P2M Box-Promotion lädt am Samstag zur großen Fight-Gala in München mit Zachenhuber vs. Cukur ein.

Simon Zachenhuber vs. Emre Cukur Face to Face.

Die Boxveranstaltung hält mehrere sportliche Leckerbissen bereit, darunter das mit Spannung erwartete “Derby” im Supermittelgewicht. Die Übertragung findet auf Sportschau.de und BR24 statt.

Am Samstag wird die im vergangenen Jahr gegründete P2M Box-Promotion erstmals nach Süddeutschland kommen, um die Boxfans mit sportlich attraktiven Gefechten zu begeistern. Im Hauptkampf kommt es zu einem waschechten Derby zwischen dem Erdinger Simon Zachenhuber (21-0) und dem Münchner Emre Cukur (20-2-1). Zachenhuber verteidigt erstmals seinen IBF-Europameisterschaftstitel im Supermittelgewicht und hat dafür eine sportlich knifflige Aufgabe vor sich.

Simon Zachenhuber.

Zachenhuber, der zuvor bei Fächer Sports unter Vertrag stand, konnte zuletzt beim neuen Boxstall in Hamburg überzeugen. Innerhalb von 12 Monaten verzeichnete der Erdinger nicht nur 4 Siege, sondern er holte sie allesamt vorzeitig. Die Fortschritte in seiner Entwicklung sind deutlich erkennbar, weshalb nun ein echter Test in seiner Heimat ansteht, bei dem er sein volles Potential abrufen muss.

Cukur zuletzt mit durchwachsenen Leistungen, aber dem deutlich stärkeren Gegner-Resümee

Emre Cukur mit seinem Vater und Trainer Levent Cukur.

Cukur wird am Samstag als Herausforderer in den Kampf gehen, und für viele Boxexperten ist er zudem der leichte Underdog. Dies könnte auch an seinen zuletzt wenig überzeugenden Leistungen liegen. Besonders schwer wiegt dabei seine vorzeitige Niederlage in Frankreich um die große EBU-Europameisterschaft, wo er sich chancenlos dem starken Franzosen Kevin Lele Sadjo geschlagen geben musste.

Cukur strebte bereits seit geraumer Zeit den Erhalt des Europameistertitels an. Im Dezember 2021 sollte er auf einer Matchroom-Veranstaltung um jenen Titel gegen den Briten Jack Cullen antreten, was ein Handbruch kurzfristig verhinderte. Ein unbekannterer Franzose trat als Ersatzgegner an und konnte den Briten besiegen. Später erhielt Cukur die Gelegenheit, gegen jenen Franzosen zu kämpfen, was zwar wenig ertragreich erschien, aber es sollte erwähnt sein, dass selbst Weltmeister gegen einen Kämpfer von Sadjos Niveau ihre Schwierigkeiten hätten.

Emre Cukur.

Ein nationaler Kampf, den man sich häufiger wünscht

Der Reiz dieses Duells liegt in seiner Regionalität sowie in der Ausgeglichenheit. Im Vorfeld wurde oft das Stichwort Derby genannt, was sicherlich eine passende Bezeichnung dafür ist. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten ist ein zahlreicher und lautstarker Zuschauerzuspruch vor Ort zu erwarten, was den Kampf noch emotional interessanter und facettenreicher erscheinen lässt. Es treffen nicht nur zwei Boxer im Ring aufeinander, sondern auch zwei Fangruppen rund um den Boxring herum.

Rein sportlich betrachtet besitzt Cukur auf internationaler Ebene mehr Erfahrung. Viele Boxer wirken bis zu einem gewissen Punkt stets überzeugend und talentiert, doch wenn der erste größere Test gegen einen renommierten Gegner erfolgt, können sie auch leicht ins Straucheln geraten. Hierbei lohnt sich der Verweis auf das Duell Milan Prat gegen Slawa Spomer, das kürzlich in Oberhausen stattfand.

Cukur wird sicherlich von Beginn an versuchen, die Ringmitte zu halten und zu zeigen, wem die Stadt München gehört. Das große Plus von Zachenhuber ist neben seiner erhöhten Schlagstärke seine Kondition, wodurch in den späteren Runden der Titelverteidiger vermutlich stärker einzuschätzen ist. Ungeachtet des potenziellen Ausgangs dürfen sich alle Menschen in München, Bayern und Deutschland auf einen spannenden, hoch-emotionalen und intensiven Hauptkampf freuen, den man sich in dieser Konstellation in Deutschland viel häufiger wünschen würde!

Peter Kadiru versucht weiterhin an starke Leistungen anzuknüpfen

Als P2M gegründet wurde, hat man auch die deutsche Schwergewichtshoffnung Peter Kadiru (16-1) verpflichtet, der zuvor bei den Magdeburgern von SES unter Vertrag stand. Direkt bei der ersten Veranstaltung wurde Kadiru schwer KO geschlagen, was einen gewaltigen Schock darstellte. Wir möchten uns nur ungern mit den ewig gleichen Plattitüden umgeben, wie „im Schwergewicht ist ein Schlag entscheidend“, doch in diesem Fall war es tatsächlich zutreffend. Nach der schwerwiegenden Niederlage hat man Kadiru wieder vorsichtig aufgebaut, und sogar vorzeitige Siege, die nicht als Kernkompetenz des Hamburgers galten, entsprangen. Nun steigert man sich bei der Wahl der Gegner allmählich wieder auf das vorherige Niveau.

Der Pole Jakub Sosinski ist der Gegner von Peter Kadiru.

Kadirus kommender Gegner ist der Pole Jakub Sosinski (8-3-1), der zuletzt auch schmerzhafte Erfahrungen mit vorzeitigen Niederlagen machen musste. Das kompakte und energiegeladene Schwergewicht befindet sich gerade an der Schwelle, bei weiteren Niederlagen in die Kategorie der Journeymen abzurutschen. Sollte er jedoch gegen Kadiru gewinnen, könnte das seine gesamte Karriere verändern, und starke Gegner sowie hohe Börsen wären nur noch Formsache. Von daher ist durchaus zu erwarten, dass Sosinski in der Offensive sein Glück sucht und sich nicht einfach geschlagen geben wird.

Auch der noch unbesiegte frühere Sparringspartner von Anthony Joshua, Viktor Jurk, sehen die Zuschauer in München im Ring.

Auf der Maincard wird ein weiteres Schwergewichtsduell stattfinden. Der über 2 Meter große Viktor Jurk trifft auf den Tschechen Jiri Surmaj, der eine Sieges-KO-Quote von 80 % aufweist.

Nina Meinke möchte sich in Stellung bringen für die ganz großen Kämpfe

Nina Meinke.

Ebenfalls in München wird die Berlinerin Nina Meinke (17-3) kämpfen, die einen IBF-Intercontinental-Kampf im Federgewicht bestreitet, und zwar gegen Laura Ledezma (14-1-1) aus Panama. In dieser Gewichtsklasse hält die Weltklassefrau Amanda Serrano 3 WM-Gürtel, darunter auch den der IBF. Es ist nur logisch, sich entsprechend in den Rankings der Weltverbände zu positionieren, um eventuell in die Pflichtherausforderer-Position vorzurücken.

Konkret treffen hier die Nummer 2 (Meinke) auf die Nummer 6 (Ledezma), wodurch die Chancen sehr positiv für die Siegerin stehen dürften, in absehbarer Zukunft noch die ganz großen Kämpfe auf internationaler Bühne zu bestreiten. Folglich handelt es sich hierbei um einen entscheidenden und wegweisenden Kampf für die weitere Karriere.

Laura Ledezma Ist am morgigen Samstag die Gegnerin unserer Deutschen Nina Meinke.

Die sportliche Tiefe der Fightcard ist so stark, dass internationale Spitzenboxer nicht in der regulären Übertragung kämpfen werden

Trotz dieser 4 interessanten Kämpfe wird die Fightcard noch weitere 6 teils hochklassige Kämpfe bieten, die das ambitionierte Projekt von P2M eindrucksvoll unterstreichen und die Zuschauer mit sportlich herausragenden Kämpfen verwöhnen werden. Als Beispiel kann man den Kampf des Ukrainers Karen Chukhadzhian (22-2) heranziehen, der ebenfalls einen wertigen IBF-Intercontinentaltitelkampf gegen den Italiener Pietro Rossetti (18-1) bestreiten wird, was nicht Teil der regulären Übertragung von Sportschau und BR24 sein wird.

Auch der Box-Star Petro Ivanov ist bei diesem sensationellen Event in München dabei.

Auch der hochveranlagte Petro Ivanov (14-0-2) sollte in München einen starken Gegner erhalten, jedoch gab es Einreiseprobleme, wodurch kurzfristig Ersatz mit dem Kolumbianer Juan Boada (14-5) gefunden wurde. Ivanov, der sich Hoffnungen auf starke Gegner und große Kämpfe macht, wird zuvor diese Pflichtaufgabe jedoch meistern müssen. Im Nachgang werden hoffentlich dann seine ehrgeizigen Ziele und Träume wahr.

Profidebüt eines interessanten 2,04 Meter großen Schwergewichts

Auch der frühere Sparringspartner des Ex-WBC-Champions Deontay Wilder (hier auf dem Foto) und des Ex-Champions Anthony Joshua, der 2m04 Meter große Emanuel Odiase wird in München zu seinem Profi-Debüt im Ring zu sehen sein.

Erwähnenswert ist zudem das Profidebüt des 2,04 Meter großen Emanuel Odiase. Das deutsche Talent hat sich in der Vergangenheit als verlässlicher Sparringspartner einen Namen gemacht. Dank seiner physischen Parameter eignet er sich hervorragend für die Vorbereitung von Weltklasseboxern. Trotz seiner eindrucksvollen Größe verfügt er über starke Beweglichkeit und kann spielend leicht seine Auslagen wechseln, was seine Variabilität unterstreicht. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er ein Stammgast bei der Vorbereitung von Weltklasseboxern wie Anthony Joshua oder Deontay Wilder ist. Sein Profidebüt wird er am Samstag gegen den Kölner Emre Altintas geben.

Simon Zachenhuber vs. Emre Cukur Bestreiten am morgigen Samstag den Hauptkampf der Müncher Veranstaltung.

Das Event wird live auf Sportschau.de und BR24 ab 19:55 Uhr übertragen. Die Kämpfe im Vorprogramm dürften um 16 Uhr beginnen, sofern es eine Übertragung dazu gibt. In diesem Fall wäre der YouTube-Kanal von P2M Box-Promotion die erste Anlaufstelle.

Wer Interesse hat, dieses sportlich wertvolle und sicherlich atmosphärisch beeindruckende Event live vor Ort anzuschauen, kann dies im Zenith tun. Auf Eventim sind noch einige Restkarten verfügbar. Der Link dazu ist unten abrufbar.

Kartenvorverkauf

Emre Cukur vs. Simon Zachenhuber Fight-Poster.
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