Conor McGregors Sparringspartner Paulie Malignaggi widerspricht einem veröffentlichen Video
Schon seit einigen Wochen läuft die Promotion-Kampagne für das große Spektakel zwischen dem mehrfachen Box-Weltmeister, dem in 49 Kämpfen ungeschlagenen Floyd Mayweather und dem UFC Superstar Conor McGregor, die sich am 26. August in der T-Mobil Arena in Las Vegas, in einem Fight der schon heute alle Rekorde zu sprengen scheint, gegenüberstehen werden.
Immer wieder neue „Promotion-Highlights“ werden den Medien offeriert alleine mit dem Ziel noch mehr pay-per-view Einschaltungen für die Live-Übertragung dieses Fights zu generieren.
Nun wurde in den letzten Tagen eine 20-Sekunden-Video-Session öffentlich gemacht, in der zu sehen war wie (angeblich) Conor McGregor den früheren Weltmeister Paulie Malignaggi im Sparring zu Boden schlug. Sehr seltsam dabei ist, dass man für einen „Sparringskampf“ eigens den Hall of Fame Ringrichter Joe Cortez verpflichtet hatte.
Nun hat der aus New York stammende Malignaggi, der den Floyd Mayweather vs. McGregor-Event als Experte für den übertragenden US TV-Sender Showtime mit kommentieren wird, sich via Twitter zu Wort gemeldet und dieses Video und die Meldung, dass McGregor ihn im Sparring kontrolliert und zu Boden geschlagen hätte, heftig dementiert. Dazu muss Man wissen, dass Malignaggi inzwischen das Trainingscamp von McGregor verlassen hat und als Sparringspartner ausgeschieden ist.
Malignaggi argumentiert, dass die Video-Segmente die man seitens des McGregor Lagers den Medien überlassen hätte, insgesamt nur rund 20 Sekunden, eine verzogene Darstellung wiedergeben würde von dem was beim Sparring mit McGregor tatsächlich passiert wäre. Malignaggi sagte, dass McGregor ihn zu Boden geschubst und nicht geschlagen hätte und dass die kurze veröffentlichte Videosequenz den regulären Sparringsverlauf nicht wiedergeben würde. Malignaggi forderte das McGregor Team auf das komplette Sparrings-Video zu veröffentlichen.
Diese Darstellung kann nun Malignaggie alleine deshalb öffentlich machen weil er ein stolzer Mann ist, aber auch deshalb weil er zur Zeit Probleme mit dem McGregor Team zu haben scheint. Aber allen denjenigen, die am 26. August in der T-Mobil Arena in Las Vegas live dabei sein werden oder aber knapp 100 Dollar für ein pay-per-view Ticket bezahlen, wird diese Aussage eher noch mehr anheizen als dass sie eine Negativauswirkung haben wird.
Es war nur Sparring
Im Statement des McGregor Teams heißt es: „Im Sparring probiert man Dinge aus um zu lernen und es war Malignaggi Job zu versuchen wie Mayweather zu sein und nicht wie Malignaggi. Und selbst wenn er versucht hat, der Paulie zu sein der er vor einigen Jahren einmal war, er ist es nicht mehr. Seine Zeit ist vorbei seit dem er sich Anfang dieses Jahres, nach der KO-Niederlage gegen den Engländer Sam Eggington, aus dem Boxsport zurück gezogen hat.
Malignaggi wurde deshalb als Sparringspartner für McGregor verpflichtet, weil er ein Box-Veteran ist und den Boxsport kennt, aber das machte l ihn leider nicht zu einem Mayweather-Klon.
Malignaggi hat vier seiner letzten acht Kämpfe verloren, sein bester Kampf war wohl der als er vor einem Jahrzehnt eine Niederlage gegen Miguel Cotto einfuhr und seit März dieses Jahres ist er nur noch ein Ex-Boxer.
Es war ein legitimer Knockdown aber keine große Sache, denn Malignaggi ist bei den acht Niederlagen in seiner Karriere schon fünfmal gestoppt worden.“ Soweit das Statement des McGregor-Lagers.
Auch wenn McGregor in den letzten beiden Runden die Oberhand hatte, wie Paulie selbst zugab, ist das schon überraschend genug, denn der UFC Fighter hat noch niemals einen Kampf nach Boxregeln bestritten.
Sparring-Sessions und Big-Time-Boxen auf Elite-Ebene sind zwar verwandt, aber es sind zwei verschiedene Dinge.
Doch der Glaube, das Conor McGregor den Kampf gegen Mayweather gewinnen könnte wächst weiter und das alleine ist das Ziel der großen Promotion-Kampagne. So kann man den Kampf am besten verkaufen.
Mayweather selbst gibt zu, dass McGregor zwar jünger, größer und frischer als er sei, aber das war bei Medientag in der letzten Woche und da sagte Mayweather auch noch: „Ich freue mich darauf, den Kampf früh zu beenden. Der Kampf wird nicht über die volle Distanz gehen.“
Mayweather fügte noch hinzu, dass es schon ein Gewinn für den Irländer McGregor sein würde, wenn er die Glocke zur letzten Runde hören würde.
Ob man nun die Sparring-Geschichte glaubt oder nicht, ob Paulie Malignaggi recht hat oder aber Conor McGregor – beides ist dazu geeignet das Duell der Beiden noch mehr anzuheizen. Es belebt die Schlagzeilen. Es verkauft sich. Und das ist worum es auch eigentlich geht.
Und wahrscheinlich wird auch niemand jemals das gesamte Video des Sparrings zwischen Malignaggi und McGregor zu sehen bekommen. Warum auch? Das würde sich nicht verkaufen.
Andererseits: „Nichts ist trauriger als der Tod einer Illusion“.
Die Öffentlichkeit muss suggestiert werden, dass McGregor gegen Mayweather eine Chance hat. Die Illusion muss vorhanden sein. Erst Floyd Mayweather selbst wird diese zerstören.