Wer glaubt eigentlich noch daran, dass Tyson Fury das Angebot der Saudis annimmt um gegen Usyk zu boxen?
Der ehemalige Cruisergewichts-Weltmeister und aktueller Sky Sports-Experte Johnny Nelson glaubt nicht, dass der WBC-Schwergewichts-Champion Tyson Fury vergeblich danach sucht, einen Gegner für seinen nächsten Kampf, der für September dieses Jahres geplant ist, zu finden.
Zu Beginn des Jahres hatte Tyson Fury, wegen eines Kampfes mit WBO, IBF, WBA, IBO-Weltmeister Oleksandr Usyk verhandelt. Doch beide Seiten konnten sich nicht auf die finanziellen Bedingungen für den Rückkampf einigen.
Oleksandr Usyk stimmte Furys Forderung nach einer 70-30-Spaltung, zu Furys Vorteil für ihre erste Begegnung, überraschend zu.
Oleksandr Usyk wollte jedoch – im Fall, dass er den ersten Kampf gegeben Fury gewinnt – für einen Revanchekampf gegen Fury, dann selbst auch einen 70-30-Split zu seinen Gunsten. Was völlig verständlich ist, da in diesem Falle Usyk ja alle vier Titel der großen Weltverbände inne hätte und Fury ohne Titel wäre. Fury lehnte dieses Szenario aber ab und war nur bereit, nur einem 50-50-Split für einen zweiten Kampf zuzustimmen.
Johnny Nelson glaubt, dass Furys finanzielle Forderungen sehr wohl ein Hinweis darauf sein könnten, wie gefährlich er selbst den Kampf gegen Usyk sieht.
„Es klingt, als ob Tyson Fury nicht an sich glaubt, dass er Oleksandr Usyk schlägt. Also alle Forderungen, alle Verhandlungen, all die Hektik könnte nur deshalb sein, so viel Geld wie möglich aus diesem möglichen Kampf herauszuquetschen. Ich werde nicht einer dieser Narren sein, die ihm Zucker in den Arsch blasen. Ich blicke hier voll durch“, sagte Nelson zu ‚Seconds Out‘.
Tyson Fury ist seit letztem Dezember aus dem Ring, als er Derek Chisora in ihrem Trilogie-Kampf ausgeknockt hat.
Neben den Diskussionen über die Verhandlungen zwischen Usyk war Fury, die wohl letztlich alleine deshalb platzen, weil Fury von vorne herein niemals gewillt war gegen Usyk anzutreten, was Furys Trainer auch ungewollt ausgeplaudert hat. Nun behauptet Tyson Fury, dass er bei Anthony Joshua, Andy Ruiz und Zhilei Zhang für einen Kampf gegen ihn angefragt hätte, aber Anthony Joshua hätte eine andere Planung für dieses Jahr, wobei er einen ‚Zwischenkampf‘ gegen einen noch zu verpflichtenden Gegner machen möchte um dann im Dezember in Saudi Arabien gegen Deontay Wilder zu kämpfen. Auch Zhilei Zhang, der Besieger von Joe Joyce, sei nicht bereit gegen ihn zu kämpfen, weil der einem vertraglich festgeschrieben Rückkampf mit Joyce nachkommen müsste. Und letztlich wäre Andy Ruiz zwar bereit gewesen gegen Fury anzutreten, er hätte aber unverschämte 20 Millionen Dollar Börse verlangt. Wenn Riuz also 20 Millionen verlangt, ist das unverschämt, aber wenn Fury für einen Kampf gegen Usyk 70% der Gesamtbörse fordert, dann ist aus seiner Sicht alles in Ordnung
Es gibt mehrere andere mögliche Gegner für Furys geplantem Kampf im September, wie Martin Bakole, Agit Kabayel, Frank Sanchez, Efe Ajagba, Filip Hrgovic und Luis Ortiz – die alle sofort die Gelegenheit nutzen würden, gegen Fury zu kämpfen. Aber Fury möchte wohl am Liebsten seinen Gegner mit einem Butterbrot abspeisen, währen er viele Millionen verdienen möchte……und der Gegner für den September-Kampf sollte am Besten auch nicht zu stark sein, wie etwa bei seinem Trilogie Kampf gegen Derrick Chisora.
Johnny Nelson hat kein Problem damit, dass Tyson Fury den Großteil des Geldes für seine nächste Titel-Verteidigung bekommt, aber er stimmt Furys Aussage nicht zu, dass es keinen Gegner gäbe der sich ihm stellen würde.
„Du kannst kämpfen und du verdienst den Löwenanteil, aber ich kaufe dir diesen Bullshit nicht ab, dass niemand gegen dich kämpfen will“, sagte Nelson.
Inzwischen ist auch zu erwarten, dass egal welches lukrative Angebot ihm die Saudis auch machen werden – und sie werden ihm sicher so viel Geld anbieten, wie er noch niemals in seiner Karriere verdient hat oder wie er mit den 70% gegen Usyk verdient hätte – er wird es sicher nicht akzeptieren und wissen wollen, wie hoch dann Usyks Börse ist, und dann wird er anfangen zu verhandeln und fordern, dass er mindestens drei Mal so viel haben wolle wie Usyk bekommt.
Eigentlich hat Tyson Fury schon längst eine Linie überschritten, indem er die großen Big Fights eher verhindert, als dass er sie eigentlich will. Fury geht es eher darum in den sozialen Medien viel Tamm-Tamm zu machen und dann am Ende – wenn überhaupt – für viel Geld gegen einen schwachen Gegner zu boxen um dies dann damit zu begründen, dass alle anderen Gegner Angst vor ihm haben. Es wird endlich Zeit, dass Fury entweder seine Karriere beendet oder sich in psychiatrische Behandlung begibt.