Matchroom Italy: Fabio Turchi stoppt Tony Conquest in Runde 7

Für Cruisergewichtler Fabio Turchi war dies der 16. Sieg im 16. Kampf

Auch wenn Italiens Talent Fabio Turchi den Hauptkampf siegreich gestalten konnte, ging der inoffizielle Ländervergleich mit Großbritannien 1:2 verloren. Die Zuschauer in der Florenzer Teatro Obi Hall kamen trotzdem durchaus auf ihre Kosten. 

KO-Sieg für Hoffnung im Cruisergewicht

Für Lokalmatador Fabio Turchi war ein Sieg an diesem Abend Pflicht. Der Mann aus Florenz ging ungeschlagen aus 15 Kämpfen in das Duell mit Tony Conquest aus Romford, London. Zu Beginn hatte Turchi etwas Anpassungsschwierigkeiten und wurde auf der langen Distanz einige Male gut erwischt. Erst ab der dritten Runde fand er besser rein, da er den Kampf vermehrt in den Infight verlagerte. Dort konnte der Rechtsausleger mit feinen Aufwärtshaken operieren und zudem seine überlegene Physis in die Waagschale werfen. 

Runde für Runde konnte er Conquest so das Wasser immer weiter abgraben. Saftige Haken zum Körper taten dabei ihr übriges. Im siebten Durchgang verschaffte er sich dann auch mal etwas Platz und brachte eine schöne linke Schlaghand unter. Diese traf Conquest am Auge, zwei weitere Hände beförderten den 34-jährigen Briten nach unten. Unter Schmerzen hielt er sich das anschwellende Auge und kam nicht mehr nach oben. Der Kampf war vorbei. 

„Einarmiger“ Joe Hughes deklassiert Andrea Scarpa

Auf dem Papier hatte Andrea „Sugar Ray“ Scarpa viele Vorteile. Vor allem der außerordentliche Größenvorteil von rund 10 cm stach heraus. Was der Italiener aber dann ablieferte, hatte mit seinem Spitznamen nicht mehr viel gemein. Joe Hughes, dessen rechter Arm von Geburt an 7 cm kürzer ist als sein linker, arbeitete fast ausschließlich mit der Führhand. Diese wandelte er außerdem immer wieder in einen eingesprungene linken Haken um. Mit diesem traf er den defensiv völlig indisponierten Scarpa nach Belieben. 

Durch diese katastrophalen Defensivlücken verbaute dieser sich von Anfang jede Chance. Hughes schlug gnadenlos Kapital und ließ nicht locker. Aus welchem Grund auch immer sah einer der Punktrichter schlussendlich tatsächlich den Italiener mit 116-112 vorne – eine unfassbare Fehlentscheidung, wenn auch nicht die einzige an diesem Abend. Zum Glück sahen es die anderen Offiziellen mit 118-111 und 116-112 pro Hughes deutlich anders. Der Brite ist nun EBU-Europameister im Super-Leichtgewicht. 

Ward bezwingt italienischen Veteranen Boschiero

Das Duell um den vakanten WBC International Silver Title im Super-Fedegewcht stellte das dritte signifikante Duell Italien vs. Großbritannien an diesem Abend dar. Der 37-jährige Devis Boschiero versuchte dabei von Anfang an druckvoll zu agieren, konnte dies aber immer nur in Spurts effektiv umsetzen. Der deutlich größere und wendigere Martin Joseph Ward ließ seinen Kontrahenten dabei ein ums andere Mal ins Leere laufen. Zudem war er mit der Führhand und konsequenten Attacken zum Körper zumeist der Herr im Ring.

Auch ein Punktabzug in der 11. Runde (ein illegaler Einsatz des Ellenbogens war dem voraus gegangen) konnte dem Sieg Wards nichts mehr anhaben, auch wenn die Wertungen deutlich knapper ausfielen als erwartet. Ein Punktrichter hatte gar Boschiero vorne, was nicht mal im Ansatz etwas mit der Realität zu tun hatte. 

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