Karen Chukhadzhian gewinnt IBF-Eliminator gegen Harry Scarff + Ergebnisse Undercard

Boxen: P2M Box-Promotion, Hamburg boxt! Vol.3, Hamburg, 17.05.2024
IBF-Final Eliminator: Karen Chukhadzhian (UKR) – Harry Scarff (ENG)
© Torsten Helmke

Im Hamburger Grand Elysée Hotel veranstaltete die P2M Boxpromotion aus Hamburg erneut ein Boxevent. Im Hauptkampf standen sich Karen Chukhadzhian und Harry Scarff gegenüber.

Karen Chukhadzhian dominiert Harry Scarff über weite Teile

Nachdem der Ukrainer Karen Chukhadzhian im Januar 2023 schon einmal gegen Jaron Ennis im Ring stand und damals noch um die Interims-WM nach Version der IBF boxte, könnte es nun bald zum Rematch kommen. Der von Maxim Michailew gemanagte Weltergewichtler siegte bei der P2M-Gala in Hamburg gegen den Briten Harry Scarff. In einem schnell geführten IBF-Eliminator-Kampf über die komplette Distanz von 12 Runden war es Chukhadzhian, der den Großteil der Runden dominierte.

Boxen: P2M Box-Promotion, Hamburg boxt! Vol.3, Hamburg, 17.05.2024
IBF-Final Eliminator: Karen Chukhadzhian (UKR) – Harry Scarff (ENG)
© Torsten Helmke

Der 28-Jährige, der früher viele Kämpfe unter der Regie von Fächer Sportmanagement bestritt, konnte immer wieder mit seinen Defensivkünsten und blitzschnellen Angriffen punkten. Durch geschickte Winkelwechsel bearbeitete er den längeren Briten Scarff im Infight. Der Brite hatte häufig Not, mit der Geschwindigkeit des Ukrainers mitzuhalten, konnte aber seine Momente finden und ebenfalls Eindruck hinterlassen. Im Verlauf des Fights hatte Karen Chukhadzhian mit einem Cut am Auge zu kämpfen, was die Ecke jedoch in den Pausen gut zu behandeln wusste.

Nach actiongeladenen 12 Runden werteten alle drei Punktrichter einstimmig mit 116-112 für den verdienten Sieger Karen Chukhadzhian, der nun als IBF-Mandatory von Weltmeister Jaron „Boots“ Ennis auf einen weiteren Ring-Einsatz sowie WM-Fight in den USA hoffen kann. Toll, dass P2M solch einen Fight nach Hamburg geholt hat!

Simon Zachenhuber müht sich mit Roberto Arriaza ab

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Simon Zachenhuber (GER) – Alpay Yaman (GER)
© Torsten Helmke

Im Rahmenprogramm stand auch „Matador“ Simon Zachenhuber. Der 25-jährige Rechtsausleger bekam es mit dem in Nicaragua geborenen Roberto Arriaza zu tun, der in seinen letzten sieben Gefechten immer den Kürzeren zog, teilweise aber enge Gefechte über die Punkte lieferte. Gegen Zachenhuber zeigte sich der einstige Weltergewichtler, der 2019 gegen Sebastian Formella noch um die IBO-WM antrat, in guter Verfassung. Beide Boxer trieben sich wechselseitig durch den Ring, Arriaza blieb über die komplette Distanz gefährlich und Zachenhuber wachsam.

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Simon Zachenhuber (GER) – Alpay Yaman (GER)
© Torsten Helmke

Der IBF-Europameister, der im September wieder einen Titelkampf bestreiten soll, mühte sich sichtlich gegen den in Spanien lebenden Arriaza, der einen guten Kampf bot. Zachenhuber hatte zwar stets eine Hand mehr im Ziel, konnte das Gefecht allerdings nicht vorzeitig klären. Nach acht Runden siegte er einstimmig über die Punkte, überzeugte aber nicht deutlich.

Siege für Schwergewichte Viktor Jurk, Felix Langberg und Emanuel Odiase

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Viktor Jurk (GER) – Mirko Tintor (BIH)
© Torsten Helmke

In einem 8-Runder bekam es der amtierende Deutsche Meister im Schwergewicht, Viktor Jurk, mit dem gewieften Mirko Tintor zu tun. Der Gatekeeper aus Bosnien erwies sich als tougher Widersacher, der gegen Jurk allerdings viele Hände nahm und alle Runden abgab. Der von Bernd Bönte gemanagte Jurk beendete den Fight, anders als den Großteil seiner bisherigen Ringeinsätze, allerdings nicht vorzeitig, sondern klar über die Punkte.

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Felix Langberg (GER) – Jakub Sosinski (POL)
© Torsten Helmke

Der Rostocker Publikums-Liebling Felix Langberg scheuchte sich wechselseitig mit seinem polnischen Widersacher Jakub Sosinski durch de Ring. Langberg war anfällig für die Oberhand Right, die der Pole immer wieder anzusetzen versuchte und damit mehrfach durchkam.

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Felix Langberg (GER) – Jakub Sosinski (POL)
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Der Rostocker hingegen agierte mit langen Händen und versuchte mit Körperschlägen die Luft des Gegners, bei dem sich ein schlimmer und stark blutender Cut öffnete, zu nehmen. In der Pause zur finalen sechsten Runde flog das Handtuch aus der roten Ecke – der Cut war zu schlimm, als das man hätte noch die letzte Runde fertig boxen können.

In seinem dritten Profikampf bekam Schwergewicht Emanuel Odiase den in Koblenz lebenden türkischen Journeyman Engin Solmaz (mehr als 70 Kämpfe) serviert. Das man den 52-Jährigen (!!!) Solmaz als Gegner für Odiase, der Sparrings mit Joshua und Usyk absolvierte und hoch hinaus will, engagierte, war schon fast traurig anzusehen.

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Emanuel Odiase (GER) – Engin Solmaz (GER)
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Solmaz wurde durch den Ring geprügelt und ging bereits in der ersten Runde mehrfach zu Boden, wurde dann auch kurz vor dem Gong aus dem Kampf genommen. Es bleibt zu hoffen, dass P2M in Zukunft solche Gegnerschaft für Odiase vermeidet, da dieser „Kampf“ eher einer Farce glich als einem echten Boxkampf.

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Mei Li Folk (GER) – Eva Hubmayer (GER)
© Torsten Helmke

Im ersten Kampf des Abends konnte die talentierte Mei Li Folk ihren zweiten Sieg als Profiboxerin feiern. Die 18-jährige Leichtgewichtlerin stand der mehr als doppelt so alten Eva Hubmayer gegenüber. Hubmayer konnte gegen die schnelle und technisch versierte Folk wenig ausrichten. Die junge Rechtsauslegerin bearbeitete die toughe Hubmayer aus allen Winkeln und konnte somit alle vier Runden für sich entscheiden.

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