Superweltergewichtler Freddy Kiwitt nach starker Leistung WBF-Weltmeister

Freddy Kiwitt mit Trainer Viktor Donner, Alexander Thomas (Cutman)  und einem weiteren Betreuer. / Foto: Harald Becker

Box-Deutschland hat mit dem 33-jährigen Freddy „Prettyboy“ Kiwitt wieder einen Boxweltmeister.

Der Flensburger Lokalmatador Freddy Kiwitt (25 Siege mit jetzt 15 KOs und 3 Niederlagen) besiegte den starken Venezolaner Luis Enrique Romero durch TKO in der elften Runde. Boxpromoter Kahrlo Rueda von der Fight Academy Flensburg/Unaften hat damit im Deutschen Haus wieder an goldene Flensburger Box-Zeiten angeknüpft. Vor Jahren hatten die Klitschko-Brüder ihre erfolgreiche Amateurkarriere im gleichen Boxring bei Sparta Flensburg in der Box-Bundesliga ausklingen lassen und dann jahrelang das Profiboxen im Schwergewicht beherrscht. Acht Stunden Kampfsport mit insgesamt 21 Fights (neun Amateurfights und jeweils sechs KI- und Profiboxkämpfe) sorgten für tolle Stimmung unter den knapp 1000 Zuschauern.

Kiwitt hatte bis zur Mitte des Fight durchaus Probleme mit dem 37-jährigen schlagstarken Venezolaner, der einige Tage vor dem Kampf nach den Visaproblemen des ursprünglich vorgesehenen Harry Simon jr. (Namibia) kurzfristig verpflichtet werden konnte. Romero (11 Siege, davon 7 KOs, -7-1) schlug harte Hände, die vom in Liberia geborenen Boxer nicht immer vermieden werden konnten. Prettyboy hatte allerdings meist eine Hand mehr im Ziel und zeigte sich beweglicher. Ab dem sechsten Durchgang wurde der in Spanien lebende Lateinamerikaner merklich langsamer in seinen Aktionen. Trotzdem störte er mit Einzeltreffern die Schlagkombinationen Von Kiwitt. In der achten Runde musste der 37-jährige erschöpft auf den Knien „Zeit nehmen“, erholte sich jedoch, um dann wieder zu Kräften zu kommen und quasi mit der zweiten Luft selbst Akzente zu setzten.

Nach einem Schlagwirbel ging Romero zum zweiten Mal zu Boden. Er schaffte es „auf der letzten Rille“ in die Rundenpause. Dort gab dann die Ecke auf und Freddy Kiwitt ließ sich minutenlang frenetisch feiern. „Ich bin überglücklich. Romero war der erwartet starke Kontrahent, der nicht abgeschenkt hat. Ich war anfangs schon sehr nervös. Das Publikum hat mich immer gepuscht und mir positive Energie gegeben“ gab der Norddeutsche im Ring noch ein erstes Statement ab. „Jetzt hoffe ich auf große Kämpfe im Ausland. Ich bin bereit im nächsten Frühjahr meinen Titel zu verteidigen.“  Er tröstete die Boxfans in der Fördestadt: „Natürlich würde ich ebenso hier wieder gerne in den Ring steigen“.

In einem weiteren Titelfight boxte  der 36-jährige Flensburger Dennis Nyamor Bege im Cruisergewicht gegen Tabul Abraham aus Ghana um den vakanten GBU Intercontinental Gürtel. Bege stammt aus einer Boxer-Dynastie: sein Vater Nyamor Bege und sein Onkel Vitalish Bege sorgten in der Blütezeit von Sparta Flensburg für Furore. Der 36-jährige Bege blieb auch im siebten Profikampf unbesiegt. Er beherrschte den 21-jährigen Leon Maric (10-9) aus Bosnien-Herzegowina nach Belieben. In der dritten Runde war dann nach drei Bodenbekanntschaften von Maric Schluss. Ringrichter Timo Habighorst zählte den schwergeschlagenen Maric aus.

„Die gute Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Jetzt hoffe ich auf weitere Chancen um internationale Gürtel zu boxen,“ freute sich der von seiner Familie lautstark angefeuerte Flensburger. Der „Boxen im Norden“-Boxer Alexander Pavlov hatte es in einem „Stay Busy“-Fight mit dem Tschechen Kamil Zemanek (2 Siege, jetzt 8 Niederlagen) zu tun. Der Hamburger sorgte mit seiner schweren Rechten für klare Verhältnisse und siegte bereits in Runde 1 durch KO. „Im Frühjahr will ich meine IBF-International Gürtel verteidigen. Mein Manager Thomas Nissen arbeitet daran, kann allerdings noch kein Kampfdatum und Gegner nennen.“

Die weiteren Resultate: Eugen Buchmueller (Bremerhaven) im Schwergeicht KO-Sieg 1. Rd. über Hasan Kurnaz (Wipperfurth); Cruisergewichtler Muhammad Oguzhan Arifogullari (Kiel) KO-Sieg 2. Rd. über Lars Burry (Kapellen-Drusweiler) und im Mittelgewicht besiegte Falah Simoqy (Irak) den Hamburger Jawad Amir durch KO in der dritten Runde.

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