Nach 8 Jahren: Vincent Feigenbutz trennt sich von Manager Rainer Gottwald

Vincent Feigenbutz – Foto: GES-Sportfoto

Der Karlsruher Supermittelgewichtler Vincent Feigenbutz hat sich überraschend von seinem langjährigen Manager Rainer Gottwald getrennt.

Vincent Feigenbutz: Brauche vorerst keinen neuen Manager

Wie meinka.de berichtet, hat sich der 24-jährige Sauerland-Supermittelgewichtler Vincent Feigenbutz, der noch zuletzt im Kampf um die IBF-WM in den USA gegen Caleb Plant unterlag, von seinem langjährigen Manager Rainer Gottwald getrennt. Nach nun mehr als acht gemeinsamen Jahren, war es „an der Zeit“, wie Feigenbutz sagte.

Diese Meldung kommt durchaus überraschend, schließlich hat Gottwald die Karriere des damals 16-jährigen Neuprofis maßgeblich gestaltet. Mit kaum boxerischer Erfahrung, hat Gottwald seinen Schützling innerhalb der Jahre nicht nur einen Vertrag beim ehemaligen größten deutschen Boxstall Sauerland verschafft, sondern auch zu insgesamt vier Weltmeisterschaften der Großen Verbände geführt, möchte man die Interims-WMs gegen Mauricio Reynoso (2015) und Giovanni De Carolis (2015) mit hinzuzählen. Außerdem gelang es Gottwald immer wieder, Vincent Feigenbutz, trotz begrenzter boxerischer Mittel ins Rampenlicht zu rücken – nicht zuletzt aufgrund der KO-Power des ehemaligen regulären WBA-Weltmeisters.

Vincent Feigenbutz / Foto: Sebastian Heger
Vincent Feigenbutz / Foto: Sebastian Heger

Doch warum geht der Karlsruher nun diesen Schritt? Gegenüber dem Internetportal meinka.de sagte Feigenbutz im Interview: „Meine Karriere und damit die Zusammenarbeit mit Rainer Gottwald begann, als ich noch ein Teenager war – aber ich werde älter und auch reifer und möchte ab sofort mein Leben selbst gestalten. Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, meine Karriere selbst in die Hand zu nehmen und nun ist es an der Zeit, diesen Schritt zu gehen. Ich habe Rainer viel zu verdanken – wir hatten gerade zu Beginn viele positive Zeiten, doch in der letzten Zeit überwog das Negative und es lief nicht mehr so, wie ich mir das vorgestellt hatte – sowohl geschäftlich, als auch privat. Ich habe in den letzten Wochen viel darüber nachgedacht und bin nun zu dem Entschluss gekommen, dass es für uns beide das Beste ist, wenn ich meine Karriere ab sofort einfach selbst in die Hand nehme.“

So soll es in der Vergangenheit immer wieder Differenzen zwischen ihm und Gottwald gegeben haben. Außerdem kritisiert Feigenbutz, dass sowohl die Vorbereitung auf den ersten WM-Kampf „furchtbar“ war, als auch die Vorbereitung auf die letzte Titelchance (gegen Caleb Plant um die IBF-WM) eine „Katastrophe“. Feigenbutz weiter: „Ich hoffe, dass ich eine dritte Chance auf den Weltmeistertitel bekomme und dann will ich top vorbereitet sein. Das schaffe ich allerdings nur, wenn ich meinen Weg selbst bestimmen kann. Wichtige Entscheidungen, wie beispielsweise die Trainerwahl, müssen künftig über mich laufen. Acht Jahre lang wurde meine Karriere oftmals gegen meinen Willen gesteuert, nun ist es an der Zeit, dass ich selbst bestimme und entscheide, was gut und richtig für mich ist.“ Harte Worte von Feigenbutz, zumal es im Bezug auf die Trainerwahl immer wieder diverse Gerüchte gab.

Gottwald, so Feigenbutz, akzeptiere diese Entscheidung jedoch und habe sie „mit Fassung“ aufgenommen. Der in 34 Kämpfen lediglich dreimal besiegte Feigenbutz, möchte künftig erstmal keinen Manager, wie er weiter sagte: „Ich übernehme das alles selbst und die ersten Reaktionen sind sehr postiv. […] Meine sportlichen Ziele stehen weiterhin fest, ich will Weltmeister werden.“

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