In einem großenteils unspektakulären Kampf behielt der Federgewichtler aus Leeds leicht die Nase vorn. Das Punkturteil dürfte in den nächsten Tagen noch für Diskussionen sorgen.
Weltmeister kommt schwer in den Kampf
Als doch recht klarer Favorit ging IBF-Titelträger Josh Warrington (29-0-0, 6 KOs) vor heimischem Publikum in der First District Arena ins Rennen. Nach seinen herausragenden Siegen über Lee Selby und Carl Frampton stand ihm nun ein weiterer Mann von der Insel gegenüber. Kid Galahad (26-1-0, 15 KOs) aus Sheffield schickte sich an, um den grandiosen Lauf Warringtons zu stoppen. Beinahe gelang ihm dieses Vorhaben am Ende auch.
Anders als in den seinen letzten Duellen konnte der Weltmeister nämlich nicht seinen erfolgsbringenden Stil etablieren. Geschickt bewegte sich Galahad immer wieder aus der Distanz und klammert wenn nötig, sodass Warrington nicht in gewohnter Manier am Mann explodieren konnte. Klare Treffer setzte dieser meist nur dann, wenn der Herausforderer etwas amateurhaft in einer geraden Linie zurückwich und so Trefferfläche für gerade Hände bot. Alles in allem wirkte Warrington aber schon früh etwas frustriert.
Erst in der zweiten Hälfte holte der Lokalmatador auf, was auch auf die schwindenden Kräfte Galahads zurückzuführen war. Der Kampf verlagerte sich öfters in den Clinch, wo Warrington erfolgreicher arbeiten konnte. Von vielen klaren Treffern war trotz alle dem nicht die Spur und so blieb das Aufeinandertreffen hinter den Erwartungen zurück. Zumindest machte der Titelverteidiger den vermeintlichen Rückstand auf den Punktzetteln wieder wett.
Trotzdem dürften am Ende nicht wenige Zuschauer den Eindruck gehabt haben, dass man Galahad gut und gerne hier zum Sieger und damit neuen Weltmeister hätte ernennen dürfen. Zwei der Punktrichter sahen jedoch Warrington vorne – mit 116-112 und 116-113 sogar gar nicht so knapp. Lediglich einer der Offiziellen wertete pro Galahad(115-113). Ein Ergebnis, das nach einem Rückkampf schreit, wäre das Geschehen im Ring nicht so langatmig gewesen.
Barrett sichert sich Commonwealth Title
Im Co-Main Event trumpfte Super-Federgewicht Zelfa Barrett groß auf. Gegen Leon Woodstock Jr. zeigte der 25-jährige ansehnliches Boxen aus der Rückwärtsbewegung. Sein Gegner bestach in erster Linie durch seine Nehmerfähigkeiten, hatte Barrett boxerisch aber nicht allzu viel entgegen zu setzen. Verdientermaßen gewann dieser eine einstimmige Punktentscheidung und darf sich nun Commonwealth Champion nennen.