In einem mit Spannung erwarteten Duell um die IBF-WM-Ausscheidung (#2) im Superweltergewicht standen sich in den Berliner Havelstudios Jack Culcay (29-4-0, 13 Ko’s) und Abass Baraou (9-1-0, 6 Ko’s) gegenüber. Am Ende gab es einen knappen Sieger – nach einem großen Fight!
„Split Decision“: Culcay bezwingt Baraou nach hartem Gefecht!
Für die deutschen Boxfans dürfte das Aufeinandertreffen zwischen Culcay und Baraou ein Art verfrühtes Weihnachtsgeschenk gewesen sein: Während sich der 34-jährige Ex-WBA-Champion Jack Culcay wieder für einen WM-Fight empfehlen wollte, war es für den neun Jahre jüngeren Abass Baraou die bisher größte Herausforderung in seiner bisherigen Profikarriere.
Im „Kampf der Generationen“ erfüllte jene vielversprechende Ansetzung letztlich die hohen Erwartungen voll und ganz! Zu Beginn des auf zwölf Runden angesetzten Kampfes war der gegenseitige Respekt von beiden Protagonisten noch deutlich spürbar. Die beiden Top-Techniker suchten zunächst noch die richtige Distanz.
Nachdem Jack Culcay anfangs die etwas größere Aktivität auf seiner Seite hatte, steigerte sich Abass Baraou im weiteren Kampfverlauf. Beide Protagonisten lieferten sich ein Gefecht auf Augenhöhe. Aufgrund des überwiegend ausgeglichenen Kampfbildes, war es kaum möglich, einen klaren Vorteil für einen der beiden Hauptkämpfer auszumachen.
Abass Baraou, der hervorragende Meidbewegungen im Oberkörper unter Beweis stellte, hatte seine wohl besten Szenen vor allem in der zweiten Hälfte des Zwölfrunders. In den letzten Runden lieferten sich beide Boxer ein wahres Kopf-an-Kopf-Duell! Die scheinbar klareren Treffer dürften in dieser Phase wohl auf der Seite des 25-jährigen Baraou gewesen sein.
Im zwölften und letzten Durchgang holten Culcay und Baraou noch einmal alles aus sich heraus. Nach einem erstklassigen Kampf, der bei so manchem Boxfan Begeisterung ausgelöst haben dürfte, kam es zur Urteilsverkündung:
Zwei Punktrichter sahen Jack Culcay als Sieger (114:115, 113:115) – nur ein Offizieller wertete zugunsten von Abass Baraou (116:113), der die erste Niederlage in seiner noch jungen Profilaufbahn hinnehmen musste. Jack Culcay könnte hingegen (theoretisch) bereits im nächsten Jahr wieder um die WM boxen. Einen Rückkampf hätte sich Abass Baraou – nach einer überaus respektablen Leistung – allerdings mehr als verdient!