Arthur Abraham: Ich will noch zwei Jahre boxen!
Auf Arthur Abraham lastet nach eigener Aussage eine große Verantwortung. Gegen den Engländer Martin Murray muss am 21. November in Hannover ein klarer Sieg her, um es sich und allen anderen zu beweisen. Wie das Training für die freiwillige WM-Titelverteidigung gelaufen ist und welcher Kampf für „King Arthur“ genauso groß wäre wie eine Titelvereinigung, verrät Abraham hier im Interview.
Herr Abraham, war das die schwierigste Vorbereitung Ihrer Karriere?
Arthur Abraham: Wenn Sie auf die Verletzung von Ulli Wegner ansprechen, dann sage ich nein. Herr Wegner hat sich mit seinem Assistenz-Trainer mehrmals täglich per Telefon abgesprochen. Und natürlich stand ich selbst ständig in Kontakt mit ihm. So konnten wir uns, wie gewohnt vorbereiten. Und als die Sparringsphase begann, war Herr Wegner zu jeder Einheit vor Ort. Es war also fast wie immer.
Gab es trotzdem Unterschiede?
Arthur Abraham: Ja und zwar einen ganz gewaltigen. Wie gesagt, hat Herr Wegner die Trainingspläne für mich vorbereitet. In der tatsächlichen Umsetzung hat Herr Bramowski dann aber teilweise doppelt so hart trainieren lassen, wie vorgesehen. Wahrscheinlich wollte er unserem „Chef“ beweisen, dass noch viel mehr aus mir herauszuholen ist.
Und hat Ihnen das gut getan?
Arthur Abraham: Definitiv. Im Sparring konnte ich in den letzten Einheiten noch einmal anziehen und auch beim Gewicht bin ich genau auf Kurs. Ich glaube, dass diesmal jeder im Team unterbewusst von Beginn an ein wenig mehr investiert hat …
… weil Sie Ulli Wegner stolz machen wollen?
Arthur Abraham: Herr Wegner soll sehen, dass er sich auf uns verlassen kann. Ich will schließlich noch knapp zwei Jahre erfolgreich im Ring stehen. Eine Nachlässigkeit könnte da ganz schnell das Karriere-Aus bedeuten.
Spüren Sie diesen Druck?
Arthur Abraham: Natürlich und Herr Wegner ließ mich das zuletzt in vielen Einzelgesprächen wissen. Wichtig ist nicht nur, dass ich siege, sondern dass ich mich, den Boxsport und das Team Sauerland gut präsentiere.
Das wird gegen Martin Murray aber bestimmt kein leichtes Unterfangen, oder?
Arthur Abraham: Ganz und gar nicht. Murray scheint physisch und boxerisch eine große Herausforderung zu sein. Mit Sturm, Martinez und vor allem Golovkin hat er bereits drei Gegner von Weltklasseformat geboxt. Das wird also ein großer Kampf und bringt mich meinem ganz großen Ziel einen Schritt näher.
Sie meinen eine Titelvereinigung?
Arthur Abraham: Genau. Ich habe es zwar geschafft Weltmeister in zwei Gewichtsklassen zu werden, doch die Vereinigung von mindestens zwei WM-Gürteln würde alles toppen. Das ist es, was mich als Boxer noch antreibt.
Und ein Kampf gegen Bernard Hopkins?
Arthur Abraham: Ein Duell gegen solch eine Legende steht für mich auf der gleichen Stufe wie eine Titelvereinigung. Jetzt muss ich jedoch erst einmal Murray schlagen, um meine Träume nicht zerplatzen zu lassen. Alles andere hat in meinem Kopf momentan keinen Platz. Was danach kommt, das entscheidet mein Team zusammen mit mir.
Eintrittskarten für die Box-Nacht am 21. November in Hannover sind über die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044, im Internet unter www.tickethall.de und www.eventim.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Quelle: Team Sauerland