Trotz eines ungefährdeten Punktsieges über den Franzosen Guillaume Frenois, hagelte es für den IBF-Weltmeister im Super-Federgewicht, Tevin Farmer, am Ende einige Buhrufe.
Wenig Spannung in Texas
Tevin Farmer (30-4-1, 6 KOs) ist derzeit einer der aktivsten Weltmeister im Boxsport. Im College Park Center in Arlington, Texas stand bereits seine vierte Titelverteidigung innerhalb von knapp einem Jahr an. Doch auch in diesem Fall konnte der 28-jährige Rechtsausleger aus Philadelphia die Fantasien des Publikums nur bedingt befriedigen. Sein defensiver Kampfstil findet nicht bei allen Boxfans großen Anklang. Für Farmer, der einst einen schweren Start im Profigeschäft hatte und damals drohte zum Aufbaugegner zu verkommen, scheint dies aber kein großes Problem zu sein.
Im Kampf gegen den Franzosen Guillaume Frenois (46-2-1, 12 KOs) zeichnete sich das übliche Bild ab, das man immer wieder beim US-Amerikaner beobachten kann: beweglich auf den Beinen und im Oberkörper, war für den Gegner erstmal nur Luft zu treffen. Der boxerisch konservativ aus der Doppeldeckung heraus agierende Frenois wurde im Gegenzug dann auch immer wieder ausgekontert.
Zudem ging Farmer auch mal einen Schritt nach vorne, landete einige Haken zum Körper, ohne das Frenois eine Antwort parat hatte. Allerdings gingen manche Schläge auch immer wieder unter die Gürtellinie. Dies zog sich durch den ganzen Kampf, wurde aber erst dann mit einem Punktabzug geahndet, als die Sache für den Franzosen bereits entschieden war. Beherzt wehrte sich Frenois, was vom texanischen Publikum honoriert wurde. Mehr als Sympathien gab es für ihn schlussendlich aber nicht.
Alle drei Punktrichter sahen Farmer vorne. Die Wertung von 116-111, die von zwei Offiziellen ausgesprochen wurde, erschient am Realistischen. 119-108 hingegen wirkte unverhältnismäßig. Der Weltmeister sprach im Interview nach dem Kampf über ein mögliches Aufeinandertreffen mit WBA-Champion Gervonta Davis und wie schwierig es sei, dies zu realisieren. Klar ist, dass Farmer einen geeigneten Tanzpartner braucht, um das amerikanische Publikum zufrieden zu stellen.