Nachdem Jai Opetaia seinen IBF-Cruisergewichtstitel niedergelegt hat, um in Riad beim „Day of Reckoning“ gegen Ellis Zorro anzutreten, tut sich wieder was in der Gewichtsklasse bis 90,72 kg.
Purse Bid am 16. Januar für Briedis vs. Ramirez
Wie nun bekannt wurde, soll es nach Willen des Weltboxverbandes IBF (International Boxing Federation) zum Aufeinandertreffen zweier Ex-Weltmeister kommen. Die Rede ist dabei von Mairis Briedies (28-2, 20 KOs) und Gilberto Ramirez (45-1, 30 KOs)! Die IBF hat hier eine Pflichtansetzung zwischen ihrem Ex-Weltmeister Briedis, der den Titel 2022 an Opetaia verlor und seitdem nicht mehr boxte und Ex-WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht Ramirez verkündet. Am 16. Januar soll es zur Purse Bid Anhörung kommen, bei der es um die Rechte an der Austragung des Kampfes geht.
Nachdem Mateusz Masternak und Richard Riakporhe in den IBF-Rankings herabgestuft wurden, weil sie ihre angeordneten Titelkämpfe gegen Jai Opetaia, der den IBF-Titel im Dezember für vakant erklärte, nicht wahrnehmen konnten, stieg der seit Juli 2022 inaktive Lette Briedis wieder zur #1 und damit zum Pflichtgegner auf. Genau hinter ihm steht der Mexikaner Gilberto „Zurdo“ Ramirez, der seine Karriere 2009 im Mittelgewicht begann und später gegen Arthur Abraham WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht wurde. Den Titel verteidigte Ramirez fünfmal, stieg dann ins Halbschwergewicht auf, wo er im November 2022 gegen WBA-Weltmeister Dmitrii Bivol seine erste Niederlage erfahren musste. Ein knappes Jahr später bestritt er dann gegen Joe Smith Jr seinen ersten und bisher einzigen Kampf im Cruisergewicht, den er über die Punkte gewann.
Gemäß IBF-Reglement sind beide Boxer verpflichtet, den angeordneten Kampf und die Anhörung zum Purse Bid einzuhalten, um „disziplinarische Maßnahmen“ des Verbandes zu vermeiden. Jeder Boxer, der das Purse Bid-Verfahren abbricht oder das Ergebnis nicht anerkennt, wird in der IBF-Rangliste zurückgestuft und erhält außerdem eine sechsmonatige Bewährungsfrist, in der er nicht an einem von der IBF genehmigten Kampf teilnehmen darf. Dass ein seit 2022 inaktiver Mairis Briedis und Gilberto Ramirez, der erst einen Kampf im Cruisergewicht bestritt, so hoch gerankt sind und um den vakanten IBF-Titel boxen sollen, darf durchaus kritisch hinterfragt werden.
Sofern es zu diesem durchaus interessanten WM-Duell kommt, dürfte mit einer Übertragung auf DAZN gerechnet werden, da sowohl Ramirez Promoter Oscar De La Hoya (Golden Boy Promotions) als auch Briedis Promoter Kalle Sauerland (Wasserman Boxing) mit dem Streaming-Giganten zusammenarbeiten.
