
Felix Langberg (GER) – Dominic Vial (GER)
© Torsten Helmke
Am Samstag stieg in der Rostocker Stadthalle die erste Auflage von „Rostock boxt!“ vor 2500 Zuschauern, die nach Meinung vieler die Erwartungen übertroffen hat.
Vorzeitige Siege für Fan-Lieblinge Langberg, Kadiru, KO-Überraschung für Lewandowski
Felix Langberg (GER) – Dominic Vial (GER)
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Auf einer prallen Fightcard gingen am Samstagabend insgesamt 12 Kämpfe über die Bühne. Im Hauptkampf des Abends stand Lokalmatador und „Local Hero“ Felix Langberg. Der Schwergewichtler, der seit Ende 2020 im Profibereich mitmischt, will diesen auch aufmischen. Im nunmehr achten Kampf als Berufsboxer konnte der von Christian Morales trainierte 1,95-Meter-Normalausleger einen weiteren vorzeitigen Sieg (TKO in Runde 3) einfahren. Im achten Kampf steht er dabei nun bei sieben Knockouts. Gegner des Rostockers war Dominic Vial, der nur drei Kämpfe mehr auf dem Buckel hat.
Peter Kadiru (GER) – Tayfun Kurt (GER)
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Mit dem SES-Boxer Peter Kadiru ging ein weiterer Schwergewichtler an den Start. Der Deutsche Meister und Ex-Junioren-Weltmeister (WBC) bezwang Tayfun Kurt, der Kadiru im Fight eine Kopfnuss verpasste, durch Aufgabe nach der dritten Runde ebenfalls vorzeitig. Zuvor hatte der Hamburger seinen 42-jährigen Gegner bereits in Runde 1 nach einem linken Haken auf den Brettern.
Dass es im Schwergewicht auch mal ganz anders kommen kann, musste Christian Lewandowski schmerzhaft erfahren. Der Greifswalder wollte nach fast 4 Jahren wieder Vorlieb mit dem Berufsboxen nehmen und traf im „Comeback-Kampf“ auf Engin Solmaz (8(6)-57(35)-3). Der 50-Jährige Journeyman-Veteran wurde hier augenscheinlich unterschätzt. Lewandowski fühlte sich zu sicher, vernachlässigte in der zweiten Runde seine Deckung und wurde mit einem Haken auf den Boden der Tatsachen geholt.
Christian Lewandowski (GER) – Engin Solmaz (TUR)
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Zwar kam er mit Mühe wieder auf die Beine, war dann aber so wackelig, dass Ringrichter Klaus Hagemann den 2-Meter-Riesen aus dem Kampf nahm und abwinkte. Was nun aus der Boxkarriere des Nordlichts wird, die wieder an Fahrt aufnehmen sollte, bleibt fraglich.
Marutjan erzielt KO trotz heftigem Cut, Viktor Jurk gewinnt in Runde 1
Araik Marutjan – Nodar Robakidze (GEO)
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Gegen den erfahrenen Aufbaugegner Nodar Robakidze (16-43(11)-6, 5 KOs) hatte Olympiateilnehmer Araik Marutjan mit einem Handicap zu kämpfen. Ein fetter Cut über dem linken Auge machte dem früher als „Raiko Löwe“ bekannten Mittelgewichtler das Leben schwer. Dennoch boxte sich der 29-Jährige tapfer durch und konnte in der fünften Runde einen Knockout-Sieg erzielen.
Edison Zani (GER) – Nika Ludovi (GEO)
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Vorzeitige (T)KO-Erfolge gab es auch für Viktor Jurk (Runde 1), den beiden Debütanten Agasi Margaryan und Ramsan Amkhadov (Runde 1), Edison Zani (Runde 4) sowie Dilar Kisikyol (Runde 5). Durch Disqualifikation gewann Tony Witzke im Cruisergewicht, nachdem dessen Gegner Feras Alnimer trotz Break-Kommando weiter auf Witzke einschlug und sich dann auch noch mit dessen Betreuerteam anlegte.
Victor Jurk (GER) – Georgis Bitzenis (GER)
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Dilar Kisikyol (GER) – Stephanie Wirt (GER)
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Überraschende Niederlage für Talent Bielenberg, MV-Boxer Dany Witzke geht KO
Dany Witzke (GER) – Tarkan Oezcoban (GER)
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Eine bittere Pille mussten an diesem Abend die Favoriten John Bielenberg und Dany Witzke schlucken. Während Dany Witzke von Tarkan Oezcoban in der Dritten ausgeknockt wurde, sah beim Lübecker Talent Bielenberg auf dem Papier zunächst alles nach Sieg aus. Der Rechtsausleger hatte im Kampf mit einer Muskelverletzung zu kämpfen.
John Bielenberg (GER) – Michel Gonxhe (GER)
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Trainer-Vater Athar Ghazal sagte gegenüber HL-Sports: „Wir kommen mit Niederlagen klar, aber nicht auf diese Art und Weise. John hat die ersten drei Runden klar gewonnen und kurz vor dem Kampf in der vierten und letzten Runde knickte er mit seinem Bein um und sein Knie ist kurz herausgesprungen. Er konnte nicht mehr auftreten und ich wollte den Kampf schon abbrechen, doch John wollte unbedingt weiterkämpfen und sagte ‚ich mach das Ding weiter‘. Sein Gegner hat das natürlich mitbekommen und drückte ihn immer in die Seile. Wirkungstreffer kassierte er zwar nicht, aber weil er sich nicht mehr halten konnte, war er auf dem Boden und wurde angezählt. Danach war die Runde und damit der Kampf zu Ende und wir waren uns ganz sicher, dass John mit 38:37 gewonnen hat. Die Punktrichter haben anders entschieden.“ Bielenberg verlor via Split Decision (2x 37-38, 38-37).
John Bielenberg (GER) – Michel Gonxhe (GER)
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