon Bunn hat gegen den Iren Padraig McCrory im Kampf um die IBO-Weltmeisterschaft den Kürzeren gezogen. 

Aus der WM-Traum: Padraig McCrory bezwingt Leon Bunn vorzeitig

Einen technisch recht schwachen Leon Bunn erlebten die Zuschauer in der Frankfurter Fabriksporthalle sowie an den TV-Geräten live auf SPORT1. Der Frankfurter Jung stand im Kampf um den vakanten IBO-Weltmeisterschaftstitel im Halbschwergewicht dem ungeschlagenen Iren Padraig McCrory gegenüber und unterlag durch TKO in Runde 6, nachdem Trainer Conny Mittermeier das Handtuch schmiss.

Schon im ersten Durchgang zeigte sich, dass Wasserman-Boxer Leon Bunn Probleme hatte, die Distanz zu finden und dem Iren zuzusetzen. McCrory arbeitete mit hängender Führungshand, „schmiss“ so immer wieder Jabs in Richtung Bunn und konnte mit Haken und teilweise auch Schwingern zu Treffern kommen. Im zweiten Durchgang erwischte er Bunn, der nahezu nur in Doppeldeckung nach vorn marschierte, eiskalt und schickte ihn erstmals auf die Bretter. Mit viel Mühe und dank einer kurzen Unterbrechung des Referees wegen Innenhandschlägen des Iren, schaffte es Bunn in den Rundenpause.

Doch auch in Runde 3 entglitt ihm der Kampf immer weiter. Der Wasserman-Boxer, der einst eine erfolgreiche Amateurzeit hatte, fand kein Mittel, McCrory gefährlich zu werden. Er hatte Mühe mit der Distanz, stand bei Attacken des Gegners steif vor ihm, mied nicht, setzte seine Beine nicht ein. Ein fast schon enttäuschender Leon Bunn, der gefühlt neben sich stand. Ein weiterer harter Treffer zum Kopf zwang Bunn dann in Runde 3 erneut auf die Ringplane, doch auch hier biss er sich durch und schaffte es erneut in die Pause.

Handtuchwurf nach drei Niederschlagen: TKO-Niederlage für Leon Bunn – Karriere am Scheideweg?

Die darauf folgenden Runden machten den Unterschied zwischen beiden Boxern an diesem Abend weiterhin deutlich. Bunn schien verunsichert, McCrory witterte seine Chance und boxte „locker“ weiter. Er versuchte aus allen Winkeln zu Treffern zu kommen, wenngleich Bunns Doppeldeckung viele dieser Schläge schluckte.

In der sechsten Runde kam dann allerdings der große Knall. Nach einer rechten Geraden und einem darauffolgenden rechten Haken zum Kopf, machte Leon Bunn erneut unschöne Bekanntschaft mit dem Ringboden, lag sogar unter den Ringseilen und hatte Mühe wieder hochzukommen. Trainer Conny Mittermeier tat das einzig Richtige und nahm seinen Schützling mittels Handtuchwurf zum Zeichen der Aufgabe aus dem Gefecht.

Für Leon Bunn ist diese bittere Pleite die erste Niederlage seiner Profikarriere aus insgesamt 19 Kämpfen und womöglich die Erkenntnis, dass es für die Weltspitze nicht reichen wird. McCrory freute sich zusammen mit seinen gut 300 angereisten Fans, feierte seinen WM-Triumph im Ausland und verbesserte seinen Kampfrekord auf 15 Siege.

Leon Bunn sagte im Interview auf Sport1, zum vorher durch seinen Promoter Kalle Sauerland bezeichneten Fifty-Fifty-Kampf: „Ich bin sehr enttäuscht von mir selber. Ich habe gemerkt, dass er härter getroffen hat als ich. Das hätte ich vermeiden sollen.“ Trainer Conny Mittermeier: „Natürlich bin auch ich enttäuscht. McCrory hat durch Leons Deckung die Treffer erzielt.“

Auf der Undercard der Wasserman-Gala, die trotz WM-Fight nur Aufbau- und keine weiteren Ranglisten- oder gar Titelkämpfe beinhaltete, gab es noch sechs weitere Fights für die 1500 anwesender Zuschauer. So konnte unter anderem Schwergewichtler Daniel Dietz einen TKO-Sieg in Runde 1 und Allen Bauer ebenfalls einen TKO-Sieg in Runde 2 erzielen.